3.1 – Böses erwachen, Weapon greift an
Der dritte Akt beginnt mit Tifa, die während ihrer Bewußtlosigkeit eine Episode der jüngsten Vergangenheit erneut erlebt. Sie sieht Cloud, der in vollkommene Dunkelheit gehüllt ist. Er ergreift sein Schwert und marschiert tiefer in die Dunkelheit hinein. Tifa versucht noch, ihn zu rufen, doch vergeblich. Dann ist es kurz vor Beginn der Handlung des Spiels. Tifa befindet sich auf dem Bahnsteig der Station in Sektor 7. Ein blonder junger Mann sitzt apathisch auf dem Boden, er scheint völlig am Ende zu sein. Der Bahnvorsteher ist ratlos, und weiß nicht, was er machen soll. Tifa kommt herbei und glaubt ihn zu erkennen. “Cloud?”, fragt sie ungläubig. Sie kniet neben ihrem Bekannten aus Kindheitstagen nieder. Doch ein Wunder geschieht. Als er seinen Namen hört, ist er urplötzlich wieder auf den Beinen. “Das stimmt. Ich bin Cloud”, sagt er selbstsicher. Tifa ist verwundert über diese plötzliche Verwandlung. Sie bemerkt wohl, daß Cloud Unsinn erzählt, sich seltsam benimmt, und Dinge weiß, die er nicht wissen dürfte. Doch sie schweigt aus Angst, ihn noch weiter zu verwirren. So gelangte Cloud zur Avalanche-Bewegung. Was war wohl damals mit Cloud los? Tifa kann es nicht erklären.
Sie erwacht auf einen Krankenstation in Junon. Barret ist bei ihr. Sie sind Gefangene von ShinRa. Barret zeigt ihr den Meteor, jene unheilige Magie, die Sephiroth beschworen hat, um die Welt zu vernichten. Aber im Moment haben sie ein anders Problem. Rufus plant, Tifa und Barret hinrichten zu lassen. Er hat in den Medien verlauten lassen, die beiden seien schuld an der Meteor-Katastrophe, und nun will er der Weltöffentlichkeit ihre Köpfe präsentieren.
Scarlet, aus der Führungsriege des Konzerns, übernimmt diese Aufgabe liebend gern. Sie bringt Tifa in eine Gaskammer, wo sie angekettet wird. Unglücklicherweise verliert sie die Schlüssel zu den Handschellen. Dann geht es drunter und drüber. Weapon greift Junon an. Die versammelten Journalisten, die der Hinrichtung beiwohnen sollten, suchen das Weite. Nur ein Reporter bleibt zurück. Es ist Cait Sith, der sich verkleidet hat. Er bittet Scarlet um ein Interview und narkotisiert sie mit Schlafgas, als sie sich ihm nähert. Leider können weder Cait Sith noch Barret, der nun wieder frei ist, irgend etwas für Tifa tun. Cait Sith bittet um Barrets Vertrauen, er habe einen Plan. Also fliehen die beiden und lassen Tifa zurück. Währenddessen nähert sich Weapon unaufhaltsam der Stadt. Ein Schuß mit der Mako-Kanone – der Sister Ray – konnte das Ungeheuer nicht aufhalten. Das rettet Tifa das Leben: Die Attacken Weapons reißen ein tiefes Loch in ihre Gaskammer. Was für ein Segen die einströmende frische Luft ist. Behende schnappt sie mit ihren Füßen den Schlüssel, öffnet die Handschellen und flieht durch das Loch in der Wand nach draußen. Ihre Flucht führt sie bis ans Ende der riesigen Kanone. Dort wird sie von Scarlet eingeholt. Die beiden Frauen gehen aufeinander los. Als Scarlet zu Boden geht, erscheint über Tifa eine Strickleiter. Es ist Barret, der zusammen mit Cait Sith und den anderen die Highwind, das Luftschiff ShinRas, entführt hat. Sie nehmen Tifa wohlbehalten an Bord. Derweil zerschmettert die Sister Ray den Kopf der Weapon.
Jetzt sind sie in Sicherheit. Doch Tifa ist enttäuscht. Sie hatte gehofft, Cloud auf der Highwind wiederzusehen. Um dieses Ziel zu erreichen, übernimmt die junge Frau das Kommando über die Truppe.
3.2 – Auf der Suche nach Cloud
Cloud ist offensichtlich in den Lebensstrom gefallen. Der Lebensstrom ist der Strom der Seelen, die den Planeten durchströmen. Doch es kommt immer wieder vor, daß dieser Strom an die Oberfläche tritt. Sie suchen also nun nach einem Ort, an dem Mako-Energie reich ist, weil der Lebensstrom dort austritt. Fündig werden sie schließlich in Mideel, einem kleinen Ort ganz im Süden der Welt. Im örtlichen Krankenhaus wurde tatsächlich Cloud eingeliefert. Dorfbewohner fanden ihn vor kurzem. Er wurde offenbar einmal vom Lebensstrom durch das Innere der Erde getragen, um hier wieder hoch zu kommen. Sein Zustand ist erbärmlich, obwohl er äußerlich unversehrt ist. Die Mako-Vergiftung, die unweigerliche Folge, wenn man mit soviel Lebensenergie in Kontakt kommt, hat ihn in ihrem Griff. Tifa beschließt, bei ihm zu bleiben, bis er wieder gesund ist. (Was, nach Ansicht der Ärzte, vielleicht nie sein wird.)
Demoralisiert begibt sich das restliche Team zurück auf die Brücke der Highwind. Red XIII, Vincent, Cait Sith, Cid, Yuffie und natürlich Barret. Ohne Cloud und Tifa plan- und ziellos. Doch zumindest Cait Sith, der ja eigentlich ein ShinRa-Mitarbeiter im Hauptquartier des Konzerns ist, hat Neuigkeiten. Er hat erfahren, daß die ShinRa-Führungsriege, insbesondere Heidegger (Militär) und Scarlet (Waffen-Entwicklung), planen die vier Großen Materias der Welt nach Midgar zu schaffen. Die Macht der Materia soll ihnen beim Kampf gegen Meteor, Weapon und Sephiroth helfen. Die Truppe ist der Meinung, daß sie die Macht der Materia nicht ShinRa überlassen kann. Zunächst wollen sie nach Corel, um sich die Materia zu schnappen, bevor ShinRa es tut.
Doch erst brauchen sie einen neuen Anführer. Barret hat eingesehen, daß er kein guter Anführer ist. Er bestimmt darum, daß Cid ihr neuer Interims-Anführer werden soll. Gesagt, getan.
3.3 – Kampf um Corel, Kampf um Condor
Sie reisen also nach Nord Corel und erobern die Große Materia. ShinRa hatte zur Gewinnung der Materia die Zerstörung des Dorfes einkalkuliert. Glücklicherweise gelingt es unseren Helden auch, daß Dorf und Bewohner unversehrt bleiben. Dafür ist ihnen die Dankbarkeit der Menschen gewiß. Endlich erkennen sie auch, daß ShinRa die Schuld an ihrem Elend trägt, und so verzeihen sie Barret endlich die Sache von damals.
Doch eilig müssen sie nach Fort Kondor. Dort planen ShinRa-Truppen den Überfall des einstigen Reaktors, der von Ökos besetzt wurde. Ihnen liegt vor allem daran, die seltenen Kondore zu schützen, die dort brüten. Cid und seiner Crew geht es hingegegen darum, die Materia vor ShinRa zu retten. Doch warum nicht zusammenarbeiten? So werden mit dem Geld der Truppe Söldner engagiert und die feindlichen Kräfte vernichtet. Kondore gerettet, Große Materia erhalten, und weiter geht’s nach Junon. Im dortigen Unterwasserreaktor ist die dritte Materia und wartet auf Abholung.
Doch Cid plagt ein ungutes Gefühl. Er möchte sich die Zeit nehmen, in Mideel nach Tifa und Cloud zu sehen. Der alte Mann hat eine gute Intuition. Heftige Eruptionen des Lebensstroms erschüttern den kleinen Ort. Und schlimmer noch: ein weiteres Weapon-Monster bedroht Mideel und damit auch Tifa und Cloud. Mit vereinten Kräften gelingt es, Ultima Weapon zu vertreiben. Doch die Zerstörung Mideels durch den Lebensstrom können sie nicht verhindern.
Tifa hatte noch versucht, Cloud in Sicherheit zu bringen, doch es war zu spät. Die beiden werden vom Lebensstrom verschluckt…
3.4 – In Clouds Gedankenwelt
Es kommt endlich einer der spannendsten Teile des Spiels. Der Wendepunkt der Handlung. Endlich werden wir die Wahrheit über Cloud erfahren. Bereit?
Im Lebensstrom wird Tifas Geist von tausenden Gedanken Verstorbener geplagt. Das ganze Wissen der Menschheit droht in sie einzudringen. Dies ist auch der Grund, warum die meisten Menschen nach einem Sturz in den Lebensstrom eine Mako-Vergiftung erleiden. Der menschliche Verstand implodiert sozusagen unter dem Druck des planetaren Gedächtnis. Sie klammert sich an den letzten klaren Gedanken, zu dem sie fähig ist; und das ist Cloud.
Bald findet sie sich an einem merkwürdigen Ort wieder. Sie ist im Inneren von Clouds Gedanken, in Clouds Gedankenwelt eben. (Tifa spricht von seinem Unterbewußtsein.) Clouds Denken kreist momentan nur um eine einzige Sache. Wer bin ich, und was ist mit mir in Nibelheim passiert? Nun, Tifa wird es gemeinsam mit ihm ergründen.
Am Anfang war Nibelheim. Der Ort ihrer gemeinsamen Kindheit, den Cloud vor sieben Jahren verlassen hatte, um sich der Organisation SOLDTA anzuschließen. Vor fünf Jahren kamen Männer von ShinRa in den Ort. Cloud spult die immer und immer wieder erzählte Lüge ab. Daß er als Sephiroths Waffengefährte, als ein starker SOLDAT-Kämpfer zurück in seine Heimatstadt kam. Doch Tifa widerlegt ihn. Sie habe ihn damals nicht zu Gesicht bekommen. Der Partner Sephiroths sei irgendein junger Mann gewesen.
Cloud kommen Zweifel an seiner Existenz. Was, wenn die Erinnerung an jene Nacht mit Tifa vor sieben Jahren auch eine Lüge ist. Wenn er niemals mit dem Mädchen unter dem klaren Sternenhimmel saß, ihr niemals schwor, sie zu beschützen? Gemeinsam erinnern sie sich an damals. Doch dies reicht noch nicht. Sie müssen noch weiter zurück, eine gemeinsame Erinnerung finden, die Jenova und Sephiroth nicht wissen können.
Cloud und Tifa sind acht Jahre alt. Tifa ist sehr beliebt, alle anderen Kinder wollen ihre Freunde sein. Cloud ist der Außenseiter. Die meisten mögen ihn nicht, Tifa ist er suspekt, er wiederum verachtet die anderen, findet sie kindisch. Tifas Mutter starb damals. Das Mädchen vermißt ihre Mutter. Sie läuft in die Berge von Nibel, weil sie hofft, dort ihre tote Mutter wiederzufinden. Tifas Freunde kneifen. Nur Cloud, der damals heimlich in Tifa verliebt ist, folgt ihr. Tifa erleidet einen schweren Unfall und fällt sieben Tage ins Koma. Die Erwachsenen geben Cloud die Schuld daran. Er beginnt sich selbst zu hassen. Zu jener Zeit hört er auch zum ersten Mal von Sephiroth. Cloud nimmt sich vor, genauso stark wie Sephiroth zu sein. Er trainiert wie ein Besessener, da er hofft, so die Bewunderung der anderen Kinder und der Erwachsenen zu erhalten. Am meisten wünscht er sich, von Tifa beachtet zu werden. Die Jahre vergehen. Ihn und Tifa verbindet eine lose Freundschaft. Mit 14 will Cloud Nibelheim verlassen, um zu SOLDAT zu gehen. Vor dem Tag seiner Abreise kommt es zu dem Rendezvous mit Tifa.
So schließt sich der Kreis: Cloud und Tifa haben viel ältere Erinnerungen aneinander. Der Cloud aus Tifas Kindheit ist nicht irgendein Junge, dessen Erinnerungen gestohlen wurde. Und der Jetzt-Cloud wurde nicht vor fünf Jahren erschaffen. Sie sind der Wahrheit nun sehr nahe. Gemeinsam gehen sie noch einmal zurück zu den Ereignissen vor fünf Jahren.
Im Reaktor von Nibelheim sehen wir, wie Tifa von Sephiroth verwundet wird. Der inzwischen hinlänglich bekannte junge Mann mit den schwarzen Haaren, der wahre SOLDAT-Kämpfer, taucht auf, um sich mit Sephiroth zu messen. Cloud erinnert sich, es ist sein Freund Zack, den er so bewunderte. (Zack ist auch der erste Freund von Aerith.) Zack folgt Sephiroth in die Jenova-Kammer und zieht gegen Sephiroth den kürzeren. Cloud hat dies alles beobachtet. Er war einer der einfachen Infanteristen und hatte sein Gesicht unter der Sturmhaube seines Helms verborgen. Als er seine Jugendliebe Tifa und seinen besten Freund schwer verwundet im Reaktor sieht, greift er sich Zacks Schwert, schleicht sich von hinten an Sephiroth heran und hiebt auf den völlig überraschten Mann ein. Sephiroth ist schwer getroffen, geht zu Boden. Endlich versteht Cloud: Er ist nicht bei SOLDAT, er hatte nicht das Zeug dazu. Da er sich schämte, verbarg er seine Identität, als er nach Nibelheim zurückkehrte.
Und die Sache mit Sephiroth: Kaum hatte er Tifa in Sicherheit gebracht, tauchte Sephiroth wieder auf. Humpelnd und den Kopf Jenovas unterm Arm. Cloud folgte ihm, wollte ihn aufhalten. Doch zweimal läßt sich ein Sephiroth nicht übertölpeln. Er sticht Cloud seine Masamune in den Bauch, spießt ihn daran auf und hebt ihn in die Luft. Mit schier übermenschlicher Kraft schafft Cloud es jedoch, seinen Körper die Klinge entlang zu ziehen, sich auf diese Weise zu befreien und im Gegenzug Sephiroth in die Höhe zu heben. Cloud wirft Sephiroth über die Brüstung und dieser fällt herab in den Lebensstrom.
Dies geschah wirklich vor fünf Jahren in Nibelheim.
Die verschiedenen Identitäten Clouds fügen sich nun wieder zu einer Einheit zusammen. Er und Tifa werden aus dem Lebensstrom hinaus wieder an die Oberfläche gespült. Später wird er seinen Kameraden berichten, wie es kam, daß ihn Mako-Energie, Jenovas Zellen, Sephiroths Wille und seine eigene Schwäche zu jenem falschen Cloud machten, den wir im bisherigen Spiel begleitet haben. Er wird auch bekräftigen, daß er nun endlich zu seinem wahren Ich zurückgefunden hat, und seinen Erzfeind Sephiroth jetzt schlagen kann. Alle: “Du kannst aus dem Zug nicht aussteigen!” Darauf zur Antwort Cloud: “Das ist es. Legen wir los!”
*** Ende von Akt 3 ***