Symbole im Film

Info

Die folgenden Informationen wurden aus mehreren Quellen zusammengetragen und enthalten größtenteils die Ansichten der Entwickler von Advent Children, wie sie im „Making-Of“ geäußert werden. Da das Making-Of auch in der mittlerweile erhältlichen deutschen Version vorhanden ist, wird dem ein oder anderen das folgende wohl bekannt vorkommen.

Wiederkehrende Symbole

Der Wolf

Der Wolf begegnet uns dreimal im Film und jeweils an Orten, die für Cloud eine besondere Bedeutung haben. Diese Orte sind die Anhöhe vor Midgar – auf der sehr wahrscheinlich Zack ermordet wurde – Aerith‘ Kirche und die Vergessene Stadt. Alle drei Orte repräsentieren einen Teil von Clouds gefühlter „Schuld“. Der Wolf ist also Ausdruck von Clouds Schuldgefühlen. Gleichzeitig trifft der Ausdruck „Einsamer Wolf“ auf Cloud zu, der sich mehr und mehr von seinen Freunden isoliert. Das Cloud sich mit einem Wolf identifiziert, zeigt sich an dem „Cloudy Wolf“-Symbol an seiner Kleidung und dem Namen seines Motorrads „Fenrir“. Der Name wurde von einem Wolf aus der germanischen Mythologie übernommen.

Ein anderer Deutungsvorschlag sieht den Wolf als eine Manifestation von Zack, der über Cloud wacht und schließlich verschwindet, da Cloud wieder zu sich selbst zurückfindet und die Hilfe des älteren Freundes nicht mehr braucht.

Die Engelstatue

Leider kann man nicht wirklich klären, welche Funktion der Engel-Statue zukommt. Regisseur Tetsuya Nomura hatte mehrfach Andeutungen bezüglich der Figur gemacht, allerdings nie etwas konkretes verraten. Anscheinend besaß die Figur für die Entwickler eine gewisse Bedeutung, die allerdings keinerlei Einfluss auf die Handlung des Films hat.

Vielleicht kann man die Statue als Gegenentwurf Clouds oder der Menschheit zu Sephiroth (guter Engel gegen den dunklen Engel mit einem Flügel) ansehen. Hinweise, die dies bestätigen, gibt es nicht, es ist reine Spekulation. Von daher sollte man die Symbolik des Engels auf sich beruhen lassen.

Typische Motive für Final Fantasy VII

Jenovas Kopf

Kadaj, Loz und Yazoo verbringen die meiste Zeit des Films damit, nach etwas zu suchen, das sie „Jenovas Kopf“ nennen. Wenn man Final Fantasy VII kennt, weiß man noch, dass dieser Kopf eine besondere Bedeutung hat (in Kürze: Sephiroth nimmt ihn mit in den Lebensstrom). In Advent Children soll sich dieser Kopf in einer kleinen Schachtel befinden, welche Kadaj um jeden Preis in die Hände bekommen will. Wie Takeshi Nozue, Co-Regisseur des Films, in einem Interview sagte, befindet sich in dieser Box aber nicht wirklich Jenova Kopf, sondern diverse kleine Überreste ihres Körpers, die für die Wiedervereinigung gebraucht werden. Um die Dialoge einfacher zu halten, sei aber immer die Rede von „Jenovas Kopf“.

Das schwarze Wasser

Die Verunreinigungen, die den See in der Vergessenen Stadt schwarz färben, sind Ausdruck von Kadajs Willen. Indem er die Kinder seinen Willen trinken ließ, aktivierte er den Wiedervereinigungs-Instinkt in den JENOVA-Zellen, die sie trugen. Er hoffte wohl, durch die Kinder, die nun zu JENOVA streben würden, die Überbleibsel seiner „Mutter“ aufzupüren.

Regen und Geostigma

Am Ende von Advent Children ergießt sich ein gewaltiger Regenschauer über die Welt. Die an Geostigma erkrankten Personen werden geheilt, d.h. die JENOVA-Zellen in ihnen werden aufgelöst. Gleichzeitig werden die Überreste von Kadaj, Loz und Yazoo zerstreut und die Seelen, die von Sephiroth verdorben waren, können in den Lebensstrom zurückkehren.

Bei diesem Regen handelt es sich natürlich um Aerith‘ letzten Limit-Break „Große Lehre“ („Great Gospel“), der im Spiel alle Partymitglieder komplett heilt und sie für kurze Zeit unsterblich macht. Merkwürdig ist nur, warum Aerith ihre Macht nicht schon vorher einsetzt, um den Menschen zu helfen.

Die „göttliche“ Aerith

Schon in Final Fantasy VII konnte man annehmen, dass Aerith wesentlich mehr als „nur“ die letze Cetra war. Ihr Name als Anagramm für „I Earth“ legt nahe, dass Aerith direkt die Verkörperung von Gaia, dem Planeten ist. Diese Spekulationen fanden in der Novelle „Maiden Who Travels the Planet“ ihre Bestätigung, da man dort erfuhr, dass es Aerith‘ Wille war, der den Lebensstrom lenkte.

Auch in Advent Children macht Aerith ihren quasi göttlichen Einfluss (die Erde wird/wurde in vielen Kulturen als göttlich verehrt) deutlich, als sie mit dem „Regen“ die Menschheit von den Jenova-Zellen befreit. Aerith‘ Wille ist quasi gleichbedeutend mit Gaia, dem Planten, gworden.

Dunkler Lebensstrom

Zum Thema „Dunkler Lebensstrom“ bzw. „Negativer Lebensstrom“ beachte man unseren Analyse-Bereich „Analysen und Theorien“, wo man den Abschnitt Der Lebensstrom findet, der detaillierte Informationen zu diesem für Final Fantasy VII wichtigen Themen-Komplex bereithält.

Was sind Kadaj, Loz und Yazoo?

Sie sind „Spirituelle Energie“ oder eher „Seelen“ aus dem Lebensstrom, in die das Bewusstsein Sephiroths eingedrungen ist und die sich dadurch veränderten. Sie wurden zu den physischen drei Gestalten Kadaj, Loz und Yazoo, die indirekt von Sephiroth kontrolliert werden. Im Prinzip besitzen sie nur zwei Instinkte – Jenovas Körper bzw. ihre Überreste besorgen und dann die Wiedervereinigung mit Sephiroth anstreben. Am Ende werden diese Seelen aber erlöst und können in den Lebensstrom zurückkehren – gereinigt von Sephiroths Willen durch den Regen.

Für weitere Informationen siehe die Artikel Die Silberhaarigen sowie Das Konzept der Shinentai in Final Fantasy VII auf CetraConnection.

Religiöse Symbole

Denzels Taufe

Am Ende des Films schüttet Cloud das Wasser aus der Heilquelle über Denzels Kopf und heilt sein Geostigma. Die Geste erinnert an eine Taufe. Der Taufakt symbolisiert „die Reinigung von der Sünde sowie den Tod und die Auferstehung“ (Wikipedia). Neben dem eigentlichen Akt der Heilung bewirkt Cloud also auch eine symbolhafte Reinigung Denzels. Da Cloud selbst in dem Wasser erwacht, könnte man auch davon sprechen, dass auch er „getauft“ wurde. Aerith, welche für die Quelle verantwortlich ist, hat ihn von seinen Sünden befreit, so dass er nun seinen Frieden finden kann.

Somit handelt es sich um ein weiteres der vielen Wassersymbole im Film, das gut mit dem „dark water“ kontrastiert, durch welches der Wiedervereinigungsinstinkt der Jenova-Zellen geweckt werden soll.

Heilige Dreifaltigkeit

Als Ergänzung zu obigem Beitrag über die Silberhaarigen, hier noch eine symbolhafte Dreifaltigkeit. Die „Dreifaltigkeit, Dreieinigkeit oder Trinität ist nach christlicher Lehre die Einheit der drei Personen des göttlichen Wesens: Gott „Vater“, Gott „Sohn“ (Jesus Christus) und Gott „heiliger Geist“.“ (Wikipedia).

Da Sephiroth ein Gott werden will, könnten seine drei „Larven“ Kadaj, Loz und Yazoo eine Art Anspielung auf die heilige Dreifaltigkeit sein, die hier natürlich unheilig wird.