Die neueste Kolumne von Satoru Iwata befasst sich mit dem Online-Rollenspiel Dragon Quest X für die Wii/Wii U. Iwatas Gesprächspartner waren Dragon Quest X Direktor Jin Fujisawa, Produzent Yôsuke Saito und Serienvater und Designer Hori Yûji.
Heutzutage vermitteln viele Casual Games ein Gefühl wie “Du sollst jeden Tag spielen”, so Fujisawa. Er möchte allerdings, dass Dragon Quest X ein anderes Gefühl beim Spieler auslöst, nämlich etwas wie “Es ist ok, wenn du nicht jeden Tag spielst”. DQX sollte so entwickelt werden, dass dem Spieler kein Zwang entsteht, es jeden Tag spielen zu müssen. Hori wollte bei DQX unbedingt vermeiden, dass es das Leben eines Spielers zu stark beeinflusst und ihn den ganzen Tag lang an die Konsole fesselt. Deswegen haben sich die Entwickler drei Systeme ausgedacht:
Support Allies:
Sollte man gerade nicht DQX spielen, hat man trotzdem die Möglichkeit, Gold und Erfahrungspunkte zu verdienen, indem man von anderen Spielern als Unterstützung mit in den Kampf genommen wird. So kann sich der eigene Charakter entwickeln, ohne dass man lange mit dem Spielen verbringen muss.
Genkidama/Energy Balls:
Während man sich im Offlinemodus befindet, lädt sich eine Anzeige im Spiel automatisch auf. Hat der Balken eine bestimmte Füllmenge erreicht, bekommt man einen sogenannten Energy Ball. Dieser bewirkt eine Verdopplung des Goldes und der Erfahrungspunkte in den nächsten 30 Minuten Spielzeit. Fujisawa erwähnte, dass diese Funktion speziell für Wochenendspieler eingeführt wurde, die schnell und effizient ihren Charakter am Wochenende trainieren wollen. Damit soll vermieden werden, dass Spieler die alltäglichen Dinge vernachlässigen, nur um schnell Erfahrung zu gewinnen (und vergessen zu schlafen, scherzte Iwata).
Support Gold:
Wenn man bestimmte Orte im Spiel erreicht, bekommt man wöchentlich einen festgelegten Betrag an Gold.
Hori erwähnte zudem, dass DQX die Möglichkeit bietet, vollkommen allein zu spielen. Er begründete diese Möglichkeit scherzhaft mit seiner eigenen Scheu und seiner Angst, von anderen Spielern angesprochen zu werden. Am Anfang des Spieles ist man allein und offline unterwegs, an einem bestimmten Punkt jedoch muss man in die Onlinewelt einsteigen. Fujisawa bemerkte, dass die Entwicklung der Offlinewelt viel Zeit und Energie gekostet hat. Man erkannte jedoch die Wichtigkeit dieses einführenden Teils, um den Spieler optimal auf das Spiel und seine Welt vorbereiten zu können.
Die Schwierigkeit der Offlinewelt bestand darin, dass DQX eigentlich als Onlinespiel konzipiert war und die Wii so nur einen Teil der Rechenarbeit hätte leisten müssen (den anderen Teil übernimmt der Server). Spielt man aber offline, so muss die Wii die ganze Rechenleistung stemmen, wodurch es bei der Entwicklung gelegentlich zu Slowdowns kam. Man konnte das Problem aber soweit beheben, dass die Offlinewelt mitunter sogar flüssiger lief als die Onlinewelt.
Dragon Quest X erscheint in Japan am 2. August für die Wii/WiiU.
[Via Andriasang]
