Über Materia

Info

Die Kristallisierung von Mako in Materia währt viele, viele Jahre…

– Spruch aus Final Fantasy VII –

Allgemeines über Materia


Materia sind kleine – etwa murmelgroße – Kugeln, welche ihren Besitzer dazu befähigen, scheinbar „magische“ Fähigkeiten zu erlangen und auszuüben. Sie bilden in Final Fantasy VII das Magiesystem. Laut dem Spiel entsteht Materia, wenn Mako (Spirituelle Energie, die an die Erdoberfläche gelangt und sich dort verflüssigt) kristallisiert und zu einer Kugel wird. Innerhalb dieser Materia befinden sich Wissen und Erinnerungen der Toten aus dem Lebensstrom. Materia erstellt eine Verbindung zwischen ihrem Träger und dem Lebensstrom. Auf diese Weise wird das Wissen, welches in der Materia schlummert, in der physischen Welt freigesetzt. Das Ergebnis wird als „Magie“ bezeichnet. Ein Beispiel wäre der Feuerzauber.

Dieses Erklärungsmodell, welches in Final Fantasy VII verwendet wird, macht jedoch klar, dass es sich eigentlich nicht um etwas „magisches“, also „übernatürliches“ handelt, sondern um einen im Prinzip ganz natürlichen Vorgang.

Im natürlichen Fall entsteht Materia, wie oben erläutert, wenn sich Spirituelle Energie (die stofflos ist) an der Erdoberfläche zunächst verflüssigt und dann verfestigt. Dieser Kondensationsvorgang kann unter Umständen mehrere hundert Jahre dauern. Solche „Mako-Brunnen“, wie man die Orte der Kondensation nennt, sind eher selten (in den Bergen von Nibelheim findet man einen). Durch die Mako-Reaktoren wurden die Menschen in die Lage versetzt, Materia in großen Mengen künstlich herzustellen. Die meisten Materia im Spiel wurden künstlich durch Menschenhand erzeugt.

Der häufigste und am meisten verwendete Materia-Typ ist die Zauber-Materia. Ihr charakteristisches Merkmal ist die grüne Farbe. Unter Zauber versteht man diverse, normalerweise verschiedenen Elementen zugeordnete Sprüche, wie etwa Feuer, Blitz, Eis und Heilen. Diese „Zauber“ machen einen großteil der in Final Fantasy VII verwendeten Magie aus.
Eine zweite wichtige Klasse sind die Aufrufsubstanzen (rot). Mit ihnen kann man Aufruf-Moster beschwören, die einen elementaren (oder non-elementaren) Angriff auf alle Feinde starten, der besonders stark ist. Manche Aufruf-Monster haben zudem noch spezielle Fähigkeiten, z.B. benutzt Phönix neben seinem Feuer-Angriff auch den Zauber „Leben 2“ auf die gesamte Gruppe.
Dann gibt es noch die unterstützenden, blauen Materia. Sie entfalten ihre Wirkung nur in einem Doppelschacht zusammen mit einer Zauber- oder Aufrufsubstanz. Ein Beispiel für eine unterstützende Materia ist die „Alle-Materia“, die bewirkt, dass jeder Gegner angegriffen wird.
Die unabhängigen Materia, deren Farbe lila ist, verändern die Status-Werte. Sie rufen nur eine Wechselwirkung hervor, die z.B. bewirkt, dass die Figur mehr Hitpoints besitzt.
Die gelben Befehlssubstanzen sind das Ability-System des Spiels. Durch sie erlangen die Figuren neue Fähigkeiten. Diese Fähigkeiten spielen jedoch eher eine untergeordnete Rolle und sind auf keinen Fall mit dem Ability-System aus Final Fantasy V (als ein Beispiel) zu vergleichen.

Die Verwendung von Materia bleibt nicht ohne Konsequenzen. Sie verursacht Wechselwirkungen im Metabolismus der Person, die Materia einsetzt. Konkret bedeutet dies, dass die Figur physische Stärke einbüßt, dafür jedoch an psychischer Stärke gewinnt – sprich, sie erlangt „magische“ Fähigkeiten. Eine Besonderheit bilden die unabhängigen Materia, die keine dieser Wechselwirkungen hervorrufen, sondern bestimmte Statuswerte der Person verbessern. Auch Befehlssubstanz und unterstützende Materia haben keine Wirkung auf den Körper (zumindest keine, die sich in den Status-Werten des Spiels niederschlägt). Tatsächlich kann man sich mit unterstützender Materia sogar immun gegen bestimmte Elemente machen, oder den Schaden, den diese verursachen sogar absorbieren.

In Before Crisis erfährt man unter anderem, dass normale Menschen nicht direkt mit Materia in Berührung kommen können, also beispielsweise Materia innerhalb ihres Körpers tragen können. Sie benötigen immer Hilfsmittel (Waffen, Rüstungen), die entsprechend eine Verbindung zwischen dem Stoffwechsel des Menschen und der Materia herstellen.

Besondere Materia

Die Schwarze Materia enthält den ulitmativen destruktiven Zauber, METEOR. Ihr Gegenpart ist die Weiße Materia und in dem Sinne die ultimativ konstruktive Magie. Über beide Materia, bzw. die Zauber, die ihnen innewohnen, wird ausführlich in der Sektion HEILIG und METEOR berichtet.

Eine sogenannte Große Materia ist das Ergebnis von hochveredeltem und kondensiertem Mako, welches nur in Mako-Reaktoren hergestellt werden kann. Man erfährt es recht später von diesen besonderen Materia, die man nirgends kaufen kann. Tatsächlich versucht ShinRa später, die vier Teile der Großen Materia (verteilt auf diverse Reaktoren in aller Welt) wiederzusammenzubringen, um sie gegen den Meteor einzusetzen. Wenn man es schafft, die Teile der Großen Materia selbst zu erlangen, kann man später die Mastermateria bekommen. Diese sind besonders mächtig, da sie alle Sprüche einer Farbe enthalten und somit die Kräfte vieler verschiedenen Materia im Masterzustand vereinen.

Die sogenannte Protomateria kommt in Dirge of Cerberus vor. Siehe dazu den nächsten Abschnitt „Materia in der Compilation of Final Fantasy VII“.

Materia in der Compilation of Final Fantasy VII

In Advent Children können die drei Charaktere Kadaj, Yazoo and Loz (die Silberhaarigen) Materiaen direkt in ihren Körper absorbieren und benutzen. Sie müssen also keine Waffen mit den Materiaschächten verwenden. Das ist für einen normalen Menschen unmöglich (in Final Fantasy VII sieht man diesen Vorgang niemals und in Before Crisis wird bestätigt, dass Menschen dazu nicht in der Lage sind). Wie man im Verlauf des Films erfährt, handelt es sich bei ihnen auch nicht um Menschen, sondern um die Überreste spiritueller Energie, welche von Sephiroth zusammengehalten werden (primitiv gesagt, sie sind Geister). Da sie nur aus spiritueller Energie bestehen, sind sie offensichtlich auch in der Lage, leichter Wechselwirkungen mit dem Planten einzugehen.

Die Protomateria kommt erstmals in „Final Fantasy VII: Dirge of Cerberus“ vor. Diese Materia entstand, als Chaos geboren wurde. Sie befindet sich in Vincents Körper, damit sein menschlicher Teil die Kreatur Chaos „kontrollieren“ kann (in dem Sinne, dass er seine menschliche Form behält und nur in Ausnahmesituationen das Monster hervorkommt). Chaos war in Final Fantasy VII Vincents mächtigste Limit-Break Form, in die er sich verwandeln konnte. In Dirge of Cerberus kommt Chaos eine story-relevante Funktion zu.

In Before Crisis: Final Fantasy VII will Fuhito von Avalanche mit einer Aufrufsubstanz das Monster „Zirconiade“ beschwören. Dieses Aufrufmonster soll alle Lebewesen auf dem Planeten töten, so dass dieser überleben kann. Man kann wohl davon ausgehen, dass „Zirconiade“ deutlich mächtiger als die „Ritter der Runde“ sind. Außerdem benutzen alle Turks in „Before Crisis“ Materia (was im Spiel nicht unbedingt deutlich wird, aber wahrscheinlich ist). Man kann dabei selbst Materia erstellen, in dem man Fotos macht (Foto von einem roten Gegenstand ergibt eine rote Materia).

In den verschiedenen Compilation-Teilen besitzen die Materia unterschiedliche Größen – aber auch in Final Fantasy VII sind sie nicht wirklich einheitlich dargestellt. Man stelle sich beispielsweise ein Armband vor (dienen ja in FFVII als Rüstungen) und überlege sich, wie viele Kugeln welcher Größe da reinpassen könnten. Man sieht schnell, die Kugeln müssen klein sein – sie wurden z.B. mit Murmeln verglichen. Der Eindruck wird in der Szene von Aerith‘ Tod bestätigt. Die weiße Materia springt von ihrem Haarband und man sieht deutlich, wie klein sie ist. Andererseits wirkt Materia – wenn sie in Spielgrafik dargestellt wird – sehr viel größer. Etwa wie eine Faust. Auch in „Advent Children“ ist Materia faustgroß. Vermutlich hängt das damit zusammen, dass sie so besser zu erkennen ist und eindrucksvoller wirkt. Angeblich ist Materia in „Before Crisis“ aber wieder auf Murmelgröße geschrumpft.

Materia schadet dem Planeten

Die massenweise Herstellung von Materia, die ja aus nichts anderem als Lebensenergie besteht, schadet natürlich dem Planeten. Aber auch jeder Einsatz von Materia verbraucht spirituelle Energie, ergo schädigt dies den Planeten. So fällt z.B. im Film „Advent Children“ auf, dass die Charaktere (wenigstens die Guten) keine Materia benutzen. Cloud verwahrt die Materia der Gruppe in einem speziellen Koffer, den er in Aerith‘ Kirche aufbewahrt. In dem Buch Reunion Files findet sich sogar ein expliziter Hinweis auf diese Tatsache.

Doch auch in Final Fantasy VII wird man an einer Stelle von Bugenhagen ermahnt:

Die Substanz ist hochverdichtete spirituelle Energie. Ein Funken vom Leben des Planeten. Es darf nicht als Waffe mißbraucht werden.

Wir müssen aufhören, die Substanz zu benutzen… sonst wird der Planet geschwächt.

Natürlich benutzt man auch weiterhin Materia. Und so richtig ernstzunehmen scheint Bugenhagens Gebot ohnehin niemand, auch wenn die Entwickler darauf hinweisen, dass Cloud und co. in „Advent Children“ aus diesem Grund keine Materia mehr benutzen. Denn in Dirge of Cerberus nutzt Vincent wieder wie selbstverständlich Materia.