[Eine Gondel fährt auf dem Fluss, der das Schloss von der Stadt Alexandria trennt, entlang. Beatrix, Professor Toto und Lili befinden sich an Bord, Steiner agiert als Fährmann. Sie legen am steinernen Steg an.]
Toto
„Prinzessin, wir sind am Schloss angekommen.“
Beatrix
„Professor Toto, die Anrede „Prinzessin“ wird aber schon sehr bald überholt sein, nicht wahr…“
Toto
„Ho ho, wie recht Ihr doch habt…“
„Nach der Krönungszeremonie müssen wir uns alle an das „Ihre königliche Majestät“ gewöhnen.“
„Nun gut, ich muss mich jetzt um die Vorbereitungen für die Krönungszeremonie kümmern.“
„Generälin Beatrix, Hauptmann Steiner, würdet Ihr mir dabei wohl ein wenig zur Hand gehen?“
[Die beiden salutieren und Toto verlässt das Boot zuerst.]
Toto
„Prinzessin, bitte seid vorsichtig beim Aussteigen.“
[Sie erhebt sich von ihrem Platz und steigt aus, der Professor reicht ihr die Hand.]
Lili
„Professor Toto…“
Toto
„Prinzessin…“
„Ich kann die Zweifel und all das Unbehagen, das Ihr in dieser Situation jetzt wohl verspüren mögt, nur allzu gut nachfühlen, glaubt mir das.“
„Aber bitte wisst, dass ich Euch unterstütze. Mein Wissen ist zwar bescheiden, aber schöpft trotzdem Kraft aus meiner Fürsorge und besteigt den Thron erhobenen Hauptes.“
[Ermutigt nickt sie. Auch Beatrix begibt sich von Bord und zu dritt machen sie sich auf den Weg zum Schloss. Nur Steiner verharrt.]
Steiner
„Nur noch drei Tage bis zur Geburtsstunde unserer neuen Königin. Königin Garnet…“
„Ich… ich könnte weinen vor Ergriffenheit!!“
[Szenenwechsel. In einer Taverne nahe der Hauptstraße von Alexandria sitzt Zidane trübseelig am Tisch. Seine Tantalus-Kollegen Ruby, Cinna, Marcus und Blank leisten ihm Gesellschaft.]
Ruby
„Hey, Zidane! Lang nit mehr jesehn! Wie jeht’s? …Wiesu maachst do denn so en langes Jesicht…“
Marcus
„Is’ was passiert, und so?“
Blank
„Hehe, diese kleine Lili oder wie die heißt, die hat dir wohl ‘nen Korb gegeben, was?“
Zidane
„… …“
Cinna
„Volldreffa…, zefix.“
Ruby
„So jeknickt zu sein, dat sieht dir irjendwie gar nit ähnlich, Zidane…“
Cinna
„Übrigns, Ruby!“
„Hosd du need gsogt, du hosd a kloanes Deadder aufgmacht, zefix?“
Ruby
„Jenau! Un die Mensche sind verröckt donoh, mich op der Bühn zu sehen!!“
Blank
„Ist doch prima! Schauen wir uns doch gleich mal ein Stück an, bestimmt ‘ne nette Abwechslung!“
Marcus
„Du sagst es, und so!“
Ruby
„Schön, dann sin mer uns jo einich!!“
„Zidane, do… do kummst wohl nit met, odder…?“
„Äber för den Fall, dat do’s dir anders überläje dust, schau einfach vörbei, jo?“
„Dann wolle mer mol jehn!!“
[Tantalus verlässt die Taverne, Ruby stürmt voran.]
Ruby
„Hierher, Leut!“
[Cinna und Marcus folgen ihr, Blank jedoch stößt dabei mit Vivi zusammen, der die Straße entlang spaziert.]
Blank
„Hoppla! Tut mir leid…“
„Was denn!?“
„Bist du’s, Vivi?“
Vivi
„Hallo…“
Blank
„Was hast du so getrieben, seit wir uns das letzte Mal in diesen Katakomben unterhalb Alexandrias gesehen haben?“
Vivi
„Ach, so alles Mögliche. Aber mir geht’s gut!“
„Und was hast du so alles seitdem gemacht, Onkel Blank?“
Blank
„Ich? Hmm… Ach ja, richtig, jetzt fällt’s mir wieder ein! Also nachdem wir euch da rausgehauen hatten, Mann, danach ging’s erst so richtig ab!“
„Dieser alte Steiner… und Freia, diese Rattendame da, weißte…“
„Und dann noch diese andere…, wie hieß die noch gleich? Diese alexandrische Generälin da…“
„Beatrix, und so!“
Blank
„Ja genau, Beatrix! Auf jeden Fall haben die drei ordentlich einstecken müssen…“
[Marcus kommt zurück geschlendert.]
Blank
„Die waren so zugerichtet, dass sie kaum noch laufen konnten, hätten Marcus und ich sie nicht kurzerhand huckepack genommen und aus dem Schloss rausgebracht, dann…“
„Marcus!?“
Marcus
„Blank… Wenn wir uns nicht beeilen, dann macht uns Ruby aber wieder gewaltig Feuer unterm Hintern, und so…“
Blank
„Ruby!? Hast recht, wir machen besser hin…“
„Entschuldige, Vivi, aber wir plaudern ein andermal weiter!“
[Sie verabschieden sich. Der Spieler erhält die Kontrolle über Vivi und schaut sich in der Stadt um.]
[Wahnsinn, ist das riesig…]
[Eiko steht vor dem offenen Schlosseingang.]
Eiko
„Wooah!?“
„Das ist aber ein Ri~~esenhaus!!“
„Das MUSS ich unbedingt von innen gesehen haben!“
[Drei kleine Köche nähern sich.]
„Heute kochen wir wieder fein, jo!“
Eiko
„Ah!“
(Schnüffel, schnüffel…)
„Das riecht aber kö~stlich!“ ♪
Brutzelmeister
„Hast du Hu~nger?“
[Verlegen schaut Eiko zu Boden, nickt.]
Herdmeister
„Vielleicht sogar richtig, richtig Hu~~nger?“
[Erneut schaut Eiko verlegen zu Boden und nickt.]
Deckmeister
„Beißenden, quälenden, unerträglichen, den Verstand raubenden Hu~~~nger?“
[Die gewohnte Reaktion.]
„Kannst einem richtig leid tun…“
[Die Köche verschwinden ins Schloss und lassen eine perplexe Eiko zurück.]
[Lange nicht mehr gesehen, yep!]
[In einem Waffenladen treffen sich die Nero-Brüder wieder.]
Zenero & Benero
„Lange nicht mehr gesehen, yep!“
Genero
„Lange nicht mehr gesehen, yep!“
Zenero
„Haben uns richtig Sorgen um dich gemacht, yep!“
Benero
„Haben uns richtig Sorgen um dich gemacht, yep!“
Genero
„Tut mir leid, aber ich bin ein bisschen in Lehre gegangen, yep!“
Zenero & Benero
„In Lehre?!“
Genero
„Genau, in Lehre, yep!“
Zenero
„Was denn für eine Lehre?“
Benero
„Nun sag schon!“
Genero
„Ich sag’ nichts…“
[Damit die Taube hoch fliegt]
[In der Seitengasse, in der Puck und Vivi zu Beginn des Spiels die Leiter entwendet haben, stehen Marcus und Blank vor dem Eingang von Rubys kleinem Theater.]
Blank
„Dieser Zidane, das ist echt ein hoffnungsloser Fall.“
Marcus
„…Kann man so sagen, und so.“
Blank
„Aber er und die Frauen. Da war doch noch nie was richtig Ernstes dabei bisher, oder? Immer nur ein bisschen Spaß, alles sehr oberflächlich eben.“
„Aber diesmal scheint es ihn richtig erwischt zu haben. Ist wie ausgetauscht, der Kerl…“
Marcus
„Ja, diesmal ist es wohl wirklich ernst. Aber verdammt, sie is’ ‘ne Königin, und so. Da wird nie was draus!“
Blank
„Ja, das sind nun mal die Fakten! Und keiner weiß das wohl besser als er…“
„Aber was soll der arme Teufel bloß machen, sie einfach so vergessen is’ wohl nich’ drin.“
Marcus
„Verdammt harte Sache, und so…“
Blank
„Ja…“
„Aber wenn er da nicht bald irgendwie drüber hinwegkommt, dann kann man ihn wohl abschreiben…“
„Er hat einen Berg von Leid vor sich. Aber wenn er nicht bald wieder auf die Beine kommt, seine Flügel ausbreitet und losfliegt, dann…“
[Mogrymillian]
[Über die Dächer des Kirchturms kommt ein lilaner Mogry mit einem Brief geflogen. Am Fuß der Leiter warten Kupo und Stilzkin auf ihn.]
Mogrymillian
„Tut mir leid, hat etwas gedauert!“
„Oh, Stilzkin, wie geht’s, wie steht’s?“
Stilzkin
„Holla, Mogrymillian… Sag mal, wo warst du denn, du wirkst so gebräunt!?“
„Na ja, aber das ist nicht so wichtig… Sag mir lieber, ob du diese Sache mit der Briefzustellung ernsthaft durchziehst?“
Mogrymillian
„Aber klar, jeder Brief wird zugestellt!“
Stilzkin
„Echt? Du meinst, die ganzen Briefe, die ich allen möglichen Mogrys hier und da übergeben habe, die sind alle angekommen?“
Mogrymillian
„Na, aber sicher! 4 Stück waren es bisher doch, oder?“
Stilzkin
„Hm, ich glaube, da fehlen aber noch 2 Stück…“
[Besucht die Kirche, um Stilzkins Set zu kaufen und mit Mogrymillian zu plaudern.]
Mogrymillian
„Ich bin Mogrymillian, Leiter des Mog-Net.“
„Warum denn nicht alle Briefe ankommen, fragst du? Das, das… kann ich dir nicht sagen, kupo…“
[Sprecht Blank und Marcus in der Seitenstraße an.]
Blank
„Hey, Vivi!“
„Ich würde dich da gerne um einen kleinen Gefallen bitten…“
Vivi
„Gefallen?“
Blank
„Ja, genau. Wir wären sehr froh, wenn du dir mit uns zusammen Rubys Theaterstück anschauen würdest…“
Vivi
„Hmm…“
[Wählt zwischen „Klar! Ich liebe Theater!“ oder „Eigentlich will ich jetzt nur etwas spazieren.“ die erste Antwort aus.]
Blank
„Das ist ein echt feiner Zug von dir!“
„Also dann geh schon mal vor, einfach die Treppe hinter mir runter!“
„Such dir schon mal ‘nen guten Platz!“
Marcus
„Blank…“
[Vivi geht die Treppe hinab und betritt die Räumlichkeit. Ruby steht mit dem Rücken zu ihm gewandt.]
Ruby
„Blank!!“
„Do weißt doch, dat ich nit jern wade du.“
„Dust do mer mol bidde verrade dun, wie lang do jedenkst, mich noch wade zu loße!?“
[Wegen ihres Wutausbruchs fällt Vivi vor Schreck zu Boden.]
Ruby
„He?“
„Wä bist do denn?“
„Siehst ja irjendwie juxich us.“
Cinna
„Des is der Vivi, zefix!!“
Ruby
„Wat denn, Cinna! Es dat en Freund vun dir?“
[Freudig springt Vivi auf.]
Vivi
„Hallo, Onkel Cinna.“
Cinna (empört)
„I bi koa aldda Onkel, zefix!“
„I bi a schöna Junggsell, zefix!!“
Ruby
„Hahaha, en ech spaßich Jung!“
„Stoppe, do jefällst mir. Willste dat Stück anschaue?“
Vivi
„Ja, gerne.“
Ruby
„Nit nor spaßich, sondern och noh lieb! Do jefällst mir wirklich, Kleiner!“
„Et jeht jlich los, alsu setz doch schon mol irjendwo hin!“
[Ruby begibt sich zur Bühne und Vivi nimmt an einem hinteren Tisch Platz. Derweil kommen Blank und Marcus die Treppe hinunter.]
Marcus
„Scheint ja bester Laune zu sein. Wirklich clever von dir, Vivi mitzubringen. Ihren Ärger auf dich hat sie wohl schon vergessen, und so.“
Blank
„Hehe, hab’ die Alte halt voll im Griff!“
Ruby
„Blank! Noher habe ich met dir noh en Hühnche zu ruppe!“
Marcus
„Blank, ich hoffe, du hast deinen Frieden gemacht, und so…“
[Szenenwechsel. Lili befindet sich in ihren Gemächern.]
Lili
„Steiner?“
Steiner
„Ja! Was wünscht Ihr?“
Lili
„Also…“
„Ich würde gerne Zidane treffen und mit ihm sprechen…“
Steiner
„Prinzessin, im Moment ist dafür wohl nicht der geeignete Zeitpunkt!“
„Außerdem lebt Ihr und er jetzt nicht mehr in derselben Welt…!“
[Professor Toto tritt ein, kurz darauf auch Beatrix.]
Toto
„Nanu, nanu, was vernehme ich da für eine laute Stimme. Ist denn etwas vorgefallen?“
„So, Prinzessin, ich denke, es ist so langsam an der Zeit, Euch für die Zeremonie umzuziehen…“
„Generälin Beatrix, wäret Ihr wohl so gut, der Prinzessin ein wenig zur Hand zu gehen?“
Beatrix
„Sehr wohl!“
Toto
„Ach ja, da ist ja noch etwas, das ich auf keinen Fall vergessen darf, Euch zu überreichen, Prinzessin Garnet…“
[Opal erhalten. Topas erhalten. Amethyst erhalten.]
Toto
„Dies sind die Steine, die die Kräfte in Eurem Körper banden und versiegelten, und die Euch Königin Brane mit Gewalt entrissen hatte…“
„Aber nun ja, dies sind Ereignisse aus bereits vergangenen Tagen. Das jetzt und heute noch auszudiskutieren, ändert die Dinge auch nicht mehr…“
[Beatrix gesellt sich an Lilis Seite und Toto schickt sich an zu gehen, als er sich in der Tür stehend umdreht.]
Toto
„Hauptmann Steiner…“
„Ho ho, Eure Loyalität scheint ja wirklich keine Grenzen zu kennen. Wie ich sehe, möchtet Ihr wohl auch der Prinzessin beim Umziehen zur Hand gehen…?“
Steiner
„Wie?! Was!? Ääähh…“
„I-ich bitte vielmals um Verzeihung!! Erlaubt mir, mich zurückziehen zu dürfen!!“
[Er salutiert und eilt aus dem Raum. Die Tür schließt sich.]
Lili
„Beatrix…“
„Ich würde so gerne Zidane sehen, meint Ihr, das geht?“
Beatrix
„Es ist gerade ein etwas delikater Zeitpunkt, vielleicht könntet Ihr Euren Wunsch noch für eine Weile…“
Lili
„Auch aus Eurem Mund also die gleichen Worte…“
Beatrix
„Prinzessin Garnet…“
Lili
„Verzeiht, ich stehe vielleicht nur etwas neben mir…“
[Szenenwechsel. Eiko schaut sich im Schloss um.]
Eiko
„Jetzt, wo Lili Königin wird, ist das für Eiko DIE Gelegenheit, das Herz von Zidane für sich zu gewinnen!“
„Als erstes schreibe ich ihm einen gaaanz romantischen Liebesbrief, diese Strategie versagt nie, hab’ ich gehört!“
„Aber meine Worte müssen sich wie ein Pfeil in sein Herz bohren, sonst nützt es nichts!!“
[Oberhalb des Flures, wo Eiko sich befindet, öffnet sich die Tür zu Lilis Gemächern und Toto tritt auf den Gang heraus.]
Toto
„Ich hoffe nur, dass die Prinzessin dem Gewicht der Krone standhalten wird…“
„Denn in diesen schweren Zeiten setzt das Volk natürlich seine ganze Hoffnung auf sie…“
[Als er die Treppe hinab steigt, erblickt ihn Eiko.]
Eiko
„Hey, dieser gescheit aussehende Onkel kommt mir aber gerade recht!“
„Du~, hör mal, du bist bestimmt ga~nz gescheit, oder?“
Toto
„Ho ho, „gescheit“ sehe ich also in deinen Augen aus?“
Eiko
„Ja, sogar ziemlich gescheit!“
Toto
„Was lässt mich denn so „gescheit“ aussehen, mein Kind? Man lernt über sich selbst ja nie aus, also verrate es mir bitte.“
Eiko
„Ja, gut…“
„Also da wäre erstmal dieser dich gescheit aussehen lassenden Bart!“
„Dann dieser dich so gescheit aussehen lassende Hut!“
„Und nicht zuletzt diese doch so wahnsinnig gescheit aussehen lassende Nase!“
„Wo man auch hinguckt, du siehst überall völlig gescheit aus!!“
Toto
„Ho ho, du bringst mich noch ganz in Verlegenheit…“
Eiko
„Sag mal, wo du doch so gescheit bist, bist du doch gut in Poesie, oder wie das heißt?“
Toto
„Nun ja, es gab zumindest Zeiten, in denen ich mir durch Schreiben meine Forschung finanziert habe, und so manches Gedicht…“
Eiko
„Eiko will da so einen Brief verfassen, aber ich weiß nicht genau, was ich schreiben soll…“
Toto
„Ho ho, einen Brief, sagst du…“
„Wenn du mit meinem bescheidenen Können vorlieb nehmen kannst, so soll es mir ein Vergnügen sein.“
Eiko
„Großartig! Dann komm bitte mit, ja?“
Toto
„Dieses Horn, das sie am Kopf hat…“
„So ein Horn habe ich doch schon einmal…“
[Der Bildschirm verdunkelt sich, im Hintergrund befindet sich Alexandrias Hafen. Totos Gedanken erscheinen.]
„Es liegt schon sehr lange zurück, und ich hatte es wohl bereits beinahe vergessen…“
„Aber nichts hat mich je wieder so in Schrecken versetzt, wie diese eine Sache damals.“
„An dem Tag nach dem Sturm, da trieb ein kleines Boot in den Hafen… In ihm waren ein kleines Mädchen und eine Frau, wahrscheinlich dessen Mutter…“
„Die Mutter war leider bereits gestorben, aber das Mädchen atmete noch schwach…“
„Doch als ich das Gesicht des Mädchens sah, da konnte ich meinen Augen kaum trauen!“
„Warum, das verstehe ich bis heute nicht, aber dieses Mädchen sah genauso aus wie…“
„…Prinzessin Garnet, die kurz davor ums Leben gekommen war. Sie glich ihr wirklich wie ein Ei dem anderen…“
„Als wäre das nicht schon verwunderlich genug, wuchs aus dem Kopf des Mädchens noch…“
„…ein Horn!“
„Ein Mensch mit einem Horn…“
„Wo um alles in der Welt mochte sie nur herstammen…?“
„Doch der damalige König befahl, dem Mädchen das Horn abschneiden zu lassen…“
„Sie schrie vor Schmerzen und weinte bitterlich…“
„Der König und seine Frau, Königin Brane, setzten sie an die Stelle von Prinzessin Garnet und zogen sie groß, aber…“
„…könnte es vielleicht sein, dass dieses Mädchen eben in einer Beziehung zur Prinzessin steht? Und wenn ja, in welcher…?“
[Doch der Professor wird aus seiner Überlegung gerissen.]
Eiko
„Hey, aufwachen! Also, du musst Eiko jetzt ganz schnell sagen, was ich schreiben soll!“
Toto
„Hm? Oh, entschuldige bitte. Ich war gerade etwas in Gedanken versunken.“
[Er folgt ihr in einen Nebenraum.]
[Szenenwechsel. Währenddessen ist Lili mit dem Umziehen fertig. Sie trägt ein helles, weites Kleid und ein Diadem als Kopfschmuck.]
Beatrix
„Prinzessin Garnet, Ihr seht wirklich hinreißend aus.“
Lili
„Danke…“
„Übrigens, Beatrix…“
„Da ist etwas, das Ihr unbedingt wissen solltet…“
Beatrix
„Worum geht es?“
Lili
„Ich bin nicht Mutters…, besser gesagt Königin Branes leibliche Tochter.“
Beatrix
„Prinzessin Garnet…“
„Verzeiht, aber darüber hat mich Professor Toto bereits vor kurzem aufgeklärt.“
[Sie kniet vor Lili nieder.]
Beatrix
„Aber wisset…,“
„…dass meine Loyalität Eurer Hoheit gegenüber davon unangetastet bleibt… Nein, im Gegenteil sogar, von nun an bin ich noch mehr Euer untergebener Diener…, Eure Majestät.“
[Lili schreitet auf sie zu.]
Lili
„Beatrix… …“
„Danke…“
[Szenenwechsel. Zusammen mit Professor Toto konnte Eiko ihren Brief schreiben. Triumphierend hält sie ihn in die Höhe.]
Eiko
„Hurra!“
„Wenn Zidane diese Zeilen liest, dann kann er gar nicht anders, als sich unsterblich in Eiko zu verlieben!“
„Vielen Dank!“
Toto
„Ho ho… Ich freue mich, dass ich dir behilflich sein konnte.“
Eiko
„Ach, ich hab’ mich ja noch gar nicht vorgestellt… Ich heiße Eiko!“
„Ich komme aus einem Ort namens Madain Sari!“
„Bis bald irgendwann!“
„Mach’s gut!“
[Sie stürmt aus dem Zimmer.]
Toto
„Aus Madain Sari… …?“
„Madain Sari, ist das denn nicht das Dorf, aus dem der Legende nach das Volk der Esper stammen soll…?“
„Aber die akademische Welt einigte sich irgendwann darauf, dass an dieser Legende wohl nichts dran sei, und…“
„Aber was, wenn doch etwas dran sein sollte…!?“
[Der Spieler übernimmt die Steuerung von Eiko, die sich mit ihrem Brief aus dem Schloss machen will.]
Eiko
„So, jetzt muss ich aber Zidane schnell den Brief übergeben, sonst…!“
„Aber wo steckt Zidane wohl gerade?“
[Plötzlich stößt sie mit Bark zusammen, der aus einem Nebengang geschlendert kommt,…]
Eiko
„Baaah!“
[…und stürzt die Brüstung des ersten Stocks hinunter. Ihre Latzhosenträger verfangen sich am Geländer und sie baumelt in der Höhe hin und her. Bark geht die Treppe hinab und betrachtet das Malheur.]
Eiko
„A~ah! Ich will hier ru~~~nter!!“
Bark
„Hoisassa, alles klar bei dir!?“
Eiko
„Du, du Trampel!!“
Bark
„Tut mir leid, Kleine! Aber du kamst so schnell um die Ecke geflitzt…“
„Nur kann man da jetzt wohl nix mehr machen, weil du hängst ja da nun doch ziemlich hoch!“
„Garharharhar!“
Eiko
„Findest du wohl auch noch komisch, du, du…!!“
„Oh nein, mein Brief ist runtergefallen…“
„Du sagst, du kannst Eiko nicht runterhelfen?“
„Dann überbring doch wenigstens diesen Brief!“
„Jemandem namens Zidane, alles klar!?“
Bark
„Oho, ein Brief für Zidane, sagst du? Aber den überbringe ich doch mit dem größten Vergnügen, garharharharhar!!
[Bark hebt den Brief auf und geht.]
Eiko
„Und was wird jetzt aus mi~~~r?!“
[Bark begibt sich auf den Weg zum Bootssteg, von wo er zur Stadt übersetzen kann.]
Bark
„Na so was, gar kein Boot für mich in Warteschleife!“
[Mit zwei Soldaten im Schlepptau erscheint Steiner von einem Rundgang.]
Steiner
„Schlosspatrouille beendet, keine besonderen Vorkommnisse!“
„Nanu?“
„Da brate mir doch jemand einen Storch, das ist ja Bark, der Anführer der Räuber!“
Bark
„Mir war so, als hätte ich gerade meinen Namen gehört…“
„Was denn, du bist das…?“
Lauda (Pluto-Soldat Nr. 4)
„Hauptmann! Darf ich den Räuber für Euch festnehmen, darf ich?“
Steiner
„Nein, leider stehen wir ja in seiner Schuld… Überlasst das hier mir und patrouilliert weiter.“
„Jawohl“
„Zu Befehl!“
[Salutierend begeben sich die zwei Soldaten auf eine erneute Runde.]
Bark
„Aber hallo, ich staune! Solltest du etwa in letzter Zeit vernünftiger geworden sein…?“
Steiner
„Nun krieg das vorhin bloß nicht in den falschen Hals!“
„Du bist ein Räuber, und das hier ist beileibe kein Ort, an dem man Gesindel wie dich duldet!“
Bark
„Aha, so läuft der Hase hier also. Einer meiner Leute rettet mal schnell das ganze Land, und das ist dann der Dank dafür…?“
„Aber du hast natürlich recht, Gesindel wie wir verdient es gar nicht, auch nur dieselbe Luft zu atmen, wie der werte Herr Ritter.“
Steiner
„…Natürlich stehen wir tief in der Schuld von Zidane, hat er doch nicht nur unser Land, sondern auch die Prinzessin beschützt.“
„Aber Räuber ist und bleibt nun mal Räuber!“
„Ich kann Leute wie euch beim besten Willen nicht einfach so hier herumlungern lassen!“
Bark
„Hm. Ein Dankeschön hätte eigentlich auch schon genügt…“
„Aber egal, ich wollte hier sowieso keine Wurzeln schlagen…“
„Übrigens, ich hab’ Zidane im Schloss nicht finden können. Du wüsstest nicht rein zufällig, ob der sich gerade hier irgendwo rumtreibt?“
Steiner
„Seit damals hat er keinen Fuß mehr ins Schloss gesetzt.“
„Wie wäre es denn, wenn sein Chef sich daran mal ein Beispiel nehmen würde!?“
Bark
„Ja, ja, is’ ja schon gut! Geh doch irgendwo Rostschutz suchen, Mann…“
[Bei der Aufregung flattert Bark der Brief aus der Hand, der am Steg liegen bleibt.]
Bark
„Diesem ungastlichen Ort sage ich also ab jetzt auf Nimmerwiedersehen!“
„Na wenn da mal nicht gerade mein Boot einläuft, garharhar!“
[Die Gondel nimmt Bark als Passagier auf.]
Bark
„Einmal Burgstadt ohne Rückfahrkarte bitte, garharhar!“
[Grimmig ballt Steiner die Fäuste, ehe er der Szene den Rücken kehrt und den Steg verlässt. Kurze Zeit später erscheint dort Beatrix.]
Beatrix
„War mir doch klar, dass es niemand anderes als Steiner sein kann, der hier so einen Aufstand macht…“
„Puh…!“
„Obwohl ich in diesen Tagen stark sein muss, stark sein für Königin Garnet, verspüre ich da einen mir bisher unbekannten Schmerz in meiner Brust…“
„Was ist das nur…?“
„Hm?“
[Sie entdeckt den Brief und hebt ihn auf.]
Beatrix
„Das hat wohl Steiner fallenlassen?“
„Was ist das, was ist das…?“
Wenn der leuchtende Mond die Sterne am Firmament anlächelt, dann warte ich am Bootssteg mit glühendem Herzen auf dich.
Beatrix
„Wa-was ist das denn für ein Brief!?“
„Ist das etwa, ich meine ist das vielleicht… …“
„…ein Liebesbrief an mich? Von Steiner?!“
„Steiner… …“
[Szenenwechsel. Immer noch frustriert fristet Zidane sein Dasein in der Taverne.]
Zidane
„Lili… …“
„Ich hoffe, du hast es schön bequem und weich auf deinem Thron…“
„Verdammt!“
„Verdammt! Verdammt! Verdammt!“
„Ohne Lili… Was soll ich denn bloß machen ohne sie!!“
„Ihr Lächeln!“
„Ihre Stimme!“
„Ihre wunderschöne Stimme, die in meinen Ohren wie lieblicher Gesang klingt…“
„Nur eine Strophe ihres herrlichen Gesangs, und mein Herz blüht auf wie eine… Lilie.“
„Verdammt… …“
„Dann lass et doch opblühe!“
[Verwundert erhebt er sich vom Stuhl, als seine Kameraden von Tantalus ihn erneut besuchen.]
Ruby
„Opblühe wie ene Lilje, Zidane!“
Cinna
„Genau, zefix!“
Blank
„Hier in diesem Halbdunkel völlig resigniert am Tisch zu kleben, das sieht dir aber gar nicht ähnlich!“
Marcus
„Meine Rede, und so!“
Zidane
„Ach hört doch auf! Ihr habt doch keine Ahnung, wie es in mir drin grade aussieht!“
[Gerade will Zidane die Taverne verlassen, als Bark eintritt und ihn zurückdrängt.]
Bark
„Lang nicht mehr gesehen, was, Zidane?“
„Aber warum machst du ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter? Is’ was?“
Zidane
„Hey, Chef! Nimm mich wieder in die Tantalus-Bande auf, OK?“
„Dann ziehen wir wieder alle zusammen los und klauen einen Schatz nach dem anderen, wie in alten Zeiten!“
Bark
„Einen Schatz nach dem anderen…“
„Weißt du, Zidane, echte Schätze sind leider ziemlich rar in unserer Welt.“
„Aber…“
„Aber hat man erst mal einen wirklich besonderen Schatz gefunden, dann sollte man auch alles dran setzten, ihn sich zu holen!“
„Das ist die Regel Nummer eins hier bei Tantalus, aber wem sage ich das…“
„Doch wer sich nicht daran halten kann, der hat bei uns leider nichts verloren.“
„Was ich eigentlich sagen will…“
„Da du im Moment nicht in der Lage bist, eine Taube zu fangen, nicht in der Lage bist, eine Lilie zu pflücken, hast du nicht das Zeug dazu, wieder bei Tantalus zu sein. So einfach ist das.“
Zidane
„Chef…“
[Schließlich gesellt sich Vivi hinzu.]
Vivi
„Du, Zidane, wollen wir nicht Lili besuchen gehen?“
Bark
„Garharhar, ich krampf’ mich hier durch irgendwelche Metaphern, und der Kleine hier nennt die Dinge einfach so beim Namen, wie köstlich!“
[Die gesamte Tantalus-Crew verlässt die Taverne. Vivi rückt seinen Hut.]
Vivi
„Lass uns gehen, Zidane!“
„Na los!“
Zidane
„Ja, du hast recht!“
„Dann wollen wir mal schnell ins Schloss und Lili alles Gute wünschen, bevor sie Königin wird!“
Vivi
„Genau!“
[Der Spieler übernimmt Zidane. Man macht sich auf den Weg zum Schloss.]
[Glatt vergessen!]
[In Rubys Theater.]
Bark
„Oh, jetzt hab’ ich doch glatt vergessen, Zidane diesen Brief zu übergeben!!“
„Uh? Eh? Oh?“
[Er blickt sich um und schüttelt an seiner Kleindung.]
Bark
„Garharhar! Hab’ ihn sowieso irgendwo verloren!!“
[Am Bootssteg sieht man nach langer Zeit die ehrenwerte Drachenritterin wieder.]
Freia
„Zidane, dieser untreue Kerl. Wenn er schon in Alexandria ist, könnte er ja ab und zu mal was von sich hören lassen…“
[Mahagon schlurft herbei. Als die beiden aneinander vorbei gehen wollen, bleiben sie mit einem Mal stehen und starren sich an.]
Freia
„Ist was, mein Bester…?“
„Willst du etwa sagen, ich hätte vielleicht etwas am Mundwinkel oder so ähnlich?“
Mahagon
„Ich habe kein Wort gesagt…“
[Mit einem Satz bringen sich beide in Kampfposition.]
Freia
„Suchst du Streit!?“
Mahagon
„Ich suche nie Streit, aber eine Aufforderung zum Tanz lehne ich natürlich nicht ab…“
„Aber, wenn du dich schön artig entschuldigst, dann will ich noch einmal ein Auge zudrücken.“
Freia
„Wie lachhaft!!“
[Die zwei Soldatinnen, die den Steg bewachen, begreifen den Ernst der Lage.]
„!!“
Alexandria-Soldatin
„Streitereien sind hier aufs Strengste verboten! Hört auf der Stelle auf!!“
[Schließlich treffen Zidane und Vivi ein.]
Zidane
„Hey, hey! Ruhig Blut!“
Freia
„Wenn das mal nicht Zidane ist! Lange nicht gesehen, mein Lieber!“
„Wir haben uns viel zu erzählen, aber erst habe ich noch etwas zu erledigen!“
Mahagon
„Diese Frau,… kennst du sie etwa?“
„Na dann sei doch so gut und klär die Lebensmüde auf… Dass ich der meistgesuchte Verbrecher des Kontinents bin…“
Zidane
„Nun mach mal halblang, ihr ist sicherlich nur ‘ne Maus über die Leber gelaufen, sonst nichts weiter.“
Zidane (zu den Wachen)
„Tut mir leid für den ganzen Ärger! Das sind zwei Freunde von mir, wisst ihr?“
„Meint ihr, ihr könnte noch einmal Gnade vor Recht walten lassen, ja?“
Alexandria-Soldatin
„Nun gut… Prinzessin Garnet befahl uns, Herrn Tribal, Madam Crescent und auch Herrn Orunitia besonders zuvorkommend zu behandeln…“
Zidane
(Lili hat so etwas befohlen…?)
„Ach so ist das! Nochmals Entschuldigung für die ganzen Umstände!“
[Die Soldatinnen gehen zurück auf ihre Posten.]
Zidane
„Freia… Nun zieh’ doch mal wieder ein freundliches Gesicht auf…“
Freia
„Hm, weißt du, was mich zur Zeit wirklich aufregt…?“
„Du, mein Lieber!!“
„Jetzt, wo die mit dir gleichaltrige Lili kurz davor steht, die Bürde eines ganzen Landes auf ihre Schultern zu nehmen, was tust du da eigentlich!?“
„Konntest du wenigstens etwas über die Herkunft Kujas herausfinden?!“
„Na los, sag doch was!“
Zidane
„Na ja…“
„Ein paar Nachforschungen hab’ ich schon angestellt, aber…“
Freia
„Nimmst du das alles hier etwa nicht ernst? War es denn nicht Kujas Intrige, aus dem Körper von Lili die Bestia mit Gewalt zu entreißen?“
„Und war es nicht er, der diese Bestia dazu benutzte, seine Verbündete Brane umzubringen!?“
„Hast du denn wirklich keine Sorge, dass Lili noch mehr zustoßen könnte?!“
[Er setzt sich an den Steg.]
Zidane
„Doch, natürlich…!“
„Aber was kann ich schon tun?“
„Es ist mir ja nicht mal mehr gestattet, mit der Person, die mir am meisten bedeutet, auch nur zu reden…“
„Geschweige denn, sie zu beschützen…“
„Jetzt, wo sie Königin wird, hat sie ja jede Menge Ritter, die auf sie aufpassen…“
„Da ist kein Platz mehr für mich!“
Vivi
„Du, Zidane…“
„Lili freut sich bestimmt, wenn sie dich wiedersieht, ich bin mir ganz sicher…“
„Daher… sollten wir endlich zu ihr gehen!“
Zidane
„Gut…“
„Aber wir bleiben nicht länger als nötig, klar?“
Mahagon
„Zidane…“
„Glaube ja nicht, du könntest vor mir abhauen. Egal wo du hingehst, ich folge dir…“
Zidane
„Tu, was du nicht lassen kannst.“
[Zu viert treten sie die Überfahrt in der Gondel an. Am Eingang sieht man, wie Steiner Eiko aus dem Schloss schleppt.]
Eiko
„Lass Eiko sofort los, du Rüpel!!“
[Er wirft sie vor die Tür.]
Eiko
„Aua!“
„Duuu~~! Behandelt man so etwa eine Dame, oder was!!“
Steiner
„Wenn du nicht sofort still bist, wanderst du in den Kerker!“
Eiko
„Duuu~~!“
Zidane
„Was ist hier los, Eiko!?“
Eiko
„Oh, Zidane!“
„Hööö~r doch mal…!“
„Dieser unverschämte Kerl da, der sagte doch glatt, Eiko wäre lärmend und nervig und vorlaut und lärmend… Und überhaupt hat der nu~~r gemeine Sachen zu mir gesagt!“
Mahagon
„…Wo waren da jetzt die gemeinen Sachen?“
Eiko
„Waaaaas!? Duuuuu!!“
Mahagon (wendet sich ab)
„Ich hasse Kinder…“
Freia
„So beruhige dich doch erstmal. Wie heißt du denn eigentlich, mein Liebes?“
[Sie kniet sich zu Eiko runter.]
Eiko
„Ich? Ich heiße Eiko! Eiko Carol aus Madain Sari!!“
Freia
„Madain Sari? Dieser Ort ist mir leider nicht bekannt…“
Eiko
„Kommst wohl nicht soviel rum, was! Also pass auf, Madain Sari ist…“
Steiner
„Hey, ihr da! Ja traue ich meinen Augen?! Halten wir etwa seit neustem hier den täglichen Nachmittagsplausch ab, oder wie!?“
„Das hier ist das Schloss, etwa schon vergessen? Ihr habt hier nichts verloren!!“
Vivi
„Du, Onkel Steiner…?“
Steiner
„Uh, oh, Meister Vivi! Welch Ehre und große Freude, Euch seit längerem mal wieder antreffen zu dürfen!“
Vivi
„Wir sind eigentlich gekommen, um Lili mal Hallo zu sagen, aber…“
Steiner
„Der Prinzessin? Nun, äh… …“
„Ich verstehe! Euch kann ich einfach keinen Wunsch abschlagen, Meister Vivi…!“
[Die Szene wechselt in die erste Etage. Freia, Eiko, Zidane und Vivi warten dort gespannt, Mahagon hingegen lehnt gelangweilt in einem Türrahmen.]
Steiner
„Gut, wartet alle hier!!“
[Er läuft die Treppe hinauf und positioniert sich vor Lilis Gemächern.]
Steiner
„Prinzessin, bitte.“
[In ihrem schönen Gewandt tritt Lili hervor, gefolgt von Beatrix, und schaut über das Geländer zu ihren Freunden hinunter.]
Garnet
„Ihr… ihr seid ja alle gekommen, um mich zu sehen… Danke.“
Eiko
„Lili, du siehst ja sooo hübsch aus…“
Vivi
„Wow… Lili, du siehst einfach ganz wunderschön aus!“
Freia
„Fürwahr, ein bezaubernder Anblick!“
„Zidane! Willst du ihr nicht auch etwas sagen, mein Bester?“
Zidane
„Ich, ich… Passt schon.“
Steiner
„Prinzessin, seid Ihr bereit?“
Lili
(Zidane… …)
„Ja, …wir können gehen.“
Eiko
„Warte, Lili!“
[Das Mädchen stürmt die Treppe zu ihr hinauf.]
Eiko
„Sag mal, Lili! …Sehen wir uns denn ab jetzt nicht mehr?“
Garnet
„Aber natürlich können wir uns noch sehen.“
„Aber ich werde wohl nicht mehr mit euch frei und unbeschwert durch die Welt reisen können.“
„Aber unser gemeinsames Abenteuer, unsere gemeinsame Reise werde ich niemals vergessen.“
Eiko
„Lili… …“
„Du warst immer eine würdige Rivalin!“
Garnet
„Rivalin? Hihi, du sagst schon manchmal lustige Sachen!“
„Ach, bevor ich es noch vergesse! Das hier will ich dir unbedingt geben.“
„Zum Beweis unserer geistigen Bindung als Esper soll jeder von uns zwei dieser vier Schatzkristalle bei sich tragen.“
„Diese zwei sollen meine sein…“
Eiko
„Und diese zwei meine…“
Garnet
„Mach’s gut, Eiko.“
[Zusammen mit Steiner und Beatrix begibt sie sich auf den Weg. Eiko gesellt sich zurück zu den anderen.]
Vivi
„Zidane, warum hast du Lili denn gar nichts gesagt?“
Zidane
„Ich, ich wollte ja, aber…“
„Aber…“
Freia
„Aber?“
Zidane
„Das wären nicht meine Worte gewesen! Nichts davon wären meine wirklichen Worte gewesen!“
„Ich hatte mir ein paar Dinge zurechtgelegt, die ich Lili sagen wollte, wenn ich sie treffe, aber…“
„…das wären alles nur Lügen gewesen! Nicht meine Worte, nicht was ich ihr wirklich sagen will!“
„„Halt die Ohren steif, Lili! Lass dich nicht unterkriegen!““
„„Wenn du mal Rat brauchst, ich hab immer’n offenes Ohr für dich!““
„Nichts als verdammte Lügen! Nicht meine Worte!!“
„Nicht meine…wirklichen Worte…“
[Szenenwechsel. Es ist Abend geworden und Eiko wartet am höfischen Bootssteg.]
Eiko
„Ich hätte es mir ja denken können, Zidane hat nichts außer Lili im Kopf…“
„Hätt’ ich doch bloß nicht diesen Brief geschrieben…“
„Aber Zidane… wirkte so einsam auf mich…“
„Wenn Eiko doch nur was für den armen Zidane tun könnte…“
„Aa~~~h!! Zidane, du Blödian! Blödian! Blödian! Blödian! Blödian!“
„Zidane, du Dauerschlauchsteher!!“
„Aber da er in solchen Dingen ja nie was blickt, hat er die Gefühle von Eiko bisher bestimmt noch gar nicht bemerkt…“
„Ist vielleicht ein wenig gemein Zidane gegenüber, aber es ist besser, wenn er Eiko hier heute Abend nicht trifft!“
„Ich verschwinde besser schnell von hier, bevor dieser Nichtsmerker noch aufkreuzt!“
[Eiko will über die rechte, kleine Treppe verschwinden, als sie in der Ferne jemanden kommen sieht.]
Eiko
„Ah!“
„Da kommt wer! Vielleicht schon Zidane? Au weia, ich muss mich schnell wo verstecken!“
[Eilig versteckt sie sich hinter der linken Treppe des Stegs, als Blank und Marcus erscheinen.]
Marcus
„Sieht aber nich’ so aus, als wär’ hier jemand, und so, Blank!“
Blank
„Ruhig Blut, wir sind nur ein bisschen früh dran, das ist alles…“
Marcus
„…Wir werden ja sehen, und so.“
„Aber sag mal, Blank, irgendeine Ahnung, von wem der Liebesbrief sein könnte, und so?“
Blank
„Also wirklich, Marcus, haste nich’ gelesen den Lappen? Bei der Ausdrucksweise, das kann nur ‘ne piekfeine und bildhübsche Dame sein, Mann!“
Marcus
„Meinste? Na ja, du prahlst ja immer rum, „In jedem Hafen ‘ne Braut“, aber mit ‘ner Frau gesehen hab’ ich dich noch nie, und so.“
„Und überhaupt, der Brief is’ dir ja auch nur von sonstwo oben auf den Kopf gesegelt, als du dich im Schloss rumgeschlichen hast, und so.“
Blank
„Du raffst es nicht, he? Die Kleine schämt sich eben, mir den Wisch persönlich zu geben, und hat halt auf diese Methode zurückgegriffen…“
„Und überhaupt, was sollen eigentlich diese ganzen Zweifel an meiner überragenden Wirkung auf das weibliche Geschlecht?“
„Also, ein Mann, der im großen Stile bei den Mädels landen will, der kommt natürlich nicht wie die Axt im Walde daher, sondern erstmal…“
Marcus
„Blank, ich glaube, da kommt wer, und so!“
Blank
„Hey, Marcus…! Lass die Leute gefälligst ausreden, Mann!“
Marcus
„Wir sollten uns verstecken, und so!“
Blank
„Is’ gut, is’ gut…!“
[Die beiden verschwinden hinter der rechten Treppe des Stegs. Dabei verliert Blank den Brief. Aus Richtung Schloss kommt Steiner im Dauerlauf vorbei.]
Steiner
„Von nun ab wird der Wachdienst verstärkt, einfach zuviel Unbefugte hier in letzter Zeit!“
„Ob Regen, Wind, Sonne oder Hagel, von nun an heißt es patrouillieren, bis die Füße abfallen!!“
„Re~chts… In Ordnung!“
„Li~nks… In Ordnung!“
„Nanu?“
„Abfall? Hier? Hm…“
„Nein, das ist kein Abfall, das scheint ja ein Brief zu sein…“
„Was ist das, was ist das…?“
Wenn der leuchtende Mond die Sterne am Firmament anlächelt, dann warte ich am Bootssteg mit glühendem Herzen auf dich.
Steiner
„Wa-wa-wa-wa-wa-was ist…!?“
„Da-das ist doch nicht etwa ein Liebesbrief!?“
„Aber von wem, und für wen!?“
„Hmm, da steht weder ein Absender noch der Empfänger dran…“
„Nicht doch! Hat vielleicht jemand, der die Route meiner nächtlichen Patrouille kennt, den Brief hierher gelegt, damit ICH ihn finde?“
„Aber, aber wer könnte mir denn…“
[Während Steiner noch über die Herkunft des Briefes seniert, nähert sich Beatrix. Die beiden stehen sich gegenüber.]
Beatrix
„Steiner… …“
Steiner
„Beatrix… … Ihr… …?“
Eiko
(herzklopf, herzklopf…)
(Uh…uh… ist das jetzt etwa, was die Erwachsenen Liebe nennen?)
Marcus
(„Äh, Blank…“)
Blank
(„Schnauze, Marcus!“)
[Die Generälin und der Hauptmann machen ein paar Schritte aufeinander zu.]
Beatrix
„Steiner… …“
Steiner
„Beatrix… …“
Eiko
(Was machen die da? Was machen die denn da!?)
Marcus
(„Blank, …das hier macht mich alle, ich krieg’ gleich Nasenbluten…!!“)
[Sowohl Eiko als auch Blank und Marcus schleichen sich zur besseren Sicht ein Stücker näher ran.]
Blank
(„Du verdammtes Nervenbündel, stopf dir beide Daumen in den Riecher und sei endlich still!“)
[Beatrix und Steiner stehen Gesicht an Gesicht, als plötzlich…]
„Hatschi!“
[Verlegen entfernen sich die beiden leicht voneinander, als Bark sich nähert.]
Bark
„Hatschi!“
Blank
„Chef!?“
Eiko
„Schaade, gerade jetzt, wo es spannend wurde!“
[Szenenwechsel. Freia, Vivi und Mahagon sind in der Taverne.]
Freia
„Hat irgendjemand eine Ahnung, wo Zidane sein könnte…?“
Mahagon
„Nicht die leiseste…“
Vivi
„Ich gehe ihn suchen…“
[Vivi will gehen, wird jedoch von der gerade eintretenden Eiko umgerempelt.]
Eiko
„Ah!“
„Was machst du da, pass halt besser auf!“
„Eiko ist gerade ganz aufgebracht, also nimm ein bisschen mehr Rücksicht!!“
[Sie läuft an ihm vorbei und setzt sich auf eine Treppe. Vivi klopft seine Kleidung ab, als Toto erscheint.]
Toto
„Ich erlaube mir einzutreten.“
„Ist hier eventuell gerade ein kleines Fräulein namens Eiko hereingekommen?“
Eiko
„Oh!“
„Der nette, gescheite Onkel von neulich!“
Toto
„Ho ho, fröhlich und munter wie immer, wie mir scheint!“
Eiko
„Ja! Eiko ist immer fröhlich und munter!“
(„Aber eigentlich würd’ ich am liebsten ja weinen, weil im Herzen von Zidane kein Platz mehr für Eiko ist…“)
Toto
„Hast du gerade etwas gesagt, mein Kleines?“
Eiko
„Nein, i-ich habe gar nichts gesagt!“
„Aber sag mal, weswegen bist du denn zu Eiko gekommen, netter, gescheiter Onkel?“
Toto
„Ach ja richtig, das hätte ich doch beinahe vergessen.“
„Also dieses Dorf, aus dem du kommst… Wie hieß es doch gleich…?“
Eiko
„Madain Sari?“
Toto
„Ja, Madain Sari! Nun ja, ich würde liebend gerne mehr über Madain Sari erfahren…“
Eiko
„Kein Problem! Weil du so nett warst und diesen Brief für mich geschrieben hast, erzähle ich dir alles, was du wissen willst!“
„Aber hier plaudert sich’s nicht so gut, können wir uns bei dir unterhalten?“
Toto
„Bei mir…?“
„Nun, mein Haus befindet sich in Treno, das ist bedauerlicherweise ein gutes Stück von hier…“
Eiko
„Treno? Das klingt aber irgendwie interessant…“
„Fein! Eiko ist zur Zeit sehr wissensdurstig und will viele neue Orte kennenlernen, also macht es gar nichts, wenn es ein bisschen weiter weg ist. Lass uns gehen!“
„Ich komm’ auch mit!“
[Als letzter gesellt sich Zidane dazu.]
Zidane
„In Treno findet doch sowieso grade das große alljährliche Kartenturnier statt, oder?“
„Da wollte ich schon immer mal dabei sein!“
Vivi
„Kartenturnier? Klingt ziemlich aufregend…“
„Ich will auch mitkommen…“
Freia
„Das gleiche gilt für mich.“
Mahagon
„Treno… Soll mir recht sein.“
Toto
„Ho ho, ehe man es sich versieht, hat man schon eine ganze Reisegruppe zusammen!“
„Schön, schön, es soll mir ein Vergnügen sein, Euch allen Treno zeigen zu dürfen.“
[Szenenwechsel. Die Truppe begibt sich in den unterirdischen Tunnelkomplex der Gargantula-Bahn im Schloss Alexandria.]
Zidane
„Hier gibt es noch Nebel…?“
Eiko
„Erinnert mich irgendwie an Iifars Baum, bevor der Nebel abzog…“
Vivi
„Aber der Nebel scheint auf jeden Fall dünner geworden zu sein als vorhin, findest du nicht?“
Toto
„Nun ja, ich hatte bereits gehört, dass Ihr den Nebel vertrieben haben sollt, aber…“
„…ich denke, es sind deswegen noch Reste von ihm hier zu finden, weil er die Wurzeln entlang in die Tiefe steigen konnte.“
[Schließlich nähert sich die Gargantula samt Gondel, die vor ihnen anhält.]
Freia
„Ist das… eine Gargantula?“
Toto
„Also dann… Wollen wir langsam mal?“
[Gemeinsam steigen sie ein.]
[Hofnarren des Schwermuts]
[Tiefe Nacht, ganz Alexandria erholt sich von den Mühen des Tages. Nahe dem Stadteingang erscheinen zwei altbekannte, aber lange nicht gesehene Gestalten.]
Zon
„Hier ist niemand, zag’ ich!“
Son
„Bist du sicher, frag’ ich?“
Zon
„Sicher bin ich sicher, zag’ ich!“
Son
„Hast recht, echt keiner da, sag’ ich!“
Zon
„Sag’ ich doch, zag’ ich!“
Son
„Aber, aber was machen wir jetzt, frag’ ich?“
Zon
„Wir bitten Garnet ganz herzlich, uns wieder ins Schloss aufzunehmen, zag’ ich!“
Son
„Meinst du denn, sie nimmt uns wieder auf, frag’ ich?“
Zon
„Probieren geht über studieren, zag’ ich…“
„!!“
„Wir verstecken uns besser, zag’ ich!!“
[Die Narren bringen sich hinter einer Statue außer Sichtweite, als Blank und Marcus angelaufen kommen.]
Blank
„Scheint keiner hier zu sein.“
Marcus
„Scheint so, und so.“
Blank
„Alles, was wir für Zidane tun können, ist wohl so wie jetzt Nachtwache schieben…“
„…und zusehen, dass in Alexandria alles friedlich bleibt, oder?“
Marcus
„So isses, aber Zidane fühlt sich dadurch besser, und so.“
[Sie wandern um den Platz umher…]
Blank
„Ja. Verdammt, ist das heute aber unheimlich ruhig…“
„Also gut, machen wir noch eine Runde!“
Marcus
„Du sagst es, und so!“
[…um begeben sich zurück in den Stadtkern.]
Zon
„Puh…! Die hätten uns beinahe gefunden, zag’ ich!“
Son
„Aber, aber was machen wir denn jetzt, frag’ ich?“
Zon
„Na das ist doch klar, zag’ ich!“
„Wo sich diese Typen aufhalten, da haben wir nichts verloren! Nichts wie raus aus Alexandria, zag’ ich!“
[Hastig verlassen sie die Stadt.]