Einigen unserer Leser ist vielleicht die vermeintliche SNES-Version von Final Fantasy VII ein Begriff, von der es sogar (gefälschte) Screenshots gibt. Jetzt aber geht es noch eine Hardware-Generation weiter zurück: Final Fantasy VII für das NES (FamiCom). Darüber berichten die englischen Websites GameSniped bzw. CinnamonPirate. Wie kann das sein?
Der chinesische Software-Hersteller Shenzhen Nanjing Technology Co, Ltd. hat allen Ernstes eine Portierung des PSOne-Klassikers für Nintendos betagte Heimkonsole vorgenommen und das ganze sogar stilecht auf den originalen Cartridges veröffentlicht. Das Ergebnis kann sich für 8-Bit Verhältnisse durchaus sehen lassen und dürfte wohl zu den aufwendigsten Spielen für das NES zählen.
Dennoch mussten unzählige Elemente aufgrund der technischen Einschränkungen weichen, darunter die meisten Minispiele (Chocobo-Rennen, Aufzucht von Chocobos) und optionalen Quests (Wutai existiert offenbar überhaupt nicht).
Neben drei fehlenden Hauptfiguren (Yuffie, Vincent und Nanaki) wurde weiterhin die Handlung stark eingeschränkt und erstreckt sich nunmehr nur noch bis zur Übergabe der Schwarzen Substanz an Sephiroth und den dann folgenden Endkampf im Nordkrater. Indes wurden auch überraschend viele Elemente beibehalten, so das komplexe Materia-System, das fast vollständig nachgebildet wurde.
Natürlich ist das ganze Projekt hochgradig illegal, da nicht nur die Rechte an FF VII, sondern auch an FF III verletzt wurden, wobei letzteres offenbar als technische Basis für den Port diente. Man darf bereits gespannt sein, wann Square Enix den verantwortlichen Hersteller verklagt. Fans muss das natürlich nicht davon abhalten, wenigstens mal einen kurzen Blick darauf zu werfen; da das Spiel nur auf Chinesisch erhältlich ist, dürfte ohnehin kaum ein Westler darüber nachdenken, es sich zu besorgen.
Es seien jedenfalls die beiden aufschlussreichen und reichlich bebilderten Artikel hier und hier empfohlen.