Obwohl es ähnliches bereits in früheren Episoden von Final Fantasy gab, sind die so genannten Aufrufmonster erst mit Final Fantasy VII zu großer Berühmtheit gelangt. Der Grund sind wohl die bombastisch (manche sagen auch langatmig) inszenierten Sequenzen, die zum Markenzeichen der neueren Final Fantasy-Teile wurden. Man kann Aufrufmonster mit roter Aufrufmataria beschwören; jeder Materia ist dabei ein bestimmter Elementargeist zu geordnet, der einen besonders vernichtenden Angriff ausführt.
Details dazu gibt es in der Magie-Sektion. Hier geht es um die mythologischen Hintergründe dieser Aufrufmonster. In der englischen Sprachversion werden sie übrigens „summons“ genannt und in der deutschen Übersetzung von „Crisis Core: Final Fantasy VII“, wurde dieser Begriff unverständlicherweise als „Esper“ übertragen.
Aufrufmonster aus Final Fantasy VII
Bahamut
Dieser Aufruf des Drachenkönigs kommt seit Final Fantasy III in jedem Teil vor, im ersten Teil war er für den Klassenwechsel verantwortlich. Bahamut ist ein Riesenfisch, auf dessem Rücken sich Kjata befindet. Diese Geschichte stammt übrigens aus dem asiatischen Raum.
Es gibt in Final Fantasy VII noch zwei weitere Arten von Bahamut: Bahamut NULL und NEO-Bahamut. „Neo“ heißt dabei „neu“ — ansonsten haben diese Unterarten keine besondere mythologische Bedeutung. In Advent Children und Crisis Core gibt es außerdem noch weitere Bahamut-Arten.
Mit ihm sind in Final Fantasy VII die Elemente Blitz und Donner verbunden.
Ifrit
Auch bekannt unter den Namen Afreet, Efreet, Ifreeti. In der arabischen Mythologie die zweit stärkste Klasse der Jinn (Djinn, Genies). Es handelt sich um einen Feuerdämon.
K(u)jata
Ein gigantischer Stier aus der muslimischen Kosmologie, mit 4000 Augen, Mäulern, Nasenlöchern, Ohren und Füssen. Und wenn euch das noch nicht groß genug war: Eine Reise von einem seiner Augen zum anderen würde für einen Menschen 500 Jahre dauern.
Auf Kujatas Rücken gebettet ist ein riesiger Rubin-Brocken, auf dem ein Engel sich befindet, auf dessen Schultern wiederum die Erde ruht. Kujata selbst steht auf dem ebenfalls gigantischen Fisch Bahamut , unter dem sich nacheinander ein Ozean, eine Luftschicht, eine Wand aus einem Feuerinferno, und dann schließlich eine Leere befindet, die alle Objekte der Schöpfung verschlingen wird, wenn Kujata jemals den Respekt vor Allah verlieren sollte.
Leviathan
Auch bekannt als „gewundenes Tier“ oder „Drache der See“. Der Leviathan ist der Herr der See. In manchen Legenden ist er ein gräßliches Seeungeheuer, und wird gelegentlich auch als Wal beschrieben. Es heißt, er habe eine Haut aus Kettenpanzern, die jeder Waffe wiederstehen und solch leuchtende Augen, dass sie selbst durch das trübste Wasser erkennbar waren.
In der Bibel, besonders im Alten Testament ist der Leviathan als Seeschlange die Verkörperung allen Bösens. Er wird als anti-göttliche Macht beschrieben, teilweise auch mit dem Satan selbst gleichgesetzt. Er wird am Tag des jünsten Gerichts erschlagen.
Bekannt ist der Leviathan auch als Namensgeber für eine politik-theoretische Schrift von Thomas Hobbes. Darin ist der Staat ein Leviathan — ein gigantisches Monstrum, das sich um das Wohl seiner Bewohner kümmern muss, aber gleichzeitig nahezu frei von weiteren Verpflichtungen für sie ist, so dass er willkürlich herrschen darf.
In der japanischen Kultur wird der Leviathan dagegen bedeutend positiver angesehen. Er ist dort Gott des Meeres. Der Leviathan in Final Fantasy VII bezieht sich wohl eher auf ihn, schlielich wird er im Spiel auch in Wutai verehrt, welches ja an eine altertümliche asiatische Stadt erinnert. Zudem ist im Spiel sein Element das Wasser.
Odin
Der oberste Gott der nordischen Mythologie, ebenfalls Gott der Unterwelt — wird auch Wodan oder Wotan genannt — der über Leben und Tod auf dem Schlachtfeld entscheidet. Außerdem ist Odin Zeuge der höchsten Weisheit, ausgestattet mit seinem Speer Gungnir und seinem 8-beinigem Roß Sleipnir — in Final Fantasy VII sind es jedoch nur 6 Beine —, wird er begleitet von seinen 2 Raben Munin und Hugin (Gedanke und Gedächtnis).
Phönix
Ein antikes Fabelwesen, wohl ägyptischen Ursprungs, dessen Lebensdauer 972 Menschenalter betragen soll. Das heutige — und auch in Final Fantasy VII benutzte — Bild des Phönix als Vogel, der durch Selbstverbrennung alle 500 Jahre wiedergeboren wird, stammt dagegen aus wesentlich späterer Zeit.
Eben jenes Motiv des Phönix wurde in der Frühzeit der christlichen Kirche auch auf den Tod und die Wiederauferstehung Jesu übertragen. So galt der Phönix im Mittelalter als Christussymbol.
Passend dazu kann der Phönix in Final Fantasy VII auf dem Schlachtfeld gefallene Kameraden zu neuem Leben erwecken.
Ramuh
Wörtliche Bedeutung: Das Verb „râmu“ kommt aus der antiken sumerischen Sprache und bedeutet „lieben“. Man kann es einerseits im Sinne von Anziehung und Leidenschaft verstehen, andererseits kann es aber auch Bewunderung und Unterwürfigkeit bedeuten. Der Ramuh aus Final Fantasy VII erscheint in der Gestalt eines alten Mannes, sein Element ist Blitz.
Shiva
Eine hinduistische Gottheit, normalerweise weiblich dargestellt und der „Weltenzerstörer“.
Titan
Die griechischen höchsten Götter nannte man die Titanen, aber auch riesige Sagengestalten nannte man so.
Typoon
Kommt von Typhoon oder Taifun, einem ostasiatischen tropischen Wirbelsturm. In der griechischen Mythologie gibt es auch ein Ungeheuer namens Thyphon, das 100 Schlangenköpfe hat.
Hades
In der griechischen Mythologie ist Hades gleichzeitig Bezeichnung für die Unterwelt wie für ihren Herren und Gebieter.
Sein Element in Final Fantasy VII ist das Gift.