Das komplette Interview der Famitsu mit Direktor Motomu Toriyama, Produzent Yoshinori Kitase, Art Director Isamu Kamikokuryou und Game Design Director Yuji Abe, über das wir gestern schon berichteten, wurde nun online veröffentlicht. Hier findet ihr das Gespräch in seiner Gesamtheit (auch hier wieder die Warnung vor Spoilern)!
Kitase | Neben der Entwicklung der Romane zu FF XIII und dem abschließenden DLC von FFXIII-2 ist Lightning Returns auch Teil der Erweiterung der FFXIII Serie. Man kann diese Produktion als Abschluss der Lightning Saga, welche an FFXIII-2 anschließt, ansehen. Sie bildet den Abschluss der Lightning Saga, aber sie ist kein Spiel, das am Rest der Serie festhält, deshalb entwickeln wir dafür neue Gameplayelemente. Der Titel reflektiert dieses Vorhaben und betont, dass er der wirklich letzte ist, der Lightnings Geschichte behandelt.
Kamikokuryou | Kitase bat darum, dass das Logo von Lightning Returns: Final Fantasy XIII sich von den vorangegangenen Logos unterscheiden soll. Deswegen ist es so anders als die anderen Logos.
Toriyama | Dieses Mal charakterisiert sich das Konzept durch den neu geprägten Ausdruck “World Driven”. FFXIII, der erste Titel, bezog sich hauptsächlich auf die Geschichte und kann somit als “Story Driven” bezeichnet werden. FF XIII-2 wurde hauptsächlich durch die Entscheidungen des Spielers beeinflusst und kann deswegen als “Player Driven” bezeichnet werden. Die Welt von Lightning Returns verändert sich in jedem Moment, je nach den Aktionen des Spielers. Das meinen wir mit “World Driven”.
Abe | Der Verlauf der Zeit im Spiel ist mit der Zeit in der realen Welt verbunden – man kann die verschiedenen Änderungen erleben. Das Spiel schreitet handlungsbezogen durch das Abschließen von Aufgaben voran. Aktionen wie das erfolgreiche Beenden eines Auftrags erhöhen den Stundenanzeiger. Ein Tag im Spiel entspricht ungefähr ein bis zwei Stunden in der realen Welt. LRFFXIII beginnt 13 Tage vor dem Ende der Welt. Je nach den Aktionen des Spielers ist es möglich, dass der 13. Tag nicht erreicht wird, da jede Aktion die verbleibende Zeit in der Welt verändern kann.
Toriyama | Sollte man ein Game Over bekommen, wird man in der Lage sein, alle erhaltenen Items in das nächste Spiel zu übertragen. Diese Entscheidung beruht darauf, dass wir den Spielern die Möglichkeit geben wollen, das Spiel dadurch mehrere Male genießen zu können.
Abe | Die Zeit, um einen Spieldurchgang zu beenden, wurde so gestaltet, dass nicht mehrere 10 Stunden dafür nötig sind.
Toriyama | „World Driven“ bedeutet außerdem, dass das Spiel eine Verbindung zur realen Welt besitzen wird. In einer Online-Umgebung gibt es Geräte, die Nutzer zur Kommunikation einsetzen können.
Kitase | Diese Erfahrung wird, verglichen zur Facebook Verbindung in FFXIII-2, noch größer sein.
Toriyama | Die Welt von Lightning Returns kam am Ende von XIII-2 zustande, als sich das Chaos von Walhalla mit der realen Welt verbunden hatte. Novus Partus – die neue Welt – beginnt als Ergebnis dessen zu verfallen. Durch die Effekte des Chaos hat die Zeit für alle Menschen angehalten. Sie werden weder älter, noch sterben sie. Dieser Zustand hält schon mehrere hundert Jahre an.
Die Menschen im Spiel sind dadurch emotional sehr betroffen und sehen den Tod deshalb mit anderen Augen. Ich kann leider noch keine Details preisgeben, aber die Hauptcharaktere von den vorangegangenen Teilen werden auch einen Auftritt haben.
Kamikokuryou | Die Abbildung von Novus Partus wurde gestaltet, um alle Elemente in einem Bild zusammenzubringen. Die Idee dahinter ist, eine Welt darzustellen, die durch Etro’s Schrein und den fernen Himmelskörpern geprägt wird.
Toriyama | Die frühere Form von Novus Partus war Grand Pulse, jedoch ist dieses nun mit dem anschließenden Chaos, welches das meiste der ursprünglichen Form zerstört hat, vermischt. Das letzte verbleibende Land ist die Bühne dieser Fortsetzung. Es gibt zwei Kontinente mit natürlichem Terrain und zwei Kontinente mit urbanen Umgebungen, welche in ihrer Gesamtheit vier Kontinente bilden, die wiederum die momentane Welt darstellen.
Kamikokuryou | Luxeria, die Stadt des Lichtes, hat eine unglaubliche Präsentation, fast wie aus einem Märchen. Ich wollte etwas Verzerrtes von der Realität darstellen. Das Szenario stammt von einer Welt, die ihrem Ende entgegen geht, das Design repräsentiert dieses Szenario, indem wir gotische Elemente in die Gestaltung eingefügt haben. Ich habe die Einschienenbahn in die Illustration eingebracht, da man frei in der Welt umherreisen kann und ich dachte, dass es gut wäre, wenn diese Art von Transport enthalten ist. Toriyama und der Rest des Teams mochten diese Idee so sehr, dass sie sich entschieden, sie als Teil des Gameplays zu implementieren. Lightnings Ziel ist es, herauszufinden, wie sie die Welt retten kann. Zu Serah kann ich derzeit nur sagen, dass sie auf eine Reise ging, “ um alle zu retten”. Bisher konzentrierte sich jede Fortsetzung auf einen anderen Gott. Dieses Mal dreht sich die Geschichte um das Erwachen von Bhunivelze. Die Menschen von Luxeria verehren ihn und wünschen sich, dass er wiederkehrt, um eine neue Welt herbeizuführen.
Toriyama | Der Zweck dieses Projektes ist es, Lightning als Charakter komplett wiederzubeleben und das ist auch der Grund, warum nur sie spielbar ist. Der Grad der Personalisierung für sie wird recht hoch sein.
Abe | Das Spiel bietet ein Feature, welches als „Styles“ bezeichnet wird und Teil des Anpassungssytems ist. Man kann verschiedene Outfits kreieren, welche aus verschiedenen Ausrüstungsgegenständen bestehen. Diese halten dann unterschiedliche Fähigkeiten für den Kampf bereit. Spieler können verschiedene Styles festlegen und zwischen diesen wechseln. Anstatt Befehle aus dem Menü zu wählen, wird man nun Buttons drücken, die individuellen Fähigkeiten entsprechen. Die Kostümsphäroiden aus FFX-2 hatten Ähnlichkeit zu den bekannten Jobs, die Styles allerdings lösen die individuellen Elemente, die einen Job ausmachen, auf. Die Abilities sind ebenfalls anders. Man kann zum Beispiel keinen reinen „Weißmagier“ erstellen – daher nennen wir das System Styles, da es anders als das typische Job System funktioniert. Es gibt viel Freiraum im Bezug auf die Charakteranpassung, man kann also einen gut ausbalancierten oder einen komplett leistungsstarken Charakter erstellen.
Toriyama | Obwohl das Kampfsystem dem eines Action Spiels sehr ähnlich ist, wird es dennoch einen ATB-Balken geben.
Abe | Lightning kämpft alleine, so liegt der Fokus auf ihr, der Spieler kann sich also mit mehr Freiheit umher bewegen. Das Gameplay wird auch zeitbasierte Mechaniken beinhalten.
Kamikokuryou | Dieses Mal gibt es auch mehr organische Monster.
Toriyama | Bosskämpfe und schwerere Gegner wurden so gestaltet, dass sie eine bereichernde Kampferfahrung sind. Der Schlüssel ist es, verschiedene Körperteile des Monsters zu zerstören.
Kitase | Da sich die Bewegungen von sowohl Lightning als auch den Monstern verbessert haben, wird es eine reiche Auswahl an Kampfabläufen geben.
Abe | Wir werden unser Bestes geben, um sicherzustellen, dass alles, was wir in diesem Interview gesagt haben, Realität wird.
Kamikokuryou | Die meisten der in-game Assets wurden neu gestaltet. Novus Partus wurde von Grund auf neu aus vielen Zeichnungen erstellt. Lightning selbst sieht nun auch recht schön aus.
Toriyama | Der Entwicklungsstand des Spiels liegt aktuell bei ungefähr 30%. Dies ist der finale Teil, mit dem Lightning ein Happy End erreichen kann. Sie wird in diesem Kampf einer letzten Prüfung entgegen treten, einer, die sie gegen die Legende stellt, die sie die ganze Zeit kreiert hat. Obwohl es nicht mehrere Enden gibt, kann man auf schlechte Enden treffen, wenn die Zeit verstrichen ist – was dazu führt, dass die Welt zerstört wird.
Kitase | Lightning gibt es seit 2006, wir kennen sie also schon seit einer langen Zeit. Sie wird der Mittelpunkt in Lightning Returns sein, um den Fakt zu kompensieren, dass sie im vorhergehenden Spiel nicht viel zu sehen war.
[Via Novacrystallis]
