Eine besondere Ehre für Square Enix stellte die Einladung Advent Childrens zu den Filmfestspielen in Venedig im Jahr 2004 dar. Obwohl der Film zu dieser Zeit erst gut zu einem Viertel fertiggestellt war, erhielt er auf besonderen Wunsch der Veranstalter eine Sondereinladung – ein bisher einmaliger Vorgang in Venedig, einen unvollendeten Digitalfilm ins Programm aufzunehmen.
Advent Children in Venedig
Zusammenfassung des Events
Film-Festspiele Venedig, 8. September 2004, 20:00 Uhr
Das Festival beginnt mit einem 25-minütigem Preview zu dem Film Advent Children, der eine Art Story-Fortsetzung des Spiels Final Fantasy VII ist. Dieses Preview wird der einzige unvollständige Film auf dem ganzen Festival bleiben, da sonst nur die neu entwickelten Werke der großen Studios wie z.B. Disney gezeigt werden. Darunter nur wenige herausragende Independent-Projekte wie auch das Square Enix-Projekt Advent Children. Da nur die Presse und die wichtigsten Leute des Film-Geschäfts auf den Festspielen anwesend sind, bleibt der eigens für dieses Festival entwickelte Film den wahren Fans jedoch vorenthalten.
Der Preview-Film beginnt mit Flashbacks aus Final Fantasy VII, um die Vorgeschichte auch den Leuten zu vermitteln, die dieses Spiel nicht kennen. Die Bilder aus Final Fantasy VII greifen ineinander mit Bildern von dem Midgar zu Zeiten von AC. Auch im weiteren Verlauf weisen viele Zeit- und Ortsprünge darauf hin, dass dies wirklich nur eine unvollständige Version des endgültigen Films ist und die wichtigsten Details noch ungeklärt bleiben.
Viele actionreiche Szenen werden gemischt mit Szenen zu Hintergrund und Story, Szenen die man von den ersten Bildern schon kennt werden gemischt mit neuem Material und werden somit zum Leben erweckt.
Die große Menge an Actionszenen wird die FF-Fans zufrieden stellen, die von dem ruhigeren (für viele eher gescheiterten) „The Spirits Within“-Film enttäuscht waren, der ebenfalls mit dem Final Fantasy-Namen erschien. Diese Szenen zeichnen sich besonders durch Animationen im üblichen Square Enix-Stil aus, die jedem Fan den Atem rauben werden.
Die Pressekonferenz vor dem Film wurde von Film-Director Tetsuya Nomura, Co-Director Takeshi Nozue, Szenarien-Director Kazushige Nojima, dem Präsidenten der Company Youichi Wada und dem Produzenten Shinji Hashimoto abgehalten.
Als wichtigste Informationen, die während dieser Konferenz angesprochen wurden, wurden das neue Release-Datum des Films und der vorher unbekannte Mitarbeiter-Umfang genannt.
Das Datum für die Freigabe des Films wurde offiziell auf Frühjahr 2005 verlegt – ob dieses Datum aber nur für Japan oder sogar weltweit gilt wurde nicht erwähnt.
Außerdem wurde offenbart, dass an der Entwicklung von Advent Children diesmal nur rund 40 Mitarbeiter beteiligt sind, was wiederum im Gegensatz zu „The Spirits Within“ steht an dem über 200 Menschen arbeiteten.
Viele Reporter von Gaming-Websites waren auf dem Festival anwesend und konnten somit ihre Eindrücke von dem Advent Children-Preview schon kurze Zeit später veröffentlichen.
Trotz der Trailer, die schon vorher in Los Angeles zu sehen waren, waren sie von dem Preview tief beeindruckt.
Besonders auffällig war die offensichtlich hohe Qualität des Films, die unter anderem durch Art Director Yusuke Naoro (und natürlich unter Leitung von Uematsu) zustande kam. Er passt also perfekt in den hoch angesetzten Standard von Square Enix.
Nicht nur die Charaktere sind hoch detailliert animiert, sondern auch die Hintergründe und Umgebungen sind glatt, detailliert und vor allem mit vielen Licht- und Schatten-Kontrasten dargestellt.
Durch die besondere Zusammenstellung des Films schufen die Macher eine künstlerische Umsetzung der Final Fantasy-Geschichte, was jedoch nicht heißt das AC ein Kunst-Film ist.
Zwar haben die Entwickler sich sehr viel Mühe gegeben um viele epische Äußerungen und stilvolle Posen einzubauen, jedoch muss man nicht zwischen den Zeilen lesen um ihren Sinn zu erfassen. Final Fantasy ist und bleibt eben ein RPG und auch AC ist daher nach dem einfachen „Held-rettet-Welt“-Prinzip aufgebaut.
Da die umwerfenden visuellen Effekte also auch noch mit einer interessanten Story verbunden sind, kamen die Kritiker zu dem Entschluss, dass Advent Children nicht nur Fans, sondern auch normale Zuschauer begeistern wird. Somit wird dieses Meisterwerk nicht nur eine Ausbeutung des viel verkauften Spiels, sondern auch ein exzellenter Film an sich.
Aus der offiziellen Pressemitteilung
Die Aufführung in Venedig
Achtung, der folgende Bericht enthält Spoiler. Wer noch keine Details über die Story von Advent Children wissen möchte, sollte auf keinen Fall weiterlesen. Der folgende Text enthält Informationen aus verschiedenen Berichten zu der Aufführung von Advent Children in Venedig. Da dies eine frühe Version des Films war, stimmt unter Umständen manches nicht mit dem Endprodukt überein.
Der Ausschnitt von Advent Children, der auf den Venediger Filmfestspielen gezeigt wurde beginnt mit Marlene, die dem Zuschauer eine Zusammenfassung von Final Fantasy VII gibt. Dann sieht man sie, wie sie an dem Bett von Denzel sitzt.
Als nächstes sieht man Tifa, die einen Anruf von Reno bekommt. Er will das Cloud der Bodyguard von jemandem wird. Daraufhin ruft sie Cloud an und er macht sich auf den Weg. Man sieht Kadaj und Co. wie sie auf ihn zukommen sie verschwinden aber plötzlich wieder. Inwiefern diese Szene real ist oder nicht bleibt unbekannt.
Die nächste Szene zeigt Cloud, wie er mit dem Mann im Rollstuhl spricht. Bei dem Mann im Rollstuhl sind Reno und Rude, seine Bodyguards. Er spricht davon, dass sie die Welt wiederaufbauen wollen und dass sie dabei Clouds Hilfe benötigen. Cloud zweifelt an diesen Motiven und lehnt ab. Außerdem berichtet er Cloud von seinen neuen Gegnern, denen es möglich wäre mit Hilfe von Jenovas Kopf einen zweiten Sephiroth zu schaffen. Doch auch hiervon scheint Cloud sich nicht beeindrucken zu lassen.
Als nächstes sieht man Clouds „Heim“, wobei es sich um die Ruinen der Kirche in Midgar handelt. Tifa und Marlene sind dort. Letztere findet einige Bandagen auf dem Boden und schließt daraus, dass Cloud Geostigma hat. Tifa kann dies bestätigen und erzählt Marlene, dass sie denkt, dass Cloud den Kampf gegen die Krankheit aufgegeben hat.
In der folgenden Szene sieht man, wie Reno und Rude bewusstlos auf dem Boden liegen. Kadaj ist bei dem Mann im Rollstuhl und erzählt ihm, dass er „Mutter“ finden muss. Hierbei nennt er den Mann im Rollstuhl „Mr. President“.
Zurück in der Kirche wird Tifa von Loz angegriffen und schließlich von ihm besiegt. Loz entführt die Kinder, einschließlich Marlene. Als Cloud in der Kirche ankommt, findet er die bewusstlose Tifa in den Blumen liegen. Als Tifa aufwacht erzählt sie Cloud, was passiert ist.
Die anschließende Szene zeigt Kadaj, wie er zu den Kindern spricht, die von Geostigma befallen sind. Er behauptet ein Gegenmittel gefunden zu haben.
In der nächsten Szene sieht man Cloud und Aeris, die auf einer Blumenwiese stehen. Cloud sagt, dass er will, dass Aeris ihm vergibt. Aeris erklärt ihm, dass er nicht so hart zu sich selbst sein soll und versucht ihn aufzumuntern. Die Vision verschwindet und man sieht eine Szene die vorher stattgefunden hat. Tifa versucht Cloud aufzubauen, sie sagt ihm, dass er gegen Geostigma kämpfen muss, wie Denzel es auch tut. Cloud antwortet daraufhin nur mit „es gibt keine Heilung, das weißt du“. Darauf klagt Tifa ihn an, dass er nur zurück zu Aeris wolle und das mit seinem Tod erreichen will.
Zurück in der Realität sieht man Cloud, der auf Fenrir durch einen Wald fährt. Er wird von Kadaj und Co. angegriffen, kann sich aber nicht verteidigen, da diese die entführten Kinder als Schilder benutzen. Kadaj berichtet Cloud von seinen Plan „Mutter“ zu finden und nennt ihn einen Verräter. Er hält dabei sein Schwert genau über Clouds Brust und als er fertig ist holt er zu einem endgültigen Schlag aus. Das Schwert wird im letzten Augenblick weggeschossen und Vincent erscheint.
Vincent und Cloud diskutieren über den Verlauf der Dinge, als sie Schritte hören. Es ist Marlene. Sie bringt Cloud dazu sein Bestes zu geben um die Kinder zu retten.
In der darauf folgenden Szene sieht man Cloud, der von einer erhöhten Plattform hinunter nach Midgard blickt. Bei ihm ist der Präsident, der im letzten Stadium von Geostigma ist. Kadaj erklärt, dass Geostigma eine Überreaktion des Körpers auf Jenova-Zellen ist. Unten in der Stadt herrscht Chaos: Überall erscheinen Monster, die die Menschen angreifen. Kadaj hebt den Arm und beschwört Bahamut, der nun auch die Menschen angreift.
In letzter Minute erscheinen Barett, Nanaki, Cid, Yuffie, Vincent und Tifa und versuchen die Menschen zu beschützen.
Dann sieht man Kadaj wie er in die Kirche geht, er hat eine Metallbox bei sich. Er geht auf das Blumenfeld zu, doch plötzlich scheint etwas nicht in Ordnung zu sein. Er öffnet die Box und schreit wiederholt „Mutter!“
Man sieht Cloud, der nun zwei Schwerter führt. Während er Trümmern ausweicht hört er Tifas Stimme in seinem Kopf. Sie sagt: „Während des Kampfes vor zwei Jahren, erinnerst du dich, wie stark du warst?“
Cloud nimmt seine Schwerter, springt in die Luft und fliegt durch die Trümmer, die auf ihn herabfallen. Als er einen Felsen mit seinem Schwert spaltet als wäre er Luft erscheint die Zeile „Ich werde nicht nur eine Erinnerung sein“ und Sephiroth erscheint, wie er auf Cloud von oben herab zufliegt um ihn anzugreifen.