Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums von Final Fantasy VII (10th Anniversary of Final Fantasy VII) hat unser aller Lieblingsfirma Square Enix einigen Aufwand um seinen PSone-Klassiker betrieben – nicht zuletzt am speziell aus diesem Anlass entworfenen Logo (oben) abzulesen. Grund genug für uns, diesem denkwürdigen Jubiläum ebenfalls ein bißchen Raum auf CetraConnection zu geben.
10th Anniversary Gallery
Square Enix hatte eingeladen und alle, alle kamen. Na ja, nicht wirklich alle, aber zumindest die japanische Presse und einige ausgewählte Gäste, die sich am 30. August 2007 im „Aoyama Spiral Garden“ — einem beliebten Treffpunkt für künstlerische und kulturelle Festivitäten aller Art — in Tokio zusammenfanden, um das zehnjährige Jubiläum von Final Fantasy VII zu begehen.
Der Termin war zugleich Startschuss für eine zeitlich sehr kurze, auf den Namen „10th Anniversary Gallery“ hörende Veranstaltung, die anlässlich des zehnjährigen Jubliäums eines der bekanntesten und erfolgreichsten Videospiele aller Zeiten ausgetragen wurde.
Vom 31. August bis zum 2. September hatten dann auch Normalsterbliche die Möglichkeit, die „10th Anniversary Gallery“ zu besuchen. Was wurde geboten? Zahlreiche Ankündigen wurden getätigt, man konnte eine Demo von Crisis Core spielen, die neuesten Merchandise-Artikel bereits vorab begutachten und — schließlich heißt das ganze ja „Gallery“ — Unmengen von Artworks, Skizzen und Zeichnungen aus zehn Jahren Final Fantasy VII begutachten.
Die Begrüßungszeremonie fand am 30. August zwischen 19:30 Uhr und 21:00 Uhr statt. Los ging es mit einer Leinwand-Präsentation zu Crisis Core: Final Fantasy VII. Im Anschluss ergriffen Yoichi Wada, Chef von Square Enix, sowie sowie sein Kollege, der neue Firmenchef der Sony Corporation, Kazuo Hirai, das Wort.
In ihrer Ansprache ging es um die Bedeutung, die Final Fantasy VII für die Industrie hatte und immer noch inne hat. Demnach habe der Klassiker aus dem Jahre 1997 die Entwicklung neuer Spielinhalte und Konzepte in den letzten 10 Jahren maßgeblich beeinflusst und viel zur Populariät von Rollenspielen beigetragen. Sony zeige sich begeistert, wie das Spiel auch positiv auf den amerikanischen Markt gewirkt habe, da es durch den Erfolg möglich wurde, viele weitere traumhafte Spieleserien dieser Art — dank der Unterstützung von Sony — in den Westen zu bringen.
Gegen Ende der Veranstaltung kam JPop-Sängerin Ayaka Iida auf die Bühne und performte live ihren Song „Why“, der zugleich Titellied von Crisis Core ist. Danach erklärte Ayaka an, dass sie diesen Song bereits einige Jahre zuvor, als sie 15 war, geschrieben hätte. Der Text habe sie aber nicht wirklich berührt. Als sie ihn dann für Crisis Core benutzte, offenbarte sich ihr erst die Wirkung dieses Liedes. Es passe einfach sehr gut zu der Geschichte, die in Crisis Core erzählt wird.
Und was war da noch? Hier eine große Auswahl an Bildern, die von üblichen Merchandise-Artikeln, über ein detailgetreues Modell der Stadt Midgar und opulenten Kunstdrucken, bis hin zu Cocktails mit Namen wie „Lifestream“ oder „One Winged Angel“ so ziemlich jedes Detail aufzeigen, das dieses einmalige Ereignis aufzubieten hatte:
10th Anniversary PlayStation Portable
Zeitgleich mit Crisis Core: Final Fantasy VII erschien auch die 10th Anniversary PlayStation Portable in Japan. Es handelt sich um ein spezielles Bundle, das in Japan mit einer limitierten Stückzahl von 77.777 Einheiten auf den Markt kam. Der Preis betrug 25.890 YEN (~ 153,60 EURO). Auf den ersten Blick enttäuscht die Ausstattung – enthalten sind nur das Spiel, der Handheld (in weiß, schön verziert mit dem 10th Anniversary-Logo und dem klassischen FF VII-Logo) und ein kleiner Handy-Anhänger in Form des „Meisterschwerts“ mit eingraviertem „Crisis Core: Final Fantasy VII“. Bei genauerem Hinsehen offenbarte das Bundle dann aber doch seine Stärken: Es handelte sich nämlich um die „neue“ PSP (Modell „PSP-2000“) , die in Japan eigentlich erst eine Woche später, nämlich am 20. September, auf den Markt kam. Von daher bestand für die Japaner ein großer Anreiz, sich dieses Bundle zu besorgen. Am Verkaufstag standen hunderte von Leute schon Stunden vor Öffnung der Läden Schlange, um eines der begehrten Sets mit nach Hause nehmen zu dürfen (interessanterweise waren nach dem ersten Ansturm trotzdem noch mehrere tausend Sets vorrätig, die teils noch nach Wochen in den Regalen lagen und erst nach und nach verkauft werden konnten). Im Folgenden einige Fotografien von diesem Bundle:
10th Anniversary Potion
In insgesamt drei Auflagen brachte Square Enix in Zusammenarbeit mit dem traditionsreichen japanischen Getränkehersteller Suntory eine sogenannte „10th Anniversary Potion“ von Final Fantasy VII heraus. Die einzelnen Auflagen im Vergleich.
Volume 1
Zeitgleich mit Crisis Core: Final Fantasy VII erschien am 13. September die erste Auflage der Potion. Es handelt sich um eine auf 77.777 Exemplare limitierte Sonderauflage. Diese erste Auflage der Potion war trotz des nicht geraden niedrigen Preises (3980 YEN, was ~ 24,50 EURO entspricht) innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Mittlerweile wird das Set bei Ebay und anderen Auktionshäusern für ein Vielfaches des ursprünglichen Preises verscherbelt. Die Potion wird in einem edel-silbern eingefassten Zylinder ausgeliefert, darauf sich ein kunstvoll eingraviertes Logo des ShinRa-Konzerns befindet.
Der Zylinder fasst 100 ml des alkoholfreien Softdrinks, den die Firma Suntory speziell zu diesem Anlass entwickelt hat. Fans beschrieben im Netz den Geschmack des Softdrinks als „limonadenähnlich“ und „etwas zu süßlich“. Die Potion an sich dürfte aber für die meisten Leute nicht der Hauptgrund gewesen sein, sich dieses Set zuzulegen. Vielmehr hat sie das beiliegende und nur in diesem Set erhältlich 10th Anniversary Ultimania Omega gereizt. Der im DIN A4-Format gehaltene Prachtband entfaltet auf 208 Seiten seine Stärke gegenüber dem „normalen“ Final Fantasy VII Ultimania Omega. Er ist reich bebildert, mit bisher nie gesehenen Skizzen und Artworks aus Final Fantasy VII und allen Compilation-Titeln, die im DIN A4-Format besonders zur Geltung kommen. Der Schwerpunkt des neuen “Ultimania Omega” liegt eindeutig auf der Compilation of Final Fantasy VII. Nacherzählungen, Grafiken mit Figuren-Konstellationen und Story-Analysen lassen das Fanherz höher schlagen — Japanisch-Kenntnisse vorausgesetzt (weitere Informationen und Bilder dazu weiter unten).
Volume 2
Seit 23. Oktober 2007 ist die zweite Auflage der Potion erhältlich. Das Getränk wird in ganz normalen Büchsen, bei deutlich höheren Stückzahlen ausgeliefert. Es gibt insgesamt 16 verschiedene Büchsen, die jeweils ein Artwork eines Charakters aus Final Fantasy VII zeigen. Teilweise sind auch mehrere Charaktere auf einer Büchse zu sehen (Barret und Marlene, die Turks, etc.). Sammler werden sicherlich versuchen, alle 16 Motive zu ergattern; Internet-Händler wie Play-Asia bieten auch 16 Dosen im Set an, so dass man garantiert alle bekommt.
Gegenüber der ersten Auflage wurde auch das Getränk abgeändert. Es weist nun eine gelbliche Färbung auf und schmeckt nach Zitrone. Ein Fan verglich das Getränk mit dem Dekavita C, einem für Japan typischen Energy-Drink, der einen Beigeschmack von Medizin trägt und ebenfalls von Suntory produziert wird.
Volume 3
Ab 27. November 2007 gab es nochmal ein weiteres schönes Set, bestehend aus einer Potion (wieder in einem anderen Design) und einer Figur aus der Serie „Trading Arts mini“. Insgesamt ist eine Auflage von einer Millionen geplant, wobei dem Getränk eine von acht verschiedenen Figuren beiliegen wird:
- Cloud (AC-Style)
- Sephiroth (AC-Style)
- Zack (CC-Style)
- Aerith (CC-Style)
- Vincent (DC-Style)
- Tifa (FFVII-Style)
- Reno und Rude (BC-Style)
- Cloud (FFVII-Style)
Auch in diesem Fall bietet z.B. Play-Asia ein „Rundumsorglos-Paket“ an, in dem garantiert alle Figuren enthalten sind. Diese Figuren haben insofern seltensheitwert, da sie ausschließlich in diesem Set erhätlich sind. Indes sind bei einer Auflage von einer Millionen Stück natürlich eine Menge im Umlauf…
10th Anniversary Ultimania Omega
Dieses Buch liegt exklusiv der auf 77.777 Exemplare begrenzten ersten Auflage der 10th Anniversary Potion bei. Der im DIN A4-Format gehaltene Prachtband entfaltet auf 208 Seiten seine Stärke gegenüber dem „normalen“ Final Fantasy VII Ultimania Omega.
Er ist reich bebildert, mit bisher nie gesehenen Skizzen und Artworks aus Final Fantasy VII und allen Compilation-Titeln, die im DIN A4-Format besonders zur Geltung kommen. Der Schwerpunkt des neuen “Ultimania Omega” liegt eindeutig auf der Compilation of Final Fantasy VII. Nacherzählungen, Grafiken mit Figuren-Konstellationen und Story-Analysen, sowie sehr ausführliche, mehrere Seiten umfassende Profile der wichtigsten Charaktere lassen das Fanherz höher schlagen – Japanisch-Kenntnisse vorausgesetzt. Abgerundet wird das sehr gute Gesamtbild noch durch ein Glossar mit den wichtigsten Begriffen aus der Welt von Final Fantasy VII sowie sehr detaillierten Zeitleisten.
Einmal mehr ist es sehr zu bedauern, dass solche Bücher nicht wenigstens in englischer Sprache erhältlich sind.
Hier einige Impressionen aus dem Band:
Was bleibt?
Leider war es das — natürlich ganz nett, was Square Enix sich alles für das Jubiläumsjahr ihres Spiels hat einfallen lassen. An wie viele Spiele erinnert man sich schließlich noch zwei Jahre später? Und dann erst nach zehn Jahren! Doch trotzdem ist es schade, dass Square Enix die Gelegenheit hat verstreichen lassen, Neuankündigungen hinsichtlich der Compilation of Final Fantasy VII zu tätigen.
Doch eines ist gewiss: Es wird auch in den nächsten zehn Jahren von Final Fantasy VII gesprochen werden.