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Final Fantasy VII erschien Anfang 1997 als erster Teil der Serie für die Playstation. Es war außerdem der erste Teil der Serie, der in Europa veröffentlicht wurde und – bedingt durch den Wechsel auf CDs – der erste Teil mit den fantastischen Rendersequenzen, die inzwischen das Markenzeichen der Serie sind. Trotz miserabler Übersetzung wurde das Spiel der Überraschungserfolg zu Weihnachten und brachte den Durchbruch des japanischen Rollenspiels auf dem europäischen Markt.

Allgemein

Damals sensationelle Rendersequenzen, erstklassige Hintergründe und atmospährische Musik legten die Messlatte für spätere Spiele enorm hoch (genau genommen konnte erst Final Fantasy VIII den siebten Teil technisch schlagen). Zwar wirkten die kantigen und deformierten Polygon-Figuren, sowie die schlechten Soundeffekte schon damals nicht mehr ganz zeitgemäß, andererseits machen sie auch den Reiz des Spiels aus.
Technisch ist Final Fantasy VII natürlich längst überholt, obwohl die Grafikeffekte in den Kämpfen, gerade in der PC-Version, immer noch sehenswert sind. Allerdings ist die PC-Version als lieblose 1:1-Umsetzung der Playstation-Version meiner Meinung nach unterlegen. Auch die Midi-Musik kommt höchstens mit den mitgelieferten YAMAHA-Treibern an das Playstation-Original ran. Da hätte man mehr erwarten können, von der Inkompatiblität mit vielen Systemen ganz zu schweigen.

Final Fantasy VII gab eine ganz neue Richtung im Bereich der Spielewelt vor: Den interaktiven Film. Videospiele waren nicht länger simple Hüpf- und Ballerspiele, sondern konnten epische – mit Filmen vergleichbare – Geschichten erzählen. Die Spieler hatten das Gefühl etwas in dieser Welt verändern zu können. Die Möglichkeit, dass das eigene Verhalten gegenüber den virtuellen Mitmenschen die Story beeinflussen konnte (wenn auch nur in wenig relevanten Punkten) war revolutionär. Ebenso die eigentümliche „Mimik“ und „Gestik“ der Figuren, die sich durch verschiedenste Bewegungen bemerkbar machte. Was heute „billig“ wirkt, hat den Figuren „echtes“ Leben eingehaucht.

Die Versionen

Es existieren fünf verschiedene Versionen von Final Fantasy VII. Die „Ur-Version“ erschien natürlich in Japan, war jedoch unvollständig, da die Entwickler unter Zeitdruck nicht alle Features einbauen konnten. In der US-Version wurden diese Features eingebaut, desweiteren nahm man sich die Kritik japanischer Fans zu Herzen und änderte einige weitere Dinge ab. Dann wurde in Japan die „International Version“ in japanischer Sprache herausgegeben, um auch auf dem heimischen Markt, das „richtige“ Final Fantasy VII anbieten zu können. Dieser Version liegt zudem die einzigartige Bonus-CD „Perfect Guide“ bei.

Dann erst folgten die landesspezifisch übersetzten Versionen für Europa, die inhaltlich mit der US-Version identisch sind. 1998 gab es mit Verspätung noch eine PC-Version, die allerdings nur im Westen erschien. Die Grafik wurde gegenüber der PS-Version leicht verbessert, zudem wurden einige der übelsten Übersetzungsfehler korrigiert. Dennoch ist auch diese Neu-Übersetzung keinesfalls überzeugend.

Seit 2009 ist Final Fantasy VII auch als Download-Titel über das PlayStation Network (PSN) erhältlich. Die japanische Version wurde bereits im April auf diese Weise zugänglich gemacht, die westlichen Fassungen ließen bis in den Herbst auf sich warten. Anders als spekuliert, bzw. von manchen Fans gehofft wurde, gab es keinerlei Veränderungen an dem Spiel, sprich: Die Download-Version ist absolut identisch mit der ursprünglichen, 1997 erschienen Fassung.

Japanische Version

Cover der japanischen Verison (Front)Die ursprüngliche japanische Version sollte eigentlich schon zum Weihnachtsgeschäft 1996 fertiggestellt werden, doch der Release wurde immer weiter nach hinten verschoben. Erst am 31. Januar 1997 konnte das Spiel rausgebracht werden. Bis Ende 2005 wurden sage und schreibe 3,26 Millionen Exemplare dieses Spiels verkauft. Es wurde mit 3 CDs und einem vollfarbigen Handbuch ausgeliefeert.

Cover der japanischen Version (Rückseite)Trotz der langen Verzögerung fehlen in dieser Version einige wichtige Spielelemente, die Squaresoft ursprünglich eingeplant hatte. Anstatt sie aber komplett zu entfernen wurde sie lediglich im Spiel deaktiviert, so dass sie später von Fans entdeckt wurden, wie z.B. die Unterwassermateria.

Schon damals wurde darüber spekuliert, ob Final Fantasy VII nicht vollständig sei. Auch heißt es, dass auf einzelne Kritikpunkte japanischer Spieler und Zeitschriften — u.a. den Schwierigkeitsgrad betreffend — eingegangen sei. Beides dürften Gründe sein, warum Squaresoft für die nordamerikanische Version einige Verbesserungen und Erweiterungen an dem Spiel vornahm.

Nordamerikanische Version

Cover der nordamerikanischen Version von Final Fantasy VIIDie amerikanische Version wurde äußerlich an den dortigen Markt angepasst und trägt als Cover eine Abwandlung des bekannten Cloud-Artworks. Es ist (mehr oder weniger) bis heute so, dass alle Final-Fantasy-Titel in Japan (und auch in Europa) mit dem schlichten, weißen Hintergrund und dem Logo erscheinen, während bei der nordamerikanischen Version vorne ein Artwork draufgedruckt wird. Die amerikanische Version wurde am 31. August 1997 auf den Markt gebracht und verkaufte sich bis Ende 2005 ganze 2,6 Millionen mal. Wie die japanische Version, kommt sie auf drei CDs und mit farbiger Anleitung.

Rückseite der nordamerikanischen Version von Final Fantasy VIIWeiterhin wurde das Spiel natürlich (relativ schlecht) ins Englische übertragen. Nichtsdestotrotz ist diese Übersetzung besser, als jene der deutschsprachigen Version. Abgesehen davon enthält die amerikanische Version diverse Änderungen und Erweiterungen:

  • Der Boss-Kampf mit der Diamond Weapon wurde integriert. Zuvor wurde diese WAFFE einfach in der FMV zerschossen.
  • Zwei weitere WAFFEN, nämlich Ruby Weapon und Emerald Weapon wurden als optionale Gegner eingebaut.
  • Der „Wanderer von Kalm“ wurde als Spielelement hinzugefügt, um die Gegenstände, die von den WAFFEN erhält, nutzbar zu machen.
  • Die FMV mit den WAFFEN auf CD 2 wurde um Szenen mit den neuen WAFFEN erweitert.
  • Das U-Boot-Minispiele wurde leicht verändert.
  • Die Figuren können Namen mit einer Länge von 9 Zeichen tragen (zuvor 6).
  • Einige Zaubersprüche und Feineskönnen wurde minimal abgewandelt.
  • Der Schwierigkeitsgrad der Minispiele wurde vereinfacht.
  • Sephiroths Spruch „Supernova“ wurde komplett erneuert und von einer kurzen Animation in die bombastische Sequenz geändert.
  • Eine neue Zwischensequenz, die das Verhältnis von Cloud und Zack erklärt, wurde eingebaut. (Wie Zack und Cloud aus Nibelheim fliehen)
  • Das Sternenfeld nach den Credits wurde hinzugefügt

Hier könnt ihr euch die Coverbilder in der Vergrößerung anschauen:

International-Version

Cover der International Version von Final Fantasy VIIDie International-Version ist im Wesentlichen die „normale“ und vollständige Version des Spiels, so wie sie im Westen erschien. Das heißt, sie enthält alle oben aufgezählten Features, die der ursprünglichen Version fehlten. Da der Kaufanreiz für die, zwar teilweise wichtigen, aber dennoch wenigen Änderungen gering war, legte man noch eine Bonus-Disc — genannt „Perfect Guide“ — mit Grafiken, Videos und sonstigem Hintergrundmaterial bei. Somit kommt dieses Version auf 4 Discs. Das ganze wurde am 2. Oktober 1997 auf den Markt gebracht, also noch vor den europäischen Versionen.

Rückseite der International Version von Final Fantasy VIIDie International-Edition erreichte ebenfalls gute Verkaufzahlen, auch wenn sie gegen die der anderen Versionen natürlich stark abfallen. Es handelt sich schätzungsweise um rund 500.000 Exemplare. Diese Version wurde später unter dem Label „PSone Books“ (vergleichbar mit Platinum-Spielen hierzulande) neu aufgelegt.

Der auf eine Stückzahl von 77.777 Einheiten limitierten Sonderedition des Films „Final Fantasy VII: Advent Children“ — Advent Pieces — aus dem Jahre 2005 lag ebenfalls die International Version bei. Eine Besonderheit dieser Edition ist es, dass die CDs neu gestaltet wurden, mit grafisch zeitgemäßen Artworks der Charaktere.

Auch die im japanischen PSN-Store erhältliche Fassung ist natürlich „Final Fantasy VII International“.

Europäische Versionen

Cover der deutschen Version von Final Fantasy VIIFinal Fantasy VII war das erste Spiel der Final Fantasy-Reihe, welches jemals (offiziell) in Europa erschien. Es wurde in folgende Sprachen übersetzt: Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch. Zumindest im Falle der deutschen Version kann man von einer katastrophal ausgefallenen Übersetzung sprechen.

Rückseite der deutschen Version von Final Fantasy VIIDie europäischen Versionen sind ansonsten mit der US-Fassung identisch, enthalten also alle später eingefügten Spielelemente. Auch in anderen Gebieten mit PAL-Fernsehnorm wurde diese Version verkauft (z.B.  in Australien und dem Nahen Osten). Insgesamt wurden von der am 17. November 1997 erschienen PAL-Version 2,84 Millionen Exmplare verkauft.

Aufgrund der guten Verkäufe konnte später eine Platinum-Neuauflage in den Handel gebracht werden, die noch eine vierte Disc mit einem Video zu „Final Fantasy VIII  enthält. Ansonsten gibt es bei der Platinum-Version aber keine Änderungen am, wie gelegentlich behauptet wird.

PC-Versionen

Cover der deutschen PC-VersionFinal Fantasy VII war nicht nur der erste Teil der Reihe, der nach Europa gelangte, sondern auch der erste, der für den PC veröffentlicht wurde — allerdings nur im Westen. Den Vertrieb übernahm die Firma Eidos. Die PC-Version bringt noch eine Installations-Disk mit.

Aufgrund der schlechten technischen Umsetzung und des „Konsolen-Styles“ konnte es allerdings auf dem Computer nur wesentlich weniger Spieler begeistern. Zudem wurde die PC-Version in vielen Fachzeitschriften erheblich schlechter gemacht, als sie tatsächlich ist. Schwachpunkte der Umsetzung sind u.a. Kompatibilitätsprobleme mit vielen Systemen, die niedrigaufgelösten Hintergrundschirme sowie die schwach klingende Midi-Musik. Einige Besonderheiten:

  • Eine neue Verpackung in einer Pappschachtel mit neuem Design.
  • Eine Installations-CD mit Konfigurationsprogramm, Treibern und einem Midi-Synthesizer (Yamaha S-YXG70).
  • Umwandlung der FMVs in ein PC-freundliches Format, so dass sie mit dem Windows Media Player betrachtet werden können.

In den USA wurde diese Version am 24. Juni 1998 auf den Markt gebracht. Leider konnten wir das genaue Datum der Veröffentlichung in Europa nicht mehr ermitteln. Es muss ebenfalls im Sommer 1998 gewesen sein. Leider sind die Verkaufszahlen dieser Version ebenfalls unbekannt.

Rezeption

Final Fantasy VII galt und gilt als eines der besten Ost-Rollenspiele aller Zeiten. Zumindest von der kommerziellen Seite her ist es der erfolgreichste Teil der langen Final Fantasy-Serie. Auch elf Jahre nach seiner Veröffentlichung findet die Geschichte rund um Cloud neue begeisterte Fans. Dies ist vor allem der so genannten „Compilation of Final Fantasy VII“ zu verdanken. Weitere Informationen über die Presseberichte und die Verkaufszahlen dieses Ausnahmespiels gibt es im Artikel Reaktionen und Presse.

Stab und Besetzung

Hironobu Sakaguchi

Final Fantasy VII ist ein von dem japanischen Spieleentwickler Squaresoft hergestelltes Spiel. Heute heißt diese Firma nach einer Fusion Square Enix. Das Spiel geht ganz maßgeblich auf einen Mann namens Hironobu Sakaguchi (im Bild) zurück, der als Erfinder und Vater der Serie „Final Fantasy“ gilt und mit diesem Spiel sein Meisterstück abgeliefert hat. Weitere wichtige Namen im Zusammenhang mit dem siebenten Teil dieser Serie sind Tetyusa Nomura, der damit seinen Durchbruch als Charakter-Designer feierte, Yoshinori Kitase sowie Kazushige Nojima.

Detaillierte Informationen zu Stab und Besetzung bietet die Sektion Entwickler hier auf CetraConnection.

Man beachte auch den unter Entstehungsgeschichte abgelegten Artikel. Darin gehen wir detailliert auf den Entstehungsprozess des Spiels ein und gehen u.a. der Frage nach, ob Final Fantasy VII wirklich ursprünglich ein Spiel für das Nintendo 64 war.

Handlung im Überblick

Eine Firma namens ShinRa hat einen Weg gefunden, die Lebensenergie des Planeten anzuzapfen und daraus kostengünstig Energie herzustellen. Die Sicherung des Energiemonopols hat die Firma unendlich reich gemacht und ihren Aufstieg zu einer Weltmacht ermöglicht. Da die Lebenskraft des Planeten beschränkt ist, bedeutet die rücksichtslose Ausbeutung der ShinRa das baldige Ende für den Planeten. Obwohl sich die Firmenleitung dessen bewußt ist, geht die Energiegewinnung unbeirrt weiter…

Hauptfigur der Geschichte ist ein Ex-SOLDAT namens Cloud Strife, der in Diensten der ShinRa stand, sich aber von nun an als Söldner durchschlägt. Zu Beginn übernimmt er einen Auftrag der Terrorgruppe AVALANCHE, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Planeten vor der ShinRa zu retten. Obwohl zunächst unbeeindruckt von den ehrenhaften Zielen AVALANCHEs, wird Cloud in einen Kampf um Leben und Tod verwickelt, in dem sein eigenes Schicksal eine große Rolle spielt. Konfrontiert mit einer unklaren Vergangenheit, einer Erbfeindschaft und hin- und hergerissen zwischen zwei Frauen muss Cloud einen Weg finden, den Planeten vor einer Macht zu retten, die die der ShinRa bei weitem übersteigt.

Obwohl der Story-Verlauf von Final Fantasy VII zunächst sehr vorhersehbar aussieht, handelt es sich wohl um den storytechnisch komplexesten Teil der Serie. Lügen, Intrigen, spirituelle Untertöne und religiöse Themen machen Final Fantasy VII zu einem unvergleichlichen Spiel, trotz Anime-Kitsch und oft lächerlichen Dialogen.

Eine detaillierte Nacherzählung und weitere Quellen gibt es unter Handlung. Den Bedeutungen und Hintergründen des Spiels gehen wir in den In-Depth-Artikeln nach (in der Navigation ganz unten). Beachtet auch unseren zentralen Bereich Analysen und Theorien, wo wir versuchen, die Geschichte dieses Spiels im Kontext der Ableger von Final Fantasy VII zu deuten.