Der Nibelheim-Vorfall

Info

Der so genannte „Nibelheim-Vorfall“ ist mit Sicherheit eines der wichtigsten Ereignisse der gesamten Handlung von Final Fantasy VII, wenn nicht sogar das wichtigste überhaupt. Auch innerhalb der umfassenderen Geschichte, wie sie durch die einzelnen Teile der Compilation of Final Fantasy VII geschrieben wurde, nimmt dieses Geschehnis eine herausragende Rolle ein. In allen drei Prequels — in Before Crisis, Crisis Core und dem Anime Last Order — wird auf den Nibelheim-Vorfall eingegangen.

Vorbemerkung

Im Vergleich zu der ursprünglichen Erzählung in Final Fantasy VII, fallen die zahlreichen Änderungen, Abweichungen und Erweiterungen auf, die durch die Ableger des Originalspiels geschaffen wurden. Dies missfällt vielen Fans. Andererseits lassen sich diese Änderungen leicht rechtfertigen: Bekanntlich ist Cloud Strife aufgrund seiner Mako-Vergiftung und der Bewußtseinsspaltung (siehe seine Lebensgeschichte) ein unglaubwürdiger Augenzeuge; auch als er später die vermeintliche Wahrheit erzählt, ist doch fraglich, ob seine Version in allen Details stimmt, da er wesentliche Teile nicht miterlebt. Vielmehr hat er mit Hilfe der Jenova-Zellen die Erinnerungen Zacks und Tifas „gelesen“ und sie zu seinen eigenen gemacht.

Insofern erscheinen die Änderungen, die in Crisis Core vorgenommen wurden, durchaus plausibel, da man in diesem Spiel die Perspektive von Zack Fair teilt, der neben Sephiroth vermutlich als einziger Mensch (fast) alle Aspekte selbst erlebt hat.

Leider stellen sich die Ereignisse in jedem der drei oben genannten Prequels aber etwas anders dar. Wir geben innerhalb dieses Artikels der Darstellung aus Final Fantasy VII und den Ergänzungen sowie Änderungen aus Crisis Core den Vorzug, und ignorieren die leicht abweichenden Versionen aus Before Crisis und Last Order.

Anmerkung: Den größten Teil der unter Final Fantasy VII beschriebenen Ereignisse erlebt man als Cloud, der sich selbst an die Stelle Zacks gesetzt hat. Allerdings schreibe ich immer Zack, der dies alles in Wirklichkeit so oder so ähnlich erlebt haben muss.

Änderungen in Crisis Core wurden in dieser Farbe hervorgehoben.

Der Nibelheim-Vorfall in Final Fantasy VII

In einem Mako-Reaktor in dem ablegenen Örtchen Nibelheim ist es zu einem Störfall gekommen. Um den Störfall in Nibelheim zu beheben, wird Sephiroth entsendet. Desweiteren werden der Mission  Zack, ein SOLDAT erster Klasse, der sich immer freiwillig für gefährliche Missionen meldet, um ein Held zu werden, sowie zwei einfache Infanteristen, Cloud Strife und ein Unbekannter, zugeteilt. Zack hat seit einiger Zeit das Vertrauen Sephiroths gewonnen, man könnte die beiden wohl als Waffenbrüder bezeichnen. Auch Cloud ist für Zack kein Unbekannter; mit dem blonden Infanteristen hat Zack schon früher gemeinsam Einsätze absolviert.

Für Cloud ist die Reise nach Nibelheim eine besondere Belastung. Er stammt aus diesem Ort, hat hier Freunde und Familie, die in dem Glauben leben, er gehöre der Elite-Truppe SOLDAT an, während er in Wirklichkeit ein bescheidenes Dasein als einfacher Infanterist fristen muss. Darum versucht er seine Anwesenheit so gut es geht zu verschleiern, insbesondere vor seiner Jugendliebe Tifa. Die Scham vor dem eigenen Versagen ist einfach zu groß.

Sephiroth benimmt sich so merkwürdig, wie man es offenbar von ihm gewohnt ist. Stunden verbringt er damit, von der Herberge aus die Landschaft zu betrachten. Schließlich bricht die kleine Gruppe zum nahegelegenen Reaktor in den Bergen auf. Ein Junge aus dem Ort macht vor dem Aufbruch ein Photo: Es zeigt Sephiroth, Zack und Tifa, welche die ShinRa-Leute zum Reaktor führen wird.

Die Fehlfunktion im Reaktor lässt sich leicht beheben. Doch etwas anderes verwundert Sephiroth: Über der Tür zu einer verschlossenen Kammer prangt in Großbuchstaben der Name „Jenova“ — dies, so Sephiroth, sei doch der Name seiner Mutter. Eine schreckliche Erkenntnis wächst in Sephiroth, als er in den Mako-Tanks Monster entdeckt! ShinRa züchtet Monster — wurde auch er an diesem Ort wie ein Monster gezüchtet?

Ruhe- und rastlos begibt Sephiroth sich zurück nach Nibelheim und zieht sich in den Keller der alten ShinRa-Villa zurück. Er ist auf der Suche nach dem Geheimnis seiner Existenz. Zack beobachtet ihn eine Weile: Alle Befürchtungen scheinen sich zu bestätigen: Jenova war ein 2000 Jahre altes Wesen, das zufällig bei einer Ausgrabung gefunden wurde. Auch hatte es ein Jenova-Projekt gegeben, unter der Leitung eines Mannes namens Gast. Zack zieht sich bald zurück und überlasst Sephiroth den Büchern und Aufzeichnungen. Tagelang gibt es kein Lebenszeichen von Sephiroth, außerdem Licht, das während der ganzen Zeit in den Kellerräumen nie gelöscht wird.

Dann am siebenten Tage sucht Zack erneut die alte Bibliothek auf. Sephiroth eröffnet ihm, dass das Jenova-Projekt die Erschaffung von Cetras, Angehörigen des sagenumwobenen Alten Volkes, zum Ziel hatte. Er sei dieser Cetra, der Auserwählte, der den Planeten von den Menschen erlösen werde, um ihm seinem Volk und seiner Mutter Jenova — die er für die Königin der Cetra hält — zurückzugeben.

Dann verlässt Sephiroth das Herrenhaus, setzt das Dorf Nibelheim aus Rache in Flammen und marschiert in Richtung Reaktor, während Zack versucht, zu retten, was zu retten ist. Schließlich führt aber auch sein Weg in den Reaktor, denn er ist der einzige, der den offenbar verrückt gewordenen Sephiroth noch aufhalten kann.

Tifa ist unterdessen alleine bis zum Reaktor gelaufen. Dort findet sie ihren Vater, erschlagen von Sepiroth‘ Hand. Die Masamune liegt noch an seiner Seite. Da packt Tifa das Schwert und folgt Sephiroth, der gerade Einlass in die Kammer Jenovas begehrt. Ihr Plan, ihn mit seinem eigenen Schwert zu töten, schlägt fehl. Er entwaffnet sie mit Leichtigkeit, versetzt ihr einen schmerzhaften Hieb, der sie die Treppen herunterfallen lässt. Mit einem dumpfen Laut schlägt sie zu Boden und bleibt reglos liegen.

Im Inneren des Reaktors entdeckt Zack die schwer verletzte Tifa, doch kann er ihr jetzt nicht helfen. Sein Weg führt in die Kammer, in der Jenova verborgen ist. Dort stellt er Sephiroth und fordert ihn zum Kampf. In dem nun folgenden Gefecht, das nicht im Detail überliefert ist, zieht Zack den kürzeren. Sephiroth schleudert Zack aus dem Raum. Er verliert sein Schwert und bleibt schwer verletzt auf den Treppenstufen liegen.

In diesem Moment betritt einer der Infanteristen die Bildfläche. Es ist Cloud. Außer sich über den Verlust seiner Familie, Freunde und Heimat, dazu der Anblick von Tifa und Zack, die Sephiroth zum Sterben liegen ließ, schnappt er sich Zacks Schwert, stürzt auf Sephiroth zu und sticht diesen in einem günstigen Augenblick nieder. Dann hält er kurz inne, eilt zu Tifa und versucht ihr zu helfen.

Doch bald schon hat sich Sephiroth erholt. In seiner linken hält er die Masamune, Jenovas Kopf trägt er in der anderen Hand. Humpelnd verlasst er Jenovas Kammer, durchquert den Raum, in dem sich Cloud, Zack und Tifa befinden in Richtung Ausgang. Zack bittet Cloud, es zu Ende zu bringen. Immernoch das Meisterschwert in Händen folgt Cloud Sephiroth bis zu dem schmalen Steg, der über das Mako-Becken führt und will ihn wieder hinterrücks niederstrecken. Doch ein zweites Mal kann er Sephiroth nicht überrumpeln. Die Masamune bohrt sich durch Clouds Fleisch und kommt an der Rückseite seines Körpers wieder heraus. Lässig hebt Sephiroth den an seinem Schwert gepfählten Cloud in die Luft.

Was nun folgt, ist eigentlich kaum vorstellbar. Cloud, der eigentlich tot sein müsste, packt die Masamune mit beiden Händen, reißt das Schwert mit einem Ruck aus seinem Körper und wirft es mitsamt dem ebenso erstaunten wie entsetzten Sephiroth über das Geländer hinab in den Lebensstrom. Dann bricht er zusammen.

Wie bekannt sein dürfte, räumen ShinRa-Truppen unter Leitung Hojos später auf und beseitigen alle Spuren, während Cloud, Zack und andere Dorfbewohner Versuchspersonen im Sephiroth-Klone-Projekt werden. Tifa hat Glück und wird von ihrem Kampfsportlehrer gerettet. Die nach Jahren endlich geglückte Flucht Zacks und Clouds, die in Crisis Core erstmals detailliert erzählt wird, soll hier nicht Thema sein.

Der Nibelheim-Vorfall in Crisis Core

In einem Mako-Reaktor in dem ablegenen Örtchen Nibelheim ist es zu einem Störfall gekommen. SOLDAT ist in Aufruhr; Anti-ShinRa-Aktionen nehmen in aller Welt zu, Hollander und der vermutlich doch nicht umgekommene Genesis setzen dem ShinRa-Konzern mit ihreren Repliken-Armeen ernsthaft zu. Außerdem hat sich der langjährige Direktor Lazard als Verräter erwiesen.

Um den Störfall in Nibelheim zu beheben, wird Sephiroth entsendet. Er wählt persönlich Zack Fair, einen SOLDAT-Kämpfer des ersten Ranges, als seinen Begleiter aus. Desweiteren werden der Mission zwei einfache Infanteristen, Cloud Strife und ein Unbekannter, zugeteilt. Zack hat seit einiger Zeit das Vertrauen Sephiroths gewonnen, man könnte die beiden wohl als Waffenbrüder bezeichnen. Auch Cloud ist für Zack kein Unbekannter; mit dem blonden Infanteristen hat Zack schon früher gemeinsam Einsätze absolviert. Kennengelernt haben sie sich bei einer Mission in Modeoheim.

Für Cloud ist die Reise nach Nibelheim eine besondere Belastung. Er stammt aus diesem Ort, hat hier Freunde und Familie, die in dem Glauben leben, er gehöre der Elite-Truppe SOLDAT an, während er in Wirklichkeit ein bescheidenes Dasein als einfacher Infanterist fristen muss. Darum versucht er seine Anwesenheit so gut es geht zu verschleiern, insbesondere vor seiner Jugendliebe Tifa. Die Scham vor dem eigenen Versagen ist einfach zu groß.

Sephiroth ist verändert. Die Erkenntnis, dass seine zwei besten Freunde das Ergebnis eines Experiments, ja eigentlich Monster sind, hat ihn erschüttert. Stunden verbringt er damit, von der Herberge aus die Landschaft zu betrachten, die ihm vertraut vorkommt. Schließlich bricht die kleine Gruppe zum nahegelegenen Reaktor in den Bergen auf. Ein Junge aus dem Ort macht vor dem Aufbruch ein Photo: Es zeigt Sephiroth, Zack und Tifa, welche die ShinRa-Leute zum Reaktor führen wird.

Die Fehlfunktion im Reaktor lässt sich leicht beheben. Doch etwas anderes verwundert Sephiroth: Über der Tür zu einer verschlossenen Kammer prangt in Großbuchstaben der Name „Jenova“ — dies, so Sephiroth, sei doch der Name seiner Mutter. Eine schreckliche Erkenntnis wächst in Sephiroth, als er in den Mako-Tanks Monster entdeckt! ShinRa züchtet Monster — wurde auch er an diesem Ort wie ein Monster gezüchtet? Angestachelt wird er von dem tot geglaubten Genesis, der auf einmal in dem Reaktor erscheint. Er eröffnet Sephiroth, dass dieser im Rahmen der gleichen Versuchsreihe produziert wurde, wie Genesis selbst. Während Genesis aber an der Degradierung leidet, dem allmählichen Zerfall seiner Zellen, sei Sephiroth das perfekte Monster.

Ruhe- und rastlos begibt Sephiroth sich zurück nach Nibelheim und zieht sich in den Keller der alten ShinRa-Villa zurück. Er ist auf der Suche nach dem Geheimnis seiner Existenz. Zack beobachtet ihn eine Weile: Alle Befürchtungen scheinen sich zu bestätigen: Jenova war ein 2000 Jahre altes Wesen, das zufällig bei einer Ausgrabung gefunden wurde. Auch hatte es ein Jenova-Projekt gegeben, unter der Leitung eines Mannes namens Gast. Zack zieht sich bald zurück und überlasst Sephiroth den Büchern und Aufzeichnungen. Tagelang gibt es kein Lebenszeichen von Sephiroth, außerdem Licht, das während der ganzen Zeit in den Kellerräumen nie gelöscht wird.

[Anmerkung: Das zweite Gespräch im Keller zwischen Zack und Sephiroth über seine Herkunft und Mission entfällt in Crisis Core. Stattdessen befindet Zack sich in der Herberge, als Sephiroth das Dorf in Brand setzt.]

Dann, am siebenten Tage, verlässt Sephiroth das Herrenhaus, setzt das Dorf Nibelheim aus Rache in Flammen und marschiert in Richtung Reaktor, während Zack versucht, zu retten, was zu retten ist. Schließlich führt aber auch sein Weg in den Reaktor, denn er ist der einzige, der den offenbar verrückt gewordenen Sephiroth noch aufhalten kann.

[Anmerkung: Der Teil mit Tifa und ihrem Vater entfällt in Crisis Core, da Cloud diese Erinnerung von Tifa hatte und Zack dies natürlich nicht wissen kann.]

Im Inneren des Reaktors entdeckt Zack die schwer verletzte Tifa, doch kann er ihr jetzt nicht helfen. Sein Weg führt in die Kammer, in der Jenova verborgen ist. Dort stellt er Sephiroth und fordert ihn zum Kampf. Die Schlacht entbrennt, während beide in einen tiefer gelegenen Teil der Kammer stürzen .[Anmerkung: Obwohl Sephiroth‘ Rede der aus FF VII ähnelt, stellt er seine — vermeintliche — Abstammung von den Cetra nicht hervor. Statt ihnen und seiner Mutter den Planeten zurückzugegeben, spricht er davon, dass er selbst der Herrscher über alles Leben sein werde.] Nachdem Zack überlegen erscheint, zerstört Sephiroth mit einem mächtigen Zauber die Barriere, welche verhindert, dass jemand von dem schmalen Steg hinunter in den Lebensstrom fallen könnte. Doch Zack gelingt es, sich nicht in den Tod stoßen zu lassen. So findet der dritte und letzte Teil des Zweikampfes wieder im oberen Teil der Kammer statt. Dort zieht Zack den kürzeren:

Sephiroth schleudert Zack aus dem Raum. Er verliert sein Schwert, das sich senkrecht in den Boden von Jenovas Kammer bohrt, und bleibt schwer verletzt auf den Treppenstufen liegen.

In diesem Moment betritt einer der Infanteristen die Bildfläche. Es ist Cloud. Vorsichtig zieht er das Meisterschwert aus dem Boden und nähert sich Sephiroth, der ihn nicht zu bemerken scheint. Dann holt Cloud aus und sticht Sephiroth hinterrücks nieder. Dabei birst der Behälter, in dem Jenova sich befindet. Erschrocken ob der unerwarteten Attacke geht Sephiroth in die Knie, wobei er noch verzweifelt versucht, an dem Glasbehälter Halt zu finden. Dann erst eilt Cloud zu Tifa und versucht ihr zu helfen.

Doch bald schon hat sich Sephiroth erholt. In seiner linken hält er die Masamune, Jenovas Kopf trägt er in der anderen Hand. Humpelnd verlasst er Jenovas Kammer, rasend vor Zorn brüllt er Cloud an. Zack bittet Cloud, es zu Ende zu bringen. Cloud nimmt wieder das Schwert und setzt Sephiroth hart zu, bevor dieser die Treppe herab steigen kann. So wird Sephiroth an der Tür zu Jenovas Kammer aufgehalten. Doch ein zweites Mal kann er Sephiroth nicht überrumpeln. Die Masamune bohrt sich durch Clouds Fleisch und kommt an der Rückseite seines Körpers wieder heraus. Lässig hebt Sephiroth den an seinem Schwert gepfählten Cloud in die Luft.

Was nun folgt, ist eigentlich kaum vorstellbar. Cloud, der eigentlich tot sein müsste, packt die Masamune mit beiden Händen, reißt das Schwert mit einem Ruck aus seinem Körper und wirft es mitsamt dem ebenso erstaunten wie entsetzten Sephiroth durch die offene Tür zurück in Jenovas Kammer. Dort prallt er gegen eine Apparatur und die folgende Explosion lässt den größten SOLDAT-Kämpfer in die Tiefe stürzen. Dass er zuvor die Schutzvorrichtung entfernt hatte, wird zu seinem Verhängnis: Unaufhaltsam fällt er in das Mako-Becken.

Torkelnd, sich seinen aufgeschlitzten Bauch haltend, kommt Cloud aus Jenovas Kammer. Er stolpert, fällt die Treppe herab und landet neben Zack, der ihm gratuliert. Dann verlieren beide das Bewußtsein und nehmen nur noch verschwommen war, wie bald Hojo und einige ShinRa-Truppen auftauchen.

Wie bekannt sein dürfte, räumen ShinRa-Truppen unter Leitung Hojos später auf und beseitigen alle Spuren, während Cloud, Zack und andere Dorfbewohner Versuchspersonen im Sephiroth-Klone-Projekt werden. Tifa hat Glück und wird von ihrem Kampfsportlehrer gerettet. Die nach Jahren endlich geglückte Flucht Zacks und Clouds, die in Crisis Core erstmals detailliert erzählt wird, soll hier nicht Thema sein.

Abschließende Bemerkungen

Letztlich ist es müßig, sich Gedanken darüber zu machen, warum viele Dinge gegenüber der ursprünglichen Geschichte abgeändert wurden. Offensichtlich mussten die anderen Projekte ShinRas, die zur Erschaffung Angeals und Genesis‘ geführt hatten, irgendwie halbwegs sinnvoll integriert werden, was meiner Meinung auch gelungen ist (dennoch habe ich meine Probleme mit Projekt G und allem was dazugehört, ich meine lediglich die Art und Weise der Integration dieser Elemente in die alte Story). Kleine Abweichungen im Detail, z.B. dass Sephiroth persönlich Zack für den Einsatz in Nibelheim anfordert, sind zu verschmerzen.

Warum Sephiroth an einem anderen Ort sterben musste, wer weiß, vielleicht aus dramaturgischen Gründen. Wichtig fand ich, dass Cloud es ist, der ihn in den Lebensstrom katapultiert. In „Last Order“ war Sephiroth freiwillig gesprungen! Ergänzungen, wie der Zweikampf zwischen Sephiroth und Zack sind dagegen eine willkommene Erweiterung.

Eine Sache ist mir aber merkwürdig vorgekommen: Sephiroth brüstet sich überhaupt nicht damit, angeblich ein Cetra zu sein. Es scheint für ihn kaum eine Rolle zu spielen. Dagegen wird in Crisis Core deutlich, dass er sich selbst dazu berufen fühlt, Herrscher über den Planeten und seine Lebewesen zu werden. Kein Wort, dass er ihn Mutter oder seinem Volk zurückgeben will. Sie hatte ihre Chance, und jetzt bin ich dran scheint Sephiroth zu sagen, wenn er davon spricht, dass Jenova den Planeten „hätte regieren sollen“, da sie stärker und intelligenter war.

Interpreten, die, wie ich, ursprünglich davon ausgegagen waren, dass Jenova im Hintergrund alle Fäden zieht, hatten angenommen, dass Sephiroth zunächst tatsächlich aus einer Art fehlgeleiteten Idealismus handelte, sich wirklich für einen Cetra hielt und eine Art Renaisssance der Cetra einleiten wollte. Und, so dachte man, erst später sei er unter dem Einfluss Jenovas derart korrumpiert worden, dass er den Planeten zerstören wollte.

Doch auch Crisis Core macht noch einmal deutlich, dass das Puppet Master Theorem hinfällig ist, und dass  sich Sephiroth von Anfang an Jenovas Fähigkeiten zu nutzte gemacht hat, um seine eigenen Plänen duchzusetzen.