Allgemeine Informationen
Datenblatt
Beruf: Arbeitslos
Geschlecht: Männlich
Waffe: Gewehr
Grösse: 184 cm
Geburtsdatum: 13. Oktober (1952)
Geburtsort: Ungewiß
Auftritte: FF VII, AC, BC, DC
Synchronspecher: Shougo Suzuki (JP), Steve Blum (EN), Dietmar Wunder (DE)
Kurzbeschreibung
Ein geheimnisvoller Mann, streng und aufrecht, gleichzeitig jedoch finster und unerklärlich. Seine früheren Verbindungen mit Shinra, Inc. haben ihn dazu bewogen, sich Cloud und den anderen anzuschließen. Er sieht schwach und zerbrechlich aus, doch sein Körper birgt eine erschreckende Stärke.
In Final Fantasy VII und der Compilation
Final Fantasy VII
Alter: 27 Jahre*
In Final Fantasy VII ist Vincent ein optionaler Charakter. Es ist nicht nötig, ihn in die Gruppe zu holen, um das Spiel durchzuspielen, und es dürfte einen nicht unwesentlichen Teil an Spielern geben, die ihn bei ihrem ersten Durchgang überhaupt nicht gefunden haben bzw. überhaupt nichts von seiner Existenz bemerkt haben.
Vincent hat sich, nachdem er von Hojo getötet wurde, und danach in einer obskuren Prozedur wiedererweckt wurde (siehe dazu auch den Abschnitt „Dirge of Cerberus“) zog er sich in einen Nebenraum im Keller der ShinRa-Villa Nibelheims zurück. Dort ruht er — untot — in einem Sarg, um so für seine Sünden zu Büßen. Nebenbei bemerkt: obwohl Vincent untot ist, sehr blasse Haut hat und in einem Sarg haust, ist er keineswegs ein Vampir, auch wenn diese unzutreffende Behauptung immer wieder auftaucht.
Mit Hilfe einiger Hinweise, die Hojo in der ShinRa-Villa versteckt hat, kann man von der Existenz Vincents erfahren, den Keller-Schlüssel erwerben und so zu ihm gelangen. Dann gilt es, ihn davon zu überzeugen, sich der Gruppe anzuschließen.
In der Folge erweist Vincent sich als schweigsamer, aber treuer und kampferprobter Mitstreiter, der Cloud und die anderen bis zum Ende begleitet, auch nachdem er schon Rache an seinem Erzfeind Hojo hatte nehmen können.
Advent Children
Alter: 27 Jahre*
Vincents Rolle in Advent Children
Obwohl man nichts über seinen Werdegang seit dem Ende von Final Fantasy VII erfährt, spielt Vincent eine wichtigere Rolle in Advent Children. Er weiß eine Menge über die Pläne des Trios Kadaj, Loz und Yazoo und gibt diese Informationen gerne an Cloud weiter. Mit herausragenden Kampftechniken rettet er in Advent Children die oder andere ungünstige Situation.
Wie das Buch Reunion Files verrät, sammelte Vincent nach der Meteorkatastrophe am Ende von FF VII auf eigene Faust Informationen über ShinRa, Geostigma und andere ungewöhnliche Vorkommnisse. Dabei halfen ihm seine Fähigkeiten, die er bei seiner Ausbildung zum „Turk“ erlernte. So erfuhr Vincent als erster von Kadaj und dessen Gang und erwarb Kenntnisse über deren Urprünge und Absichten. Tatsächlich war es Vincent, der die Turks Elena und Tseng aus den Klauen von Kadaj befreite (man erinnere sich an die Szene zu Beginn des Films). Später rettet Vincent dann auch Cloud vor Kadaj.
Vincent agiert in Advent Children mit ein nicht gekannten Eleganz und Schlagkräftigkeit. Kämpferisch ist er sicher einer der stärksten Charaktere in Advent Children. Mit seinem Mantel, der ein Eigenleben führt, verwirrt er Freund wie Feind.
Die Entwickler über Vincent
Wir haben für die anderen Charaktere einfach Kostüme entworfen, aber ich fand, dass es sehr merkwürdig wäre, wenn Vincent andere Kleidung hätte. Das würde nicht zu seiner Persönlichkeit passen. Darum ist er die einzige Figur, die komplexe, mehrteilige Kleidung trägt. Seine Panzerhandschuhe und Stiefel zusammenzusetzen, hat sehr viel Anstrengung gekostet. Sein Umhang besitzt organische Eigenschaften, die sehr schwer zu erschaffen waren.
(Tetsuya Nomura, Regisseur, in Reunion Files – Übersetzung durch Cetraconnection.DE)
Vincent hatte nie das Gefühl ein Telefon zu brauchen, bis Cloud ihm sagte, er wolle später mit ihm sprechen. Er scheint sich nicht gerne mit Dingen abzugeben, die er sinnlos findet.
(Kazushige Nojima, Autor, in Reunion Files – Übersetzung durch Cetraconnection.DE)
Synchronsprecher über seine Rolle
Vincent ist kein gewöhnlicher Mensch, doch er besitzt etwas, das eigentlich jeder haben sollte. Egal in welche Situation er gerät, seine ethischen Grundsätze werden sich nicht ändern. Er ist ein Einzelgänger und macht sich nicht viel daraus, was andere von ihm halten. Ich bewundere diese Charakterzüge, zusammen mit seiner Wertschätzung fürSchönheit und Glauben. Er taucht nicht oft in Advent Children auf, aber jeder seiner Auftritte hat tiefgreifende Auswirkungen. Selbst wenn ich nicht für ihn gesprochen hätte, würden mir die Szenen mit ihm am besten gefallen.
[…] Vincent erscheint oberflächlich betrachtet, kaltherzig, aber wenn man genauer hinschaut, entdeckt man seine Wärme.
(Shogo Suzuki, Vincents japanische Stimme, in Reunion Files – Übersetzung durch Cetraconnection.DE)
Before Crisis
Alter: 27 Jahre*
Vincent war ein Turk, der vor ca. 29 Jahren (bezogen auf seinen Auftritt in Before Crisis) ermordet wurde. Er wurde künstlich wiederbelebt und liegt nun im Keller der Nibelheim-Villa, wo er sich versteckt hält. Vincent ist mit Verdot bekannt, die beiden waren damals Kollegen und Partner bei den Turks. Vincent kommt in Kapitel 19 — also recht spät im Verlauf der Handlung — vor. Verdot und der Spieler suchen Vincent in „seinem“ Keller auf und bitten ihn um Rat. Er soll bei der Suche nach einer besonderen Materia helfen. Sichtlich lustlos gibt Vincent die Information weiter, weigert sich aber, aktiv zu werden (wer Final Fantasy VII gespielt hat, wird sich erinnern, dass Vincent sich dort ganz ähnlich auf Cloud und die anderen reagiert). Wer sich für die Details interessiert, kann im Skript nachlesen.
Dirge of Cerberus
Alter: 27 Jahre*
Vincent ist der Protagonist von Dirge of Cerberus. Er wird von Reeve dazu eingeladen in Kalm an einer Feier teilzunehmen. Dort wird er zum ersten Mal mit den „Deep-Ground-Soldiers“ konfrontiert. Fortan bekämpft er diese Gruppierung und wird in eine Geschichte hineingezogen, die sich um seine Vergangenheit und eine unglückliche Liebe rankt.
In Dirge of Cerberus wird u.a. Vincents Vergangenheit aufgedeckt, die in Final Fantasy VII nur angerissen wurde. Im Folgenden seine Geschichte, so wie sie in DoC erzählt wird – dabei stellt sich einiges anders dar, als im Originalspiel.
Vincent Valentine, Sohn von Grimoire Valentine, einem Forscher in ShinRas-Diensten, wurde in jungen Jahren von den so genannten Turks für ShinRa rekrutiert. Als Mitglied dieser geheimen Spezialeinheit, wurde er dem „Jenova-Projekt“ in Nibelheim als Wachperson zugeteilt. Während des Projekts lernte er die junge, idealistische Wissenschaftlerin Lukretia Crescent kennen und verliebte sich in sie.
Lukretias Mentor war eben jener Grimoire Valentine, Vincents Vater, gewesen. Bei einer Forschungsreise war Grimoire ums Leben gekommen und Lukretia gab sich die Schuld an seinem Tod. Zeitlebens belastete dies ihr Verhältnis zu Vincent. Obwohl Lukretia ebenfalls in Vincent verliebt war, konnte sie sich ihrer widerstrebenden Gefühle wegen nie für ein Leben mit ihm entscheiden. Sie wurde die Geliebte eines anderen ShinRa-Wissenschaftlers namens Hojo. Bald wurde Lukretia von Hojo schwanger. Vincent war tief verletzt über ihre Zurückweisung, fügte sich aber und wünschte ihr im Stillen alles Gute. Dann traf Lukretia die folgenschwere Entscheidung, ihr Ungeborenes für das „Jenova-Projekt“ zur Verfügung zu stellen.
Das Experiment machte Lukretia zu schaffen. Vincent protestierte gegen diese unmenschliche Behandlung und es kam zu einem heftigen Streit zwischen Vincent und Hojo. Da Hojo nicht länger eine Einmischung Vincents hinnehmen wollte und er ihn zudem als Rivalen betrachete, erschoss er ihn. Vincents toten Körper missbrauchte er für eine Reihe unnatürlicher Experimente. So erklärt es sich, dass Vincent sich in diverse Monster verwandeln kann (seine Limit-Break-Fähigkeit) und einen nahezu unzerstörbaren Körper besitzt.
Lukretia ist tief erschüttert über Vincents Tod und die anschließenden Experimente an ihm. Verzweifelt führt sie eigene „Untersuchungen“ an ihm durch, um ihn wiederzubeleben. Sie hat jahrelang den Lebensstrom und den Planeten studiert und hofft, dass sie ihn mit hochkonzentriertem Mako wiederbeleben kann – doch vergeblich. Schließlich benutzt sie verdorbenes Mako aus der Chaos-Quelle. Die Entdeckung der Chaos-Quelle und des verdorbenen Makos geht auf ihre gemeinsame Arbeit mit Vincents Vater zurück. Sie setzt Vincents Körper diesem Einfluss aus und ist „erfolgreich“ – er wird wiederbelebt.
So wird Chaos in Vincent „geboren“ bzw. Chaos nutzt Vincent als Wirt und die „Protomateria“ (in Fanübersetzungen auch „Ancient Materia“) erschaffen. Vincent wird zu Chaos, bzw. er erlangt sein Leben durch Chaos zurück, steht aber unter der Kontrolle dieses Wesens. Vincents Bewusstsein droht zu verschwinden. Schließlich wird Vincent die „Protomateria“ eingesetzt; sie kontrolliert die Kräfte, die durch Chaos freigesetzt wird. Langsam erlangt Vincent die Kontrolle über seinen Körper wieder.
Das „Jenova-Projekt“ wurde zu diesem Zeitpunkt aber schon beendet, Sephiroth war geboren und Lukretia tot. Vincent kam zu spät.
Als Selbstbestrafung dafür, dass er nicht in der Lage war, das „Jenova-Projekt“ zu verhindern (und vor allem, weil er sich selbst für schuldig an Lukretias Tod befand) zog er sich in den Keller der Nibelheim-Villa zurück, wo er in einem Sarg ruhte. Dort verharrte er drei Jahrzehnte, bis Cloud ihn „aufweckte“ und Vincent sich Clouds Reise zur Rettung der Welt anschloss.
Interpretatives
Bedeutung des Namens
Sein Nachname Valentine kommt sicherlich jedem vom „Valentinstag“ (14. Februar des Jahres, und traditionell der „Tag der Liebenden“) bekannt vor. Das Fest kommt von dem christlichen Märtyrer Valentin von Terni, der Verliebte, trotz Verbot des Kaisers Claudius II., christlich getraut haben soll. Daher wird er heute als Schutzpatron der Liebenden verehrt. Man nimmt an, dass der Name eine Anspielung auf seine tragische Liebesgeschichte mit Lukretia ist.
Vincent ist ein geläufiger Vorname in Europa. Er leitet sich von Vincentius bzw. dem lateinischen Wort vincere ab. Direkt übersetzt bedeutet Vincent „er wird siegen“. Bekannte Träger dieses Namens gibt es viele, man denke an Vincent van Gogh. Angeblich soll Vincent Valentine aber nach dem Schauspieler Vincent Price (spielte hauptsächlich in Horrorfilmen) benannt worden sein.
Anmerkung zu Vincents Alter
Sein biologisches Alter beträgt 27 Jahre. In diesem Alter wurde er ermordet und durch die an ihm durchgeführten Experimente zu einem Untoten gemacht. Körperlich altert er nicht mehr und ist laut einer Aussage Tetsuya Nomuras potentiell unsterblich. Zur Zeit des Spiels [Final Fantasy VII] lebt er seit ca. 57 Jahren und ist damit der „älteste“ Mitstreiter.
Kleine Analyse
In mancherlei Hinsicht könnte man Vincent als einen „extremen Cloud“. bezeichnen Einige von Clouds Charakterzügen erkennt man bei Vincent in noch ausgeprägterer Form wieder, ebenso gibt es Parallelen im Lebenslauf. So die traumatischen Erlebnisse in der Vergangenheit und den Verlust von geliebten Menschen. Beide geben sich fälschlicherweise an den Ereignissen die Hauptschuld.
Die Schuldkomplexe entfernen sie schließlich immer weiter von ihren Mitmenschen und lassen sie nur noch um sich selbst kreisen. Bei Vincent nimmt es so extreme Formen an, dass er sich in einen Sarg vor der Welt versteckt, anstatt den Kampf anzunehmen.
Nicht ganz zufällig ist es also Vincent, der Cloud neue Kraft geben kann. Vielleicht ist es auch das abschreckende Beispiel Vincents, das Cloud schließlich dazu bewegt, sich seinen „Sünden“ zu stellen. Denn Vincent muss zugeben, nie versucht zu haben, Sühne für seine Sünden zu erfahren.
Sein Mantel symbolisiert die schwere Last (der Schuld), die er auf seinen Schultern tragen muss und vielleicht niemals wird abschütteln können. Allerdings scheint die Endsequenz von Dirge of Cerberus ein glücklicheres Ende nahezulegen, so dass man vielleicht davon sprechen kann, dass er in Zukunft zumindest etwas unbeschwerter leben kann.
Dies und das
Einen kleinen Witz, der immer wieder aufgegriffen wird, haben die Entwickler mit Vincents Abneigung gegen (Mobil-)Telefone in „Advent Children“ eingebaut. Offensichtlich wird er schon seit längerem gebeten, sich doch endlich ein Handy anzuschaffen, was er aber immer wieder ablehnte. Darum fragt Marlene in der Szene im Schlafenden Wald, ob er eines (nämlich ein Mobiltelefon) habe. Mit dem Öffnen seines Mantels zeigt er ihr, dass er kein Handy hat, was Marlene sehr enttäuscht.
Cloud bemerkt dann nach ihrem klärenden Gespräch, dass er Vincent gerne mal anrufen würde. Später, in Edge, fragt Vincent dann, wo denn der Telefonladen sei. Aufgelöst wird das ganze schließlich in Reminiscence of Final Fantasy VII, wo Vincent Cloud anruft und ihm sagt, dass er jetzt ein eigenes Handy habe. Freundlich wie Vincent ist, fügt er hinzu „Ruf mich also nicht an, so oft du möchtest.“
Angeblich war man sich im Entwicklungsteam lange über Vincents Vergangenheit im Unklaren. Bevor man sich entschloss, ihn zu einem Mitglied der Elite-Einheit „Turks“ zu machen, war ebenfalls im Gespräch, ihn als verrückten Wissenschaftler, als Chemiker oder Polizisten auftreten zu lassen.
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