Interviews

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Von den schier unzähligen Interviews, die im Laufe der Entwicklungszeit mit den Entwicklern geführt wurden, haben wir hier zwei für euch herausgepickt und ins Deutsche übersetzt. Viel Spaß damit!

Zwei Advent Children Interviews

Interview #1 mit Tetsuya Nomura

Nachfolgend ein Interview, aus der Juli-Ausgabe 2004 der japanischen Gangan. Das Interview handelt hauptsächlich von Advent Children, aber es gibt auch einige Aussagen zu Before Crisis.

GanGan: Um direkt zur Sache zu kommen – auf der diesjährigen E3 wurde der neuste Trailer gezeigt. Welchen visuellen Aspekt wollten sie besonders hervortreten lassen?

Herr Nomura: Die ursprünglichen Charaktere wurden bereits entwickelt, so dass wir versuchen, die Texturen und die Atmosphäre „echt“ wirken zu lassen, allerdings streben wir beim Modellieren nicht unbedingt Realismus an. Wir werden alles so machen, dass es „cool“ aussieht. Das Gleiche gilt für Dinge wie die Regieführung und die Kampfszenen; wir werden es nicht allzu realistisch halten. Ich lasse das Entwicklungsteam richtig übertriebene Sachen einbauen, wie die Technik, die in Mangas und Animes verwendet wird – mitten in einer realistischen Atmospähre, tauchen plötzlich absolut unrealistische Dinge auf. So verhält es sich auch mit den Figuren in AC.

GanGan: Wenn ich mir die Bilder so ansehe, scheint sich AC als eine Produktion mit mystischer Atmosphäre zu entpuppen, fast so wie eine Fusion zwischen realistischen und unrealistischen Stilen.

Herr Nomura: Eine Fusion sagen sie…, nun, so könnte man wohl sagen. Es gibt dort ein ganz feines Gleichgewicht und es ist schwer dieses in Worte zu fassen. Wenn der Film nur wenig realistischer oder auch ein wenig unrealistischer würde, so wäre dieses Gleichgewicht zerstört. Es handelt sich um etwas, dass auch von unseren gewöhnlichen Arbeiten abweicht, ich denke, man könnte es als ein neues Genre bezeichnen.

GanGan: Um auf die Charaktere zu kommen. Das Erscheinungsbild der Figuren, die auch im ursprünglichen Spiel waren, hat sich ziemlich verändert, nicht wahr?

Herr Nomura: Ja, das ursprüngliche FFVII wurde 1997 gemacht und seitdem sind 7 Jahre vergangen. In der Welt der FFVII-Figuren seit 2 Jahre vergangen, also… Wenn die Figuren immer noch die selbe Kleidung wie vor 2 Jahren hätten, würden die Leute wohl sowas sagen wie ‚Besitzt du nur ein einziges Outfit?‘ (lacht). Vincents Outfit hat sich aber nicht geändert, anscheinend hat er sonst keines (lacht). Also Vincent, dessen Körper sich nicht verändert und der unsterblich ist, nimmt eine Sonderrolle ein und ich denke, dies ist der Grund, warum er sich kein neues Outfit zugelegt hat.

GanGan: Werden andere Figuren auch dem Spiel ebenfalls eine Rolle im Film bekommen?

Herr Nomura: Die anderen Figuren… nun, ich bekäme wohl Schwierigkeiten, wenn ich jetzt sagen würde ‚das war’s?‘ Sie würden mich sofort nach dem Grund fragen, oder? (lacht) Die Figuren aus FFVII sind sehr beliebt, von daher werden wir dies natürlich berücksichtigen.

GanGan: Zu FFVII, gerade seine düsteren Charaktere – Vincent unter anderem – genießen hohes Ansehen.

Herr Nomura: Ja und diesesmal werden diese Leute die Gelegenheit bekommen, ein bißchen aufzutrumpfen. (lacht) Nun, es wird nicht so sein, dass sich die alte Party aus FFVII wiedertrifft und dann geht die Handlung los… FFVII umfasst, eine epische Geschichte die sich zu vielen Stunden Spiel summiert. Aber wenn man das mit dem derzeitigen FFVII: AC vergleicht, kommt letzteres ziemlich kurz daher. Wenn all die vorherigen Helden sich wieder an einem Ort versammeln würde, tja das wäre dann wohl zu viel des Guten…

GanGan: Verstehe. Gut, dann zu den 3 Charakteren Kadaj, Loz und Yazoo, die kürzlich in dieser Produktion in Erscheinung traten. Diese drei haben ähnliche Charakteristika, wie die silbernen Haare und all das, nicht wahr?

Herr Nomura: Ich denke, man könnte sie Geschwister nennen. Was ihr Aussehen angeht; wenn man bedenkt, dass sowohl ihre Haarfarbe, als auch die Farbe ihrer Augen gleich der von Sephiroth ist, dann könnte es dort in gewisser Weise eine Verbindung zwischen ihnen geben… die gibt’s. (lacht) Ich kann Ihnen nicht sagen, was sie für Absichten haben, aber die Schlüsselbegriffe, die im letzten Trailer vorkamen „Jenova“, „Wiedervereinigung“, „Geostigma (Planetennarben-Syndrom)“ und so, stehen in Zusammenhang zu ihnen. Dieses Mal wird sich die Handlung mit ihnen im Zentrum weiterentwickeln. Wenn sie auftauchen, wird der Frieden, der 2 Jahre lang herrschte, Vergangenheit sein.

GanGan: Es wird viel über die Handlung diskutiert. Zunächst, was ist die Bedeutung des Untertitels „Advent Children“?

Herr Nomura: Das Thema des Films dreht sich um „Advent“, womit „der zweite Anbruch“ gemeint ist, und „Children“, was wortwörtlich „Kinder“ heißt. Wer diese erwähnten „Kinder“ sind? Im Grunde umfasst das Marlene und ihre Freunde. Kinder werden der springende Punkt der Handlung sein, und Cloud wird dieses Mal zu ihrer Rettung kommen müssen. Das Spiel, in dem man den Planeten retten muss, besitzt eine epische Geschichte, aber jetzt geht es um die Rettung der Kinder. Die Frage, die am Schluss des letzten Trailers gestellt wurde „Warum kämpft Cloud noch einmal?“, „Ist es wegen der Kinder? Wegen einer Erinnerung? Oder, für ihn selber?“, sollte man sich genau ansehen.

GanGan: Auf welche Art und Weise wird die Geschichte mit der von Final Fantasy VII verbunden sein?

Herr Nomura: Es wird keine Geschichte sein, die alle offenen Fragen im Spiel beantwortet. Aber die Sache ist die, dass obwohl wir FFVII damals abgeschlossen haben, es wahrscheinlich immer noch viele unter den damaligen Spieler gibt, für die einige Dinge an Clouds Charakter und seiner Entwicklung unklar geblieben sind. Warum ist Cloud, der nun in Einsamkeit lebt, eigentlich alleine? Abgesehen davon, gibt es sicherlich Abschnitte, welche die Spieler von FFVII noch heute beschäftigen… Daran anknüpfend denke ich, dass Cloud die Dinge dieses Mal auf mehr als eine Art zu Ende bringen wird.

GanGan: Nun, um fortzufahren, auf der E3 wurde ein „FFVII: BC“ genanntes Spiel vorgestellt, welches mit FOMA-Handys kompatibel sein wird. Was gab den Anstoß dazu?

Herr Nomura: Es fing damit an, dass ich etwas für mobile Geräte machen wollte. Obwohl Handys eigentlich der Kommunikation dienen, sind die meisten Spiele für diese Plattform ohne Mehrspielerfunktion. Ich denke, ein Spiel zu machen, das kein klassisches Online-Spiel ist, dazu für Mobiltelefone ausgelegt ist und trotzdem auf Interaktion mit anderen Spielteilnehmern setzt, ist eigentlich eine sehr merkwürdige Idee. Wir wählten darum FF VII als thematischen Hintergrund, damit die Reizschwelle niedrig ausfallen würde. Wir mussten irgendwie das Interesse der Leute wecken, und als ich so nachdachte, wie wir dies am besten bewerkstelligen könnten, kam mir natürlich sofort „AC“ in den Sinn, das gerade in der Produktion war. Ich dachte mir also ‚Ist es möglich, das zusammenzubringen?‘. Es aus Sicht der Turks darzustellen, schien mir als eine neue, reizvolle Perspektive. Vor allem ist es eine interessante Wahl, dass man sich seine Spielfigur selbst aussuchen und ihr einen Namen geben kann. Was die Story angeht, so hatten wir damals für FF VII eine feste Zeitleiste, mit den Geschehnissen vor dem Spiel. Ich wollte schon immer etwas machen, das an diese Stichpunkte anknüpft und es weiter ausführt. Da dieses Spiel 6 Jahre vor FF VII Beginn, und an dessen Ereignisse anknüpft, besteht die Möglichkeit, viele bekannte Gesichter hineinzubringen.

GanGan: Ich verstehe, nun könnten Sie zum Abschluss ein Wort an unsere Leser richten, z.B. worauf sie sich in FFVII: AC besonders freuen sollten?

Herr Nomura: Für diese Produktion haben wir unsere Kräfte genutzt, um eine realistische Atmosphäre und real wirkende Texturen zu schaffen. Es ist mir besonders wichtig, dass die Leute dies bemerken werden.

Quelle: AdventChildren.Net

Interview #2 mit Tetsuya Nomura

Nachfolgend ein Interview, welches die Dengeki mit Tetsuya Nomura, dem Director von Advent Children geführt hat. Das Interview geht eigentlich um Kingdom Hearts II, Kingdom Hearts: Chain of Memories und Final Fantasy VII: Advent Children. Im folgenden nur die für Advent Children relevanten Fragen.

F = Dengeki Magazin
A = Tetsuya Nomura

F: Warum entschied man sich dafür, Final Fantasy VII in Form eines Filmes fortzuführen, und wann wurde dies entschieden?

A: Vor ungefähr einem Jahr, wählte Visual Works (eine Firma, die CG-Filme für Square entwickelt) FFVII als Thema einer Präsentation, die sie erstellen wollten. Unsere Forschungs- und Entwicklungsabteilung arbeitete mit ihnen an der Fertigstellung, und ich schloss mich dem Team an, nachdem ich von Kitase-san, dem Produzenten, gerufen wurde. Es wird als eine Fortsetzung veröffentlicht werden, aber anfangs war es lediglich als visuelle Präsentation gedacht.

F: Warum ist Advent Children ein Film anstatt eines Spiels? Gibt es irgendwelche Unterschiede zwischen der Produktion eines Spieles und eines Filmes?

A: Zuerst starteten wir ausgehend von dem Projekt, an dem Visual Works arbeitete, aber sie können alleine kein Spiel herstellen. Wir versuchten herauszufinden, ob wir in der Lage waren, es in ein Spiel umzuwandeln, aber das war wegen einer Vielzahl von Faktoren nicht möglich. Als Ergebnis daraus entschieden wir uns dazu, den ursprünglichen Plan beizubehalten und einen Film zu produzieren. Die Entwicklung unterscheidet sich kaum von der Art und Weise, wie wir Filmsequenzen für unsere Spiele erstellen, aber unser Zeitplan ist etwas eng. Wir müssen die Kosten niedrig halten, da es kein Spiel ist, aber gleichzeit sind wir gezwungen, eine hohe Qualität zu gewährleisten.

F: Gibt es Unterschiede bei der Erstellung von Filmsequenzen für Spiele und bei der Erstellung von Advent Children?

A: Wir bemühen uns stärker um die Texturen und die Atmosphere. Wir müssen normalerweise die Filmgrafiken den Spiel-Hintergrundgrafiken angleichen, aber solche Beschränkungen gelten für Advent Children nicht, so dass wir weit über das bisherige herausgehen können.

F: Was bedeutet Final Fantasy VII für Sie?

A: Es war das Final Fantasy, an dem ich bisher am meisten mitgewirkt habe, und es ist auch mein Lieblingsteil. Auch findet hier ein radikaler Wechsel statt (verglichen mit den vorherigen Final Fantasy-Episoden).

F: Wie geht die Produktion voran?

A: Wir haben etwa 10% fertiggestellt. Es wurden noch nicht alle Figuren fertiggestellt, aber das Szenario wurde bereits vollendet.

F: Gab es Dinge, die sie ganz besonders beachtet haben, als sie Cloud und Sephiroth zurück auf den Bildschirm brachten?

A: Was sie nun sehen, ist das Ergebnis zahlreicher Erforschungen. Da es unmöglich war, das Aussehen von Final Fantasy VII direkt auf das neue realistische Aussehen von Advent Children zu übertragen, beließen wir die charakteristischen Merkmale von Cloud und den anderen, die es jedem Spieler erlauben würden, sie wiederzuerkennen.

F: Welche Rolle wird die neue Figur spielen, die Cloud bekämpft?

A: Er ist ein Feind.

F: Wurden die Figuren in dem Werbevideo von Advent Children durch Motion Capturing animiert?

A: Sie wurden durch Motion Capturing animiert, aber diese Aufnahmen wurden erst kürzlich zu Werbezwecken gemacht. Sie sind nicht Teil des eigentlichen Films.

F: Werden die Kampfszenen ebenfalls mit Motion Capturing erstellt?

A: Viele werden es, aber die Teile, die nicht menschenmöglich sind, werden von Hand erstellt.

F: Weren die Figuren Stimmen haben? Und werden diese japanisch oder englisch sein?

A: Die Figuren werden Stimmen haben, aber mehr kann ich nicht beantworten.

F: Was ist das Hauptthema von Advent Children?

A: Nojima, der sich um das Szenario kümmert, sagt, dass es nichts sanftes, wie z.B. Heilung sein wird. Es wird um Überleben gehen.

F: Wo genau wird Advent Children stattfinden? Wird es an einem Ort aus dem ursprünglichen Final Fantasy VII sein?

A: Es ist im Logo versteckt.

F: Wie lange wird Advent Children sein?

A: Es sind etwa 60 Minuten geplant.

F: Besteht die Möglichkeit, dass ein Final Fantasy VII-Sequel als Spiel produziert wird, nachdem Advent Children erschienen ist?

A: Ich hoffe, dass dieses Projekt zu etwas führen wird, denn wir haben etwas aufgeweckt, das geschlafen hat.

Quelle: Gamespot