Fakten zu Jenova

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Umstritten war ja an der Storyline dieses Spiels, ob Jenova im Hintergrund die Fäden zieht oder nur ein toter Körper ist. Heute weiß man dank “Ultimania Omega”, dass Sephiroth Jenova “kontrolliert”, bzw. sich ihre Fähigkeiten zu Nutze machen konnte. Auch weiß man aus selber Quelle, dass Jenova nicht intelligent agierte, sondern vielmehr mit tierischen Instinkten.

Ursprung und Ankunft auf dem Planeten

Leider verrät auch “Ultimania Omega” genau genommen nichts über Jenovas Ursprung. Es ist die Rede davon, dass es sich um eine intelligente Lebensform handelt, die, von einem unbekannten Ort im Universum kommend, auf dem Planeten abstürzte. Es hatte negative Auswirkungen auf den Planeten und löschte das Volk der Cetra aus:

Eine intelligente Lebensform die ihren Ursprung irgendwo in den tiefen des Weltalls hat. Vor ungefähr 2000 Jahren schlug Jenova auf der Planetenoberfläche ein – die Folgen für den Planeten waren natürlich alles andere als positiv und so nannte das Alte Volk, welches zur damaligen Zeit noch sehr zahlreich war, Jenova auch „das Unheil vom Himmel“.

Eigentlich nichts, was man nicht auch so im Spiel erfährt.

Der Landeplatz Jenovas war der so genannte Nordkrater, eine riesige Wunde im “Fleisch des Planeten”. Die Cetra dieser Region, bekannt als „Norspol“ (Knowlespole), untersuchten die Wunde, um dem Planeten zu helfen. Doch der Planet schickte die Cetra fort. Als sie sich anschickten, das Land zu verlassen, tauchte Jenova auf. Iphalna, letzte wahre Cetra, beschreibt dies so (Fehler im Original!):

“Die Cetra wurden von dem Virus befallen, wurden verrückt… und haben sich in Monster verwandelt. Es sah aus wie …unsere… toten Mütter…und unsere toten Brüder. Sie zeigten uns Geister aus ihrer Vergangenheit. Er kam zuerst als Freund, führte sie an der Nase herum und hängte ihnen dann das Virus angehängt. Dann ist er zu anderen Cetra-Clans gegangen, und hat diese genau wie die am …… Norspol… mit dem Virus infiziert…”

Einige Cetra, die nicht infiziert wurden, konnten sich zusammenschließen, Jenova besiegen und ihren Körper versiegeln. Rund 2000 Jahre später stößt Professor Gast bei einer Ausgrabung zufällig auf diesen versiegelten Körper.

Für Spekulationen über ihr Wesen, ihren Ursprung und dergleichen seien die Jenova-Fragen empfohlen.

Jenovas Fähigkeiten und Grundinstinkte

Die oben zitierte Aussage Iphalnas zeigt — außer der Geschichte der Cetra — auch eine Fähigkeit Jenovas auf, ihre Gabe Illusionen zu erschaffen. Im Folgenden nun sollen ihre Fähigkeiten und ihre Grundinstinkte beschrieben werden.

Bösartige Intelligenz

In “Ultimania Omega” wird Jenova als Lebewesen mit einer Art „bösartigen Intelligenz“ beschrieben. Man kann wohl nicht davon ausgehen, dass Jenova über Intelligenz im menschlichen Sinne verfügt; sie ist also kein planendes und handelndes Wesen, sondern wird von ihren Instinkten geleitet.
Diese sind in kürzester Form: Zerstören, sich reproduzieren, ihren Virus verbreiten, sich bereichern und Wiedervereinigung mit den eigenen Teilen (Zellen) anstreben. Ihre Eigenschaften umfassen laut „Ultimania Omega“: Bösartigkeit, extreme Aggressivität und Verschlagenheit.

Bemerkenswert sind vor allem ihr Instinkt zur Wiedervereinigung, ihre Ilussionen, sowie ihre Fähigkeit zur Nachahmung und des Gestaltwandelns.

Wiedervereinigung

Zu Jenovas herausragenden Eigenschaften gehört zweifelsohne die Fähigkeit, eine so genannte Wiedervereinigung in Gang setzen zu können (in der japanischen Version wird übrigens das englische Wort „Reunion“ für diesen Vorgang verwendet). Was ist darunter zu verstehen? Ganz einfach: Jenovas Einzelteile, ihre Zellen, streben immer wieder zueinander, sollten sie einmal getrennt werden. Diese Eigenschaft macht das Wesen natürlich unheimlich mächtig, da es selbst nach seiner eigenen Vernichtung immer noch die Möglichkeit hat, sich durch Zusammenführung seiner Zellen wieder zu einem Ganzen zu vereinen.

Schlüssel dazu ist der  Wiedervereinigungsinstinkt, der jeder ihrer Zellen innewohnt. Sephiroth, der selber Jenova–Zellen trägt, macht sich diesen Instinkt mehrmals zu nutze. In Final Fantasy VII hat er die Kontrolle über den Wiedervereinigungsinstinkt gewonnen. Nachdem er den Lebensstrom verlassen hatte und — eingeschlossen in dem Mako-Kristall — in der Nähe des Nordkraters wachte, weckte er den Instinkt und ruft die Träger der Jenova-Zellen zu sich. Dies veranlasste Jenovas Torso, der im ShinRa-Hauptquartier ruhte, zu neuem Leben zu erwachen. In der Gestalt Sephiroths beginnt Jenovas Torso eine Reise zum Nordkrater.

Auch die so genannten „Sephiroth-Klone“ und Cloud, der selbst Jenova-Zellen  in sich trägt, unterliegen diesem Ruf, sie verlieren ihren freien Willen und werden manipulierbar. Cloud, der ja kein richtiger Klon ist, kann sich aber später zunehmend gegen die Beeinflussung Sephiroths wehren.

Auch in Advent Children kommt ein ähnliches Konzept zum Einsatz. Sephiroths Seele wurde dreigeteilt, in die Shinentai Kadaj, Loz und Yazoo (Details siehe hier). Es gelingt Sephiroth, den Wiedervereinigungsinstinkt derart zu pervertieren, dass Kadaj, Loz und Yazoo dazu gebracht werden, eine Wiedervereinigung mit ihrer „Mutter“ anzustreben; tatsächlich ist es Sephiroth, der seine verstreuten Seelefragmente wieder vereinen will, um seine Wiederkehr, seinen Advent, zu vollenden.

Auch hier wirkt also der ursprüngliche Wiedervereinigungsinstinkt Jenovas, der die verstreuten Zellen Jenovas immer zu einem Ganzen zurückführen möchte.

Illusionskraft

Jenova ist in der Lage, beeindruckende Illusionen zu erschaffen, die ihre Feinde in den Wahnsinn treiben. Es sei noch einmal das oben stehende Zitat Iphalnas in Erinnerung gerufen:

Sie zeigten uns Geister aus ihrer Vergangenheit.

Ein Beispiel für Jenovas Illusionskraft ist auch die Szene am Nordkrater, als Sephiroth bzw. Jenova Cloud die wahren Ereignisse in Nibelheim vor Augen führt. Hier wird ein Ereignis aus der Vergangenheit in all seinen Details neu erschaffen; auf Cloud und die anderen wirkt es wie die Realität. Dies ist sicher das beeindruckendste Beispiel für die Mächtigkeit der Illusionskraft.

Es scheint im übrigen nicht nötig, dass Jenova bzw. Sephiroth das Geschehene selbst miterlebten. Vielmehr verfügt Jenova auch über die Fähigkeit, die Gedanken und Gefühle ihrer Feinde zu lesen und darauf aufbauend ihrer Illusionen zu erzeugen. Dies folgt unmittelbar aus der Erzählung Iphalnas; denn schließlich konnte Jenova als Alien nicht die Vergangenheit der Cetra miterlebt haben, sondern muss sie anhand der Erinnerungen „erlebt“ haben.

Nachahmung und Gestaltwandel

Zur Illusion gehört auch die Nachahmung bzw. die Fähigkeit, die eigene Gestalt zu wechseln. Einen guten Teil des Spiels verfolgt man vermeintlich Sephiroth. In Wirklichkeit ist es Jenovas Torso in der Gestalt Jenovas. Später täuscht Jenova auf diese Weise Red XIII, und kann die Schwarze Materia in ihren Besitz bringen.

Diese Fähigkeit der perfekten Nachahmung anderer Lebewesen ist eine Folge ihres Gedankenlesens. Anhand der Erinnerungen und Gefühle einer Person an einen anderen Menschen, erschafft Jenova ein neues Bild von sich selbst.

Ein gutes Beispiel ist Cloud. Als Träger von Jenova-Zellen hat er die Fähigkeit des Gedankenlesens ererbt: Nachdem Zack tot ist, schleppt er sich nach Midgar. Aufgrund seiner Mako-Vergiftung hat er keine Ahnung, wer er eigentlich ist; nur eine vage Vorstellung von Zacks Persönlichkeit sind ihm geblieben, erworben vermutlich während der Überfahrt nach Midgar. Erst als er Tifa begegnet wird Cloud wieder „klar“: Tifa hat Erinnerungen an Cloud und diese benutzt er, um seine Persönlichkeit zu rekonstruieren. Diese Persönlichkeit hat bekanntlich nicht viel mit ihm zu tun, ist vielmehr ein Wunschbild, aber dies ist eine andere Geschichte.

Unterwerfung durch Sephiroth

Obwohl noch an anderer Stelle darauf eingegangen wird, wer wen kontrolliert, soviel sei schon mal vorweggenommen: So, wie sich Jenova in „Ultimania Omega“ darstellt — als Instinkt geleitetes Wesen — erscheint es sogar wahrscheinlich, dass der über planende, menschliche Intelligenz verfügende Sephiroth sich Jenova Untertan macht und ihre Fähigkeiten kopiert.

In diese Richtung geht auch verstärkt Crisis Core, so war zumindest mein Eindruck, als ich die etwas abgewandelte Darstellung des Nibelheim-Vorfalls spielte.