„Estpolis – The Lands cursed by the Gods“ – einige von euch werden die Estpolis-Spielereihe bereits aus der Vergangenheit kennen, wenn auch nicht unter diesem Namen. Im Westen ist das Spiel als „The Legend of Lufia“ publik geworden. Seit der Veröffentlichung des zweiten Spiels in Japan sind auf den gestrigen Tag genau bereits 15 Jahre vergangen. Estpolis I und II gelten als Klassiker auf dem SNES, die mit Dramatik und Spielspaß glänzen, der erste Teil es aber leider nie nach Europa geschafft hat.
Heute steht die Veröffentlichung von „Estpolis – The Lands cursed by the Gods“ in Japan für NDS an. Aber wie genau ist das Spiel nun in die bislang vierteilige Reihe einzuordnen und was hat es mit Estpolis und Lufia eigentlich auf sich?
Ein alter Klassiker in neuem Gewand
Alles Begann mit Square Enix‘ Übernahme der Firma Taito. Taito vertrieb damals die Estpolis-Serie, die von der Neverland Company entwickelt wurden. Wie wir ja wissen, hat Square Enix in den letzten Jahren eine Vorliebe dafür entwickelt, ältere Spiele, die einst auf dem (S)NES erschienen sind, als Remake für den NDS zu veröffentlichen. Daher trat Square Enix mit der Idee eines Estpolis-Remakes an Neverland Company heran, da nun dank der Übernahme von Taito die Vertriebsrechte auf Square Enix übergegangen waren.
Die ehemaligen Entwickler der Estpolis-Saga zeigten sich begeistert und das gesamte Team, das damals das Spiel enstehen ließ, übernahm die Verantwortung eines Remaks ihrer eigenen, unter den Gamern bekanntesten Schöpfung.
Die Estpolis-Reihe: Was hat Lufia damit zu tun?
Die Estpolis-Saga umfasst vier Spiele:
- Estpolis Denki I
- Estpolis Denki II (spielt 100 Jahre vor ED I)
- Estpolis Denki: The Legend Returns (spielt 100 Jahre nach ED I)
- Estpolis Gaiden: Chinmoku no Iseki (Nebengeschichte: Ruinen der Stille; spielt 20 Jahre nach ED II)
Die ersten beiden Titel sind auf dem SNES, der Dritte auf dem GB Colour und der Vierte (der nicht von Neverland Company, sondern von Atelier Double entwickelt wurde und eine Sidestory darstellt) auf dem GB Advance. Lediglich Teil zwei und drei haben es (mit einer dürftigen Übersetzung) nach Deutschland geschafft. Doch warum nicht unter dem Namen Estpolis sondern unter Lufia?
Da im ersten Teil der Saga Lufia die Protagonistin an der Seite des Helden, den ihr steuert, ist und eine tragende Rolle in der Geschichte einimmt, entschied man sich, die Serie im Westen unter diesem Namen zu veröffentlichen. Da Estpolis I / Lufia I das erste Spiel der Saga, allerdings 100 Jahre nach Estpolis II / Lufia II spielt, werden die Ereignisse des ersten Estpolis-Teils im zweiten Teil auf seine Ursprünge zurückgeführt. Daher ist der Serienname Lufia ein bisschen verwirrend, weil er sich zwar auf die Heldin des ersten Spiels zurückführen lässt, der Kontext der Serie allerdings dadurch verfälscht wird. Denn Lufia tritt nur in Estpolis I / Lufia I auf und wie wir wissen ist dieser Teil im Westen nie erschienen.
Die Entwicklung des DS-Spiels
Wobei handelt sich nun um „Estpolis – The Lands cursed by the Gods“ genau?
Das Spiel für NDS wird ein Remake des zweiten Estpolis Denki sein. Es wird allerdings weder ein Port, noch eine visuelle Überarbeitung mit 1:1 Umsetzung des Originals. Die Hauptproduzenten von Estpolis, u.a.
- Hajime Kojima (Produzent von Estpolis DS)
- Naoyuki Ukeda (Hauptprogrammierer von Estpolis I, XILON Engineer und Programmier der Trickeffekte in Estpolis II)
- Masahide Miyata (Regisseur und Skriptschreiber von Estpolis I, II und The Legend Returns)
äußerten sich, dass sie eine Neuversion von Estpolis II kreieren und damit alte Fans begeistern und Neue gewinnen möchten. Hier einige Aussagen, wie sie sich dies vorstellen:
- Es wird kein rundumbasierendes Kampfsystem mehr geben, sondern ein Action-orientierteres.
- Die Anzahl der Städte und Dungeons hat sich verändert.
- Die Geschichte, ihre Charaktere und die Welt wird neu aufgebaut.
- Bosse werden beide Screens belegen, so dass der Kampf auf beiden Bildschirmen ausgefochten wird, um das Spielgeschehen aufzulockern.
- Es wird mehr mit dem D-Pad als mit dem Touch-Pen gearbeitet.
- Die typischen Rätselaufgaben in Dungeons werden wieder enthalten sein.
- Da das Szenario des zweiten Teils erhalten bleibt, werden manche Sätze direkt aus dem Original übernommen. Das Skript wird dennoch vollständig überarbeitet
- Die Originalmusik wird neu eingespielt aus Estpolis I und II übernommen werden.
- Kenner und Fans der Spiele werden sich bei manchen Szenen an typischer Estpolis-Atmosphäre erfreuen können.
- Taktisches Vorgehen und Herausfinden der Schwachpunkte werden bei Boss-Kämpfen besonders wichtig sein.
Obwohl gerade die Umpolung von Strategie-RPG zu Action-RPG bei machen auf Abneigung stoßen mag, betonte das Team noch einmal explizit, dass man den besonderen Charme eines Estpolis beibehalten wolle.
Die Geschichte
Das Fundament der Geschichte der Estpolis-Saga bildet die Legende von den vier Höllenfürsten
- Gades, Gott der Zerstörung
- Amon, Gott des Chaos
- Erim, Göttin des Todes
- Daos, Gott des Terrors
die von der „Fortress of Doom“, eine schwebenden Festung am Himmel über dem Meer, aus die Menschen terrorisieren. Doch trotz ihrer Macht liegt es nicht an ihnen über das Schicksal der Welt zu entscheiden. Das legendäre „Dual Blade“, eine göttliche Waffe, trifft die Entscheidung, wem es seine Macht und damit das Recht zu Existieren verleiht. Ein Urteil liegt in naher Zukunft.
Maxim, Protagonist von Estpolis DS, ist Monsterjäger seines Heimatdorfes Elcid. Zusammen mit seiner Kindheitsfreundin Tia verlebt er dort ein ereignisloses Leben, bis er eines Tages der mysteriösen Iris begegnet. Die Schlacht um das Schicksal der Menschen und der dunklen Götter beginnt.
Was momentan radikal nach einem plumpen „Gut gegen Böse“ Schema aussieht, entwickelt sich mit Tiefgang zu einem beeindruckenden RPG-Drama.
Das Charakter-Design
Da ich nicht sehr viel über die Charaktere verraten möchte, um den Neulingen in der Welt von Estpolis nichts vorweg zu nehmen, gibt es nun eine visuelle Präsentation der Figuren. Besonders auffällig ist, dass die Original-Artworks stark von den neuen Artworks abweichen.
Die Heldentruppe
Maxim, Selena, Artea, Guy, Tia und Haydekar.
Weitere Charakter-Artworks
Gados, Iris, Lexus, Jimmy, Jamy undd Idura.
Viele weitere Screenshots lassen sich auf Gamespot Japan finden.
Als man die Arbeiten zu einem Remake begann, stand fest, dass Estpolis DS eine Sprachausgabe erhalten sollte. Hier die Liste der japanischen Synchronsprecher:
Maxim: Yuuichi Nakamura
Selena: Marina Inoue
Tia: Aki Toyosaki
Guy: Kenta Miyake
Haydekar: Daisuke Namikawa
Artea: Susumu Chiba
Lexus:Kenichi Ogata
Iris: Miyuki Sawashiro
Jimmy:Tomokazu Sugita
Jamy: Kana Hanazawa
Gades: Katsuyuki Konishi
Daos: Banjou Ginga
Estpolis DS kann kommen
Nachdem ihr nun einen groben Überblick über das Werk Estpolis erhalten habt, steht einem westlichen Release eigentlich nichts mehr im Weg, oder? Heute, am 25. Februar 2010, erscheint „Estpolis – The Lands cursed by the Gods“ für NDS in Japan.
Hier noch die offiziellen Webseiten zum Spiel und zum Soundtrack, welcher am 03. März auf zwei CDs erscheinen wird.
→ Estpolis: japanische Webseite
[Via: Alkaid aus unserem Forum – Lufiaworld.com – gamewatch.com]