Die Charaktere des Spiels werden Söldner sein, die auf Ruli nach Ruhm und Ehre suchen, in der Hoffnung, eines Tages in den Ritterstand erhoben zu werden. (Der materielle Aspekt spielt natürlich ebenfalls eine Rolle.) Es handelt sich um einen sechsköpfige Truppe, angeführt von einem Mann namens Quark (der in einer möglichen deutschen Version wohl einen anderen Namen bekommen dürfte). Zu ihnen gesellt sich eine mysteriöse Frau, über die noch recht wenig bekannt ist. Der Held des Spiels, und voraussichtlich die einzige Figur, die man direkt kontrollieren kann, ist ein junger Söldner namens Elza.
Elza und Kanan
Bei den beiden Personen, die im einen imposanten Artwork vor einem Sternenhimmel gezeigt wurden, handelt es sich um die Hauptfiguren des Spiels – Elza (manchmal auch Erza), der als Söldner nach Ruli kam, und Kanan (auch: Canan), eine Frau, deren Hintergründe (noch) im dunklen liegen.
Sie wird von einem Hauch Nobilität umweht. (Famitsu)
Beide, Mann und Frau, teilen ein ähnliches Schicksal, das sie früh zu Waisen machte. In endlosen Kämpfen wußten sie sich zu behaupten. «Bei ihrer Begegnung erkennen sie einander als Gleiche, doch muß erst das Mißtrauen überwunden werden, bevor Freundschaft zwischen ihnen blühen kann», heißt es in einem Beitrag der Entwickler.
Die beiden Protagonisten des Spiels und ein mysteriöser Tiger.
Dieses Artwork zeigte die beiden erstmals von vorne. Die Heldin hat lange Haare, die sie offen trägt. Unter ihrer knielangen, rüschenbesetzten Tunika hat sie ein hochgeschlossenes Hemd mit bauschigen Ärmeln an. Dazu trägt sie hochhackige Stiefel, die in der Realität wohl kaum für das Schlachtfeld geeignet sein dürften. Als Waffe führt die Dame ein schlankes Rapier.
Auffällig sind die kreuzförmigen Ohrringe. Das Kreuz findet sich nämlich auch im Outfit des Helden wieder: in Form des umgedrehten lateinischen Kreuzes an seiner Schwertscheide (dort sogar doppelt), als Tätowierung auf seinem rechten Handrücken (Lazaruskreuz), sowie – mit etwas Phantasie – auch als Symbol auf seiner Waffe.
Weiter springt das Medaillon ins Auge, das er mit der Linken fest umklammert hält. Bemerkenswert ist, daß in dem Text der Name der Familie Aruganan erwähnt wird – wir erinnern uns, es ist der Name des Herrschers von Ruli. Ob Kanan mit ihm verwandt ist? Sicher erscheint hingegen, daß sie von Adel ist, und in der hierarchischen Gesellschaft Rulis einen Platz weit über dem Söldner Elza einnimmt. (So zumindest wurde es in der Zeitschrift Famitsu angedeutet.) Die offizielle Website schweigt sich leider bislang über Kanan aus; dort heißt es lediglich, daß sie die Heldin des Spiels ist.
Die beiden stehen Rücken an Rücken und werden von einem Tiger flankiert. Während man die Positionierung der Personen leicht auf das von den Entwicklern angesprochene Mißtrauen zwischen ihnen zurückführen kann, mutet der Tiger befremdlich an. Was es mit diesem Tier auf sich hat, wurde meines Wissens leider noch nicht verraten.
Die Nebencharaktere
Ein neuerer Beitrag der Entwickler dreht sich um die Nebencharaktere; es sind die anderen Mitglieder jener Söldnertruppe, der auch Elza angehört. Das unten zu sehende Artwork zeigt neben Elza und Kanan noch fünf weitere Charaktere. Es handelt sich um Elzas Kameraden: Quark, Manamia, Jackal, Seiren und Yuris.
Die Charaktere aus The Last Story. Ganz links Elza, neben ihm Quark. Über ihm Kanan, neben ihr (mit der Augenklappe) Juris. Ganz oben Seiren. Der Mann und die Frau am rechten Rand des Bildes sind Jackal bzw. Manamia.
Leute, die das Spiel angestestet haben, betonen immer wieder, daß sich bei ihnen am Ende ein Gefühl der ‹Kameradschaft› eingestellt habe.
Wichtig sollen die Gespräche zwischen den Mitgliedern der Truppe sein. Demnach führen diese nicht nur in bestimmten Spielabschnitten zwischen ihren Missionen angeregte Diskussionen, wie in Rollenspielen üblich, sondern quatschen auch gerne zwischendurch, etwa bei Fußmärschen, miteinander. Selbst auf dem Schlachtfeld soll Kommunikation zwischen den einzelnen Kämpfern stattfinden. Inwieweit dies eine taktische Komponente des Spiels sein wird, geht (zumindest für mich) nicht klar aus dem Artikel hervor. Wahrscheinlich dürfte es sich um eine soziale Komponente handeln: So heißt es, daß die zahlreichen Gespräche die Beziehungen der Figuren untereinander klar machten. Auch soll sich Elza, also der Spieler, der Kameradschaft seiner Gefährten bewußt werden.
In diesem Zusammenhang hat Sakaguchi schon früher davon gesprochen, daß er die «menschliche Gefühlswelt» in den Vordergrund stellen wolle.
Nun zu den fünf Söldnern:
Quark ist der Anführer der Söldner. Er verfügt über herausragende kämpferische Fähigkeiten, zeichnet sich aber auch durch seinen geschickten Umgang mit Menschen aus. Er zieht die Aufträge an Land, durch die sich die Söldner ihren Lebensunterhalt verdienen. Unter den Mitgliedern seiner Truppe genießt er höchsten Respekt. Eine besondere Beziehung verbindet ihn mit Elza, für den er wie ein älterer Bruder ist: Beide wurden in jungen Jahren zu Waisenkindern, seit ihrer Kindheit reisen sie gemeinsam.
Die rothaarige Frau hört auf den Namen Seiren. Sie wird als «Stimmungskanone» beschrieben, was mich zunächst an die überzeichneten, äußerst nervigen Girlies aus den neueren FF-Teilen denken ließ. Bezüglich Seiren heißt es indes weiter, daß sie dem Alkohol zugetan ist, kein Besäufnis scheut und eine große Klappe hat, aus der lauter vulgäre Sprüche kommen. Insofern scheint diese Frau, die beidhändig kämpft und zwei Säbel schwingt, doch ein erwachsenerer Typus zu sein. Auch sie wird als starke Kämpferin bezeichnet, die keinem Gefecht aus dem Weg geht.
Yuris heißt der junge Mann mit den langen grauen Haaren und der Augenklappe, den man leicht für eine Frau halten könnte. Er verlor früh seine Eltern, und schlägt sich seitdem alleine durchs Leben. Ihm wird großes Talent und eine ungewöhnlich starke magische Gabe zugesprochen. Er legt generell keinen großen Wert auf Gesellschaft anderer Menschen, und gilt unter den Söldnern als wortkarg. Er ist das Nesthäkchen der Truppe.
Manamia ist die dunkelhaarige, zierliche Frau, mit der abweisenden Aura. Sie ist Magierin, und beherrscht Heil- und Schutzzauber. Sie liebt den Wald, und es heißt, ein Geheimnis umgebe ihre Herkunft. Ansonsten wird sie als mysteriöseste Figur der Söldner-Truppe beschrieben.
Schließlich fehlt noch Jackal, um die Truppe zu komplettieren. Er ist der blonde Hüne, den man auf manchen Screenshots sowie dem Bild oben sehen kann. Er hat magische Fähigkeiten und gebietet über das Element Eis. Genau so gut kann er auch mit dem Schwert umgehen. Nach außen hin wirkt er wie ein unbeschwerter Taugenichts, der nur Frauen im Kopf hat, aber eigentlich ist er ein sehr intelligenter und tiefsinnger Denker.
Hier ein InGame-Screenshot einiger Söldner:
Die Truppe hat sich in einer Taverne versammelt. Rechts steht Yuris, in der Mitte grinst Seiren. Links von ihr ist Jackal, die Dunkelhaarige ist Manamia.
Weitere Bemerkungen und andere Charaktere
Über weitere Charaktere ist noch weniger bekannt. Klar ist, daß Lord Alganan (auch: Aruganan), der Herrscher Rulis, sowie seine Ritter eine mehr oder minder wichtige Rolle spielen werden. Einer von diesen Rittern (eigentlich ein Ex-Ritter) ist General Trista. Trista wird als «wertvollster Besitz des Imperiums» bezeichnet. Er soll einst Oberbefehlshaber der imperialen Streitkräfte gewesen sein, ein Mann, der alle Tugenden eines Ritters in sich vereinte. Er kam auf die Insel Ruli, weil er nach der Ursache für das Chaos auf dem Kontinent sucht. Ob er als Freund oder Feind zu betrachten ist, wissen wir noch nicht.
Eine nette Möglichkeit, die das Spiel bietet, ist das Erscheinungsbild seiner Figuren individuell gestalten zu können. So wird jede Rüstung, bzw. jedes Kleidungsstück, das im Spiel angelegt wird, auch im Äußeren der Charaktere widergespiegelt, was durchaus keine Selbstverständlichkeit in japanischen Rollenspielen ist. Mehr noch: Es ist möglich, einzelne Teile einer Rüstung abzulegen, um ein gewünschtes Aussehen zu erreichen. Der Gürtel der Magierrobe gefällt dir nicht? Weg damit! Zusätzlich ist vorgesehen, daß man Kleidung umfärben kann.