Kapitel 11: Der Beginn

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Shelke ist in einem Mako-Behälter eingeschlossen, um sich zu regenerieren.

Vincent: Kommst du klar?

Shelke: Ja. Danke.

Yuffie: Na schön. So, mal sehen. Also, du suchst weiter nach Nero und Weiss und wischst mit ihnen den Boden auf. Und während du mit dem Frühjahrsputz beschäftigt bist, schleiche ich mich in den Reaktor und schalte ihn ab. Na, wenn das kein Plan ist! Also, wir sehen uns, Vince!

Yuffie spurtet los.

Shelke: Vincent Valentine.

Auf einem der Monitore erscheint der Name „Grimoire Valentine“. Ein Rückblick in Lucrecias Labor:

Vincent: Lucrecia? Hallo? Ist hier jemand?

Vincent erblickt das Bild seines Vaters auf einem der Bildschirme.

Vincent: Vater?

Lucrecia: Wer ist… ?!

Vincent: Lucrecia: Diese Datei…

Lucrecia: Das geht dich nichts an.

Vincent: Natürlich geht es mich an! Warum hast du mir nicht erzählt, dass du mit meinem Vater gearbeitet hast?

Lucrecia: Hör auf! Hör doch endlich auf!

Vincent: Lucrecia…

Lucrecia: Ich… Es war alles meine Schuld. Ich wollte nicht, dass dein Vater stirbt. Ich konnte nichts… Es tut mir so Leid.

Lucrecia rennt davon.

Vincent: Aber ich gab ihr nie die Schuld daran. Ich wollte sie immer nur lächeln sehen. Aber nach jenem Tag verschwand das Licht aus ihrem Herzen.

Hojo und Lucrecia stehen sich gegenüber.

Hojo: Du bist also endlich vernünftig und wählst mich.

Lucrecia: Ja. Doktor.

Sie umarmt ihn stürmisch.

Vincent: Aber wenn sie glücklich ist, bin ich damit zufrieden.

Ende des Rückblicks. Zurück bei Shelke:

Shelke: Schon wieder ein Traum? Vincent Valentine. Warum kämpfst du diesen Kampf?

Vincent: Um Deepground zu vernichten und Omegas Rückkehr zu verhindern. Es ist Zeit, den Wahnsinn zu beenden. Jedenfalls sage ich mir das selbst. Allerdings bin ich nicht ganz sicher, dass das der wahre Grund ist.

Shelke: Nicht sicher. Ich auch nicht. Aber Vincent… Ich will nicht, dass die Welt untergeht. Aber all die Qual soll endlich ein Ende haben.

Vincent begibt sich nun in den Mako Reaktor 0 und sucht einen Weg zum Kern. Er kämpft sich durch Massen von Deepground Soldaten und Gargoyles. Vor dem Eingang zum Kern angekommen, muss Vincent auf einer Brücke noch einen Helikopter ausschalten, was ihm jedoch mit Leichtigkeit gelingt.

Im Inneren:

Vincent: Yuffie.

Yuffie springt von einem Rohr runter.

Yuffie: Hast dich anscheinend gut geschlagen.

Vincent: Du auch.

Yuffie: Da drin, hm?

Vincent: Ja, gehen wir.

Im nächsten Raum sitzt Weiss mit geschlossenen Augen auf einem Thron.

Vincent: Das ist Weiss?

Yuffie: Ist es…er…es tot?

Nero: Aber nicht für lange.

Yuffie: Nicht für lange?

Nero: In ihm atmet neues Leben. Genau wie in dir, Valentine.

Vincent: Das also hast du vor.

Yuffie: Was hat er vor? Was hat er vor? Was ist denn los? Ich komme nicht mit!

Nero: Bald wird mein lieber Bruder erwachen. Es scheint eine Ewigkeit her zu sein, seit mir das Wissen von seiner Wiedergeburt gewährt wurde.

Vincent: Gewährt?

Yuffie: Von wem?

Die Erde beginnt zu beben.

Vincent: Was?!

Yuffie: Omega?!

Nero: Rührt meinen Bruder nicht an!

Er schießt seine Dunkelheit auf beide. Yuffie bekommt in der Dunkelheit starke Schmerzen, sie scheint der Dunkelheit nicht gewachsen zu sein.

Yuffie: Nein!

Im letzten Moment kann Vincent sie aus der Dunkelheit befreien. Er setzt die sichtlich erschöpfte Yuffie in einer Ecke des vorherigen Raums ab.

Vincent: Alles in Ordnung mit dir?

Yuffie: Verflixt, was war das denn?

Nero: Das Vergessen… vielleicht. Meine Dunkelheit – sie kann fast alles absorbieren und entfernen. Doch manche Dinge bleiben… Dinge, so finster wie das Herz eines Dämons. Die Essenz des Todes. Sein Heulen gleicht einem Wiegenlied.

Yuffie: Wie kannst du…

Vincent: Yuffie, du bleibst hier.

Nero: Ah ja, du warst ja gefeit gegen die Dunkelheit. Niemand wird mir meinen Bruder je wieder nehmen.

Sie kämpfen plötzlich in einer anderen Dimension. Nero hat sich in eine Art Spinne verwandelt, welche Vincent nun bezwingen muss. Nach einiger Zeit gelingt es Vincent, Nero in das Lavabecken unter ihm zu befördern. Nero kann jedoch entkommen und kämpft nun mit letzter Kraft gegen Vincent, der ihn jedoch nun leicht abfertigt. Nach dem Kampf sind sie wieder bei Yuffie.

Nero: Weiss.

Nero schleppt sich mit letzter Kraft zu Weiss. Vincent will ihm folgen, als auf einmal ein gleißendes Licht aus dem Raum kommt.

Nero: Weiss. Mein geliebter Bruder. Es ist Zeit.

Weiss: (lacht)

Nero: Endlich zusammen. Ich verlasse dich nicht mehr. Niemals… Weiss…

Weiss rammt seine Hand in Neros Torso.

Nero: Weiss?

Weiss: Ich bin fertig mit dir.

Weiss schmeißt Nero in hohem Bogen davon. Vincent schießt auf Weiss, der gleichzeitig auf ihn zuspringt.

Weiss: Deine Waffen sind nutzlos. Mein Körper ist eins mit Omega. So wie deiner mit Chaos. Mit dem Unterschied, dass Chaos nur eine Schachfigur ist. Omega aber die ultimative Weapon, die die Seele des Planeten zu den Sternen führen wird. Es gibt nichts, was mich vernichten könnte. Nichts! Vincent Valentine. So sehen wir uns wieder.

Vincent: Was?!

Weiss: Immer noch ahnungslos? Vor drei Jahren, als ich noch nach Sephiroth suchte, da streute ich meine Daten — meinen Verstand, mein Wissen, mein innerstes Wesen — über das weltweite Netz. Und obwohl mein Körper gestorben war und die Welt in Trümmern lag, überlebte ich in einer virtuellen Realität. Als das Netz wiederhergestellt wurde, gruppierten sich diese Daten neu, und ich wurde wiedergeboren. Eine erneute Vereinigung könnte man sagen.

Vincent: Du…

Hojo: Ganz genau, Jungchen. Ich bin es. Hojo! (lacht)

Tut mir Leid, tut mir Leid. Immer eins nach dem anderen. Hallo Vincent. Wie lange ist es her? Drei Jahre? Als ich die Arbeit dieser Frau las, hielt ich sie für kompletten Schwachsinn. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass eine legendäre Bestie aus uralter Zeit etwas mit deinem Überleben zu tun haben könnte. Aber als du vor drei Jahren vor meinem Augen zu Chaos wurdest, war das ein Schock, muss ich zugeben. Wer hätte gedacht, dass an dieser Theorie tatsächlich etwas dran sein könnte? Und so begann ich nachzudenken. Wenn Chaos existiert, dann auch Omega. Und wenn du einer davon werden konntest, so könnte ich vielleicht der andere werden und glanzvoll durch den Kosmos ziehen! Was für eine einmalige Gelegenheit! Es gab nur ein Problem: Nur eine starke Hülle würde Omegas Macht umschließen können. Und nicht jeder wäre dazu geeignet. Siehst du, Jungchen, du hast nur deshalb einen so perfekten Wirt für Chaos abgegeben, weil meine Experimente dir einen fast unzerstörbaren Körper schenkten. Dass du heute hier stehst, verdankst du mir. (lacht)

Wo war ich doch gleich? Ich versuchte meinen Körper für Omega zu perfektionieren, durch die Injektion von Jenova-Zellen. Doch das lief nicht wie geplant. Ich hatte nicht bedacht, dass die Zellen versuchen könnten, meinen Verstand zu übernehmen und meine Seele aufzuzehren. Und so ersann ich zur Sicherheit einen genialen Plan, um meine neuralen Daten auf das weltweite Netz zu verteilen. Doch dann wurde mir klar, dass ich immer noch einen robusten Körper brauchte. Und da fiel mir Deepground ein – die Quelle der stärksten Wesen auf diesem Planten. Ich fand sogar einen willigen Helfer für meine so genannte Wiedergeburt in unserem Nero hier. Nur dachte er nicht, dass ich den Verstand seines geliebten Bruders kontrollieren würde. (lacht) Und so begann ich, mit einem neuen Körper ausgestattet, mein ultimatives Experiment. War das Chaos in dir aus besudeltem Lebensstrom geboren, so würde der allmächtige Omega aus einem reinen Lebensstrom geboren werden. So sammelten meine Schergen die „ nicht Kontaminierten“ um einen Strom geläuterten Makos zu schaffen und Omega in mir zu wecken. Genie, sage ich nur. Reines Genie, reines Genie! Nur ein Wissenschaftler meines Kalibers ist würdig, mit Omega eins zu werden und von diesem Planeten zu den Sternen zu reisen!

Vincent: Hojo. Ich habe genug gehört.

Er scheißt auf Weiss. Dieser kann jedoch parieren und schlägt Vincent zu Boden.

Hojo: Du wirst alt, Vincent Valentine. Du kannst es einfach nicht lassen, was? Jetzt rühr dich nicht von der Stelle. Ich will, dass du das siehst.

Weiss: Und wenn ich den Lebensstrom erst aufgenommen habe…

Vincent: Warte. Es ist noch nicht vorbei.

Hojo: Oho, so erpicht aufs Sterben? Auch gut. Ich wollte diesen Körper vor meiner Reise ohnehin noch testen.

Vincent greift Weiss noch einmal an, doch wieder ohne Erfolg.

Weiss: Das war ja wohl kaum der Rede wert. Chaos. Das hast du doch schon versucht, Vincent.

Shelke ist zu sehen.

Shelke: Vincent.

Chaos pulsiert in Vincent. Neben Vincent erscheint ein Hologramm von Lucrecia. Shelke und Lucrecia sprechen erneut synchron.

Lucrecia & Shelke: Vincent, diesen Gegner kannst du nicht einfach überwältigen. Übernimm die Kontrolle. Lass nicht zu, dass Chaos dich beherrscht. Du musst das Chaos beherrschen. Du kannst es schaffen!

Hojo will das Hologramm auflösen.

Hojo: Hah! Das reicht jetzt!

Lucrecia & Shelke: Bitte, Vincent!

Das Hologramm verschwindet.

Hojo: Unsere Dr. Crescent hat offenbar eine Freundin gefunden. Aber die kann dir jetzt auch nicht mehr helfen, Vincent Valentine.

Weiss schleudert einen Blitz auf Vincent, doch dieser fängt ihn einfach ab. Vincent beginnt rötlich zu leuchten.

Hojo: Was, du…! Du nutzt die Protomateria, um Chaos zu rufen, während du deine menschliche Form behältst?

Weiss: Interessant. Mal sehen, wie weit du damit kommst.

Vincent weicht allen Angriffen mit Leichtigkeit aus.

Weiss: Aber selbst mit der Macht des Chaos wirst du mich, wirst du Omega nicht aufhalten können.

Vincent: Hojo. Ich sagte, ich habe genug gehört.

Hojo: Was?!

Vincent: Es ist Zeit, dies zu beenden. Und zwar jetzt und hier.

Hojo: Du bedeutungsloser Narr!

Nach einem langen Kampf kann Vincent über Weiss triumphieren.

Hojo: Warum?! Warum schwindet Omegas Kraft? Warum?

Stimme: Weiss…

Hojo: Was geschieht hier?

Nero erscheint.

Nero: Weiss.

Hojo: Unmöglich! Verlasse meinen Körper! Omegas Wirt muss rein sein! Warum sonst hätte ich dich Mako herstellen lassen, das nicht von Jenova besudelt ist?! Wenn eine Kreatur wie du es infiziert hat…

Nero: Schweig.

Hojo: Was?

Nero: Schweig! Ich spreche mit meinem Bruder.

Hojo: Du… was?

Nero: Lieber Weiss…

Weiss: Nero…

Hojo: Nein!

Nero: Bruder… Lass uns eins werden. Vereinigen wir uns, damit niemand uns je wieder trennen kann.

Weiss: Ja. Komm… Schließen wir uns ihm an.

Nero: Weiss….

Weiss: Nero.

Nero löst sich in Weiss auf. Dieser geht in Richtung Lebensstrom.

Hojo: Nein! Aufhören! Das könnt ihr nicht! Das ist jetzt mein Körper! Nein!

Weiss geht in den Lebensstrom und löst sich ebenfalls auf.

» Und weiter geht’s mit Kapitel 12