Lucrecia Crescent

Info

Allgemeine Informationen

Datenblatt

Name: Dr. Lucrecia Crescent
Beruf: Wissenschaftlerin
Geschlecht: Weiblich
Geburtstag: 22. Juli
Blutgruppe: B
Auftritte: FF VII, DoC, DoC: Lost Episode
Synchronsprecherin: Rio Natsuki (JP), April Stewart (EN)

Kurzbeschreibung

 

Lucrecia Crescent war eine ambitionierte und ehrgeizige Wissenschaftlerin ShinRas.

Sie arbeitete unter anderen mit Grimoire Valentine, Professor Gast und Professor Hojo zusammen. Das bekannteste Projekt, bei welchem sie mitwirkte, war das Jenova-Projekt. So erklärte sie sich dazu bereit, ihr ungeborenes Kind dem Projekt zur Verfügung zu stellen – Sephiroth. Dabei wurden ihr und dem Fötus Jenova-Zellen injiziert. Somit ist Lucrecia die leibliche Mutter von Sephiroth, zu dem sie nach seiner Geburt jedoch nie Kontakt hatte. Stattdessen wuchs Sephiroth in dem Glauben auf, Jenova wäre seine wahre Mutter, die kurz nach seiner Geburt verstorben sei.

Lucrecias Rolle in Final Fantasy VII und der Compilation

Final Fantasy VII

In FF VII wird Lucrecia zum ersten Mal von Vincent erwähnt, kurz nachdem Cloud und die anderen im Keller der ShinRa-Villa auf diesen treffen. Dieser beschreibt Lucrecia als eine außergewöhnliche, schöne Frau und erklärt den anderen, dass sie Sephiroths leibliche Mutter ist. Des Weiteren wird deutlich, dass er in Lucrecia verliebt war, sie aber, nach seiner Aussage zufolge, Hojo gewählt hat und zusammen mit diesem das Jenova-Projekt durchführte.

Im Verlauf der Handlung trifft man Lucrecia in einer Höhle wieder, in der sie in einem Kristall eingeschlossen ist. Sie fragt Vincent, ob ihr Sohn, Sephiroth, noch am Leben ist und erzählt ihm ebenfalls, dass sie seit letzter Zeit Visionen von ihm habe. Vincent hält Cloud davon ab, Lucrecia die Wahrheit zu sagen, dass Sephiroth noch am Leben ist, stattdessen gibt Vincent vor, Sephiroth sei tot.

Dirge if Cerberus

In Dirge of Cerberus erfährt man durch Erinnerungssequenzen von Vincent wesentlich mehr über dessen Vergangenheit mit Lucrecia, als in FF VII. So arbeitete Lucrecia als Assistentin von Grimoire Valentine, Vincents Vater, an einer Forschung, die sich mit zwei vom Planeten geschaffenen WAFFEN befasste: Omega und Chaos.

Gemeinsam entdeckten sie die Kristallhöhle, in der Chaos eines Tages mutmaßlich erwachen sollte. Trotz Grimoires Warnung an Lucrecia, nicht zu übereifrig bei ihrer Forschung zu sein, versuchte sie, vom Ehrgeiz getrieben,  ihre Theorien zu beweisen. Durch einen Arbeitsunfall während eines Versuchs wurde Grimoire mit Chaos-Zellen kontaminiert, weil er Lucrecia schützte und starb an den Folgen.

Kurze Zeit später assistierte Lucrecia zusammen mit Professor Hojo Professor Gast beim Jenova-Projekt. Hierzu wurde ihr als Leibgarde Vincent Valentine zugeteilt, worüber Lucrecia sich zunächst überrascht zeigte. Zu diesem Zeitpunkt verliebte sich Vincent vermutlich in Lucrecia. Wie sehr diese allerdings dessen Gefühle erwiderte, bleibt spekulativ. Jedoch verbrachten die beiden ihre freie Zeit miteinander, weshalb vermutet werden kann, dass Lucrecia ebenfalls etwas für Vincent empfand.

Wenig später entdeckte Vincent im Labor Aufzeichnungen darüber, dass Lucrecia und Grimoire zusammengearbeitet hatten. Lucrecia tritt anschließend hinzu und macht Vincent deutlich, dass sie für den Tod seines Vaters verantwortlich gewesen sei. Obwohl Vincent ihr nicht die Schuld dafür gibt, wandte sie sich von diesen ab und entschied sich für Hojo.

Zu diesem Zeitpunkt entschlossen sich Hojo und Lucrecia dazu, das Jenova-Projekt an ihrem eigenen Kind durchzuführen. Über diese Entscheidung zeigte sich Vincent entsetzt und konfrontierte Lucrecia damit. Allerdings war sie überzeugt, aus eigenem Willen am Projekt teilzunehmen und Verantwortung zu tragen. Daraufhin wurden sowohl Lucrecia als auch ihrem ungeborenen Kind Jenova-Zellen injiziert, was bei Lucrecia dazu führte, dass sie quälende Visionen von Sephiroth und dessen zukünftigen Taten hatte.

Vincent, der sich unglücklich über den Zustand von Lucrecia zeigte, konfrontierte Hojo mit dessen Vergehen. Hojo duldete Vincents Einmischung in das Projekt nicht und da er zudem in ihm einen Rivalen sah, erschoss er ihn. Seinen Körper verwandte Hojo für seine privaten Experimente, bezeichnete sie jedoch als Fehlschlag.

Entsetzt und verzweifelt über Vincents Tod versuchte Lucrecia, ihn zu retten. Dabei flößte sie ihm hohe Konzentrationen an Mako ein, wodurch Vincent jedoch nicht wiederbelebt wurde. Als letzten Ausweg verschloss sie mit Hilfe der Protomateria das Chaos-Gen in seinen toten Körper, um ihn wiederzuerwecken. So wurde Chaos in Vincent geboren und er erlangte sein Leben durch Chaos zurück.

Dies ist jedoch auch auf die Experimente Hojos zurückzuführen. Das Verfahren ist auch der Grund dafür, dass der Alterungsprozess bei Vincent gestoppt wurde.

Irgendwann nach diesen Ereignissen brachte Lucrecia Sephiroth zur Welt. Allerdings konnte sie ihn, ihren eigenen Aussagen zufolge, nie in den Armen halten und ihm eine Mutter sein, da Hojo ihr dies verbot und ihr keine Möglichkeit zuteil wurde. Daher versuchte sie, Selbstmord zu begehen, was aufgrund der Jenova-Zellen in ihrem Körper scheiterte. Vermutlich floh sie danach in jene Höhle und versiegelte sich in Kristall.

Spekulation: Ist Lucrecia tot oder lebendig?

Warum Lucrecia im Gegensatz zu Gillian nicht sterben konnte und ihr Alterungsprozess aufgehalten zu sein scheint, ist nicht bekannt. Ein  Grund hierfür könnte jedoch die unterschiedliche Vorgehensweise bei Projekt G und Projekt S sein.

Im Originalskript von FF VII spricht Lucrecia davon, dass sie sowie ihr Sohn Sephiroth „nicht so einfach physisch sterben“ könnten. Möglicherweise ist dies ein Hinweis darauf, dass Lucrecia nicht mehr wahrhaftig am Leben ist, aber aufgrund der Jenova-Zellen nicht gänzlich sterben kann und ihre Schuldgefühle sie an das irdische Dasein binden. Das würde auch erklären, warum sie nicht altert. Ihre Erscheinung wäre somit die zum Zeitpunkt ihres Todes in jungen Jahren.

Namensursprung und Interpretation

Im wörtlichen Sinne bedeutet Lucrecia „Aus dem Geschlecht der Lucretier“, ihr Nachname Crescent, den sie in DoC erhielt, „Halbmond“ oder „Mondsichel“.

Lucrecia (DoC, in  FF VII Lukretia) lässt sich auf die römischen Erzählung „Die Schändung der Lucretia“, welche um 500 v.Chr. spielt,  zurückführen. In dieser steht Lucretia für Tugendhaftigkeit und eheliche Treue, aber auch für Schändung.

Lucretia war eine bildschöne, junge Römerin, die mit Collatinus, einem Verschwörer gegen das derzeitige, grausame Königsregime, verheiratet war.

Als Tanquilius, ein Sohn des damaligen Königs, sie erblickte, begehrte er sie augenblicklich und verschaffte sich unter einem Vorwand Zugang zu Lucrecias Haus, als deren Ehemann abwesend war.

Nachdem Tanquilius sie mit einem Messer bedrängt hatte, Lucrecia sich ihm jedoch verweigerte und lieber sterben wollte,  drohte er, ihren Leichnam neben den eines Sklaven zu legen und sie der Untreue zu bezichtigen, weswegen er beide getötet hätte. Da ließ Lucrecia die Vergewaltigung  über sich ergehen. Sie berichtete ihrem Vater und ihrem Ehemann von der Tat, welche sie für unschuldig befanden. (Anmerkung: Im alten Rom wurden vergewaltigte Frauen für mitschuldig befunden oder mit dem Tod bestraft, wenn sie sich nicht ausdrücklich gewehrt hatten. Zudem galten vergewaltigte Ehefrauen vor dem Gesetzt als Ehebrecherinnen.)

Da Lucretia selbst mit dieser Schande nicht leben konnte, bestrafte sie sich mit Selbstmord. Sie wollte damit erreichen, dass künftig keine untreue Frau sich auf ihr Schicksal berufen könne und somit unbestraft davonkomme.

Erzürnt über den sexuellen Übergriff des Königssohns auf eine römische Bürgerin gelang den Verschwörern mit Hilfe des Volkes der Sturz des Regimes.

Parallelen zu Lucrecia aus FF VII lassen sich vor allem darin erkennen, dass sie nicht mit ihrer Schande leben konnte und sich das Leben nahm. Sie  zerbrach an den Schuldgefühlen gegenüber Vincent und Sephiroth, aber auch daran, ihre Seele und die ihres Kindes aufgrund ihres eigenen Ehrgeizes an Jenova verkauft zu haben.