Tetsuya Nomuras versprochenes PlayStation-Interview mit dem Entwicklerteam von Final Fantasy XV ist früher als erwartet online aufgetaucht. Leider gibt es kaum neue Informationen, was Nomura allerdings auch angekündigt hatte.
Auf der diesjährigen E3 wurde enthüllt, dass Final Fantasy Versus XIII nach der Ankündigung vor über sieben Jahren der Hauptteil „Final Fantasy XV“ werden würde. Nomura ist glücklich, dass die PS4 eine größere Speicherkapazität bietet und die Möglichkeit hat, typische dynamisch vorgerenderte Szenen in Echtzeit abzuspielen zu können. Er hat erkannt, dass die Erwartungen für sein bisher vermutlich größtes Projekt sehr hoch sind und verspricht, dass mit der erhöhten Hardwareleistung der PS4 „das Unmögliche nun möglich ist“.
Als Final Fantasy ursprünglich in 3D überging, musste ein Großteil der dynamischen Szenen vorgerendert werden. Als sich die Hardware mit der Zeit jedoch veränderte, konnten Szenen, die vorher vorgerendert werden mussten, nun in Echtzeit dargestellt werden, wodurch man die Charaktere kontrollieren konnte. Als Beispiel wird die Leviathan Szene im Final Fantasy XV E3-Trailer genannt – Szenen wie diese wurden laut Nomura früher von SE’ eigenem Visual Works Studio vorgerendert, nun aber können sie in Echtzeit abgespielt werden.
Das von Nomura erstellte Konzept des Kampfsystems ist so nahtlos wie möglich, einschließlich der Fähigkeit, sofort zwischen Aktionen und Charakteren zu wechseln. Jeder Charakter (einschließlich Noctis) ist einzigartig und sie arbeiten zusammen, um von den speziellen Fähigkeiten eines jeden zu profitieren. Aktionen wie diese hätten in der Vergangenheit ebenfalls vorgerendert werden müssen, nun werden sie aber in Echtzeit dargestellt – wie die Szene, in der Prompto sich vor Noctis stellt, um diesen zu schützen.
Da das Spiel actionorientiert ist, sagt Nomura, dass der Fokus der Kämpfe auf Geschwindigkeit und der häufigen Reaktion der Gegner liegt. Das Entwicklerteam gibt sein Bestes, Situationen zu vermeiden, in denen der Spieler keine Kontrolle über den Charakter hat. Sowohl Gegner als auch spielbare Charaktere bewegen sich frei umher, während sich die Kampfsituation von Moment zu Moment ändern kann. Dies gibt dem Spiel eine Art Realismus und lässt zu, dass sich Final Fantasy XV von einem typischen Final Fantasy-Spiel abhebt.
Das Spiel wird allerdings auch Gemeinsamkeiten zu älteren Titeln der Serie aufweisen – zum Beispiel, dass man die HP auf dem Bildschirm und somit den erlittenen Schaden sehen kann. Das Team hat sich dazu entschieden, diese Elemente beizubehalten – anderweitig wäre das gesamte „Final Fantasy“-Feeling verloren gegangen. Nomura glaubt, dass es im Moment kein anderes Actionspiel gibt, welches sich selbst so präsentiert.
Die Geschichte von Final Fantasy XV wurde auf Grundlage von Final Fantasy XIII und Final Fantasy Type-0 abgeleitet, welche die Wurzeln in der Fabula Nova Crystallis-Mythologie (verfasst von Serienschreiber Kazushige Nojima) haben. Trotz dieser Verbindung besitzt die Welt ihr eigenes Konzept, welches ein moderneres Gefühl vermittelt. Die Grundgeschichte des Spiels ist recht einfach: Sie dreht sich um Helden, die einen von ihrem Feind gestohlenen Kristall wiederbeschaffen müssen. Die Handlung beleuchtet allerdings auch die Beziehungen der Charaktere zueinander, was den typischen Final Fantasy-Plot definiert.
Das Thema des Spiels ist “Fantasie, welche auf der Realität basiert”, das Konzept der Welt ist unserer eigenen ähnlich. Nomura sagt, dass deswegen einer der größeren Themen von Final Fantasy XV die Fantasie ist, welche sich langsam in der Welt entwickelt. Es war für das Team sehr schwer, dieses Konzept vor dem Wechsel auf die PS4 wie geplant zu realisieren. Als Entwickler glaubt Nomura, dass die Speicherkapazität der wichtigste Teil einer Hardware ist: Je mehr man davon hat, desto mehr Konzepte können umgesetzt werden. Wenn man mehr Daten abspeichern kann, reduziert sich die Lesegeschwindigkeit der Disc und größere Welten können erschaffen werden. Die Speicherkapazität gibt auch an, wie viele Dinge man in Echtzeit rendern kann. Das Zusammenwirken von Final Fantasy XV und der PS4-Hardware ist sehr gut, da viele Charaktere mit Waffen während der Kämpfe in Bewegung sind, die permanent geladen werden können.
Nach der E3 sprach Nomura mit seinem Team über das Video, in welchem ein Behemoth auftauchte, um sich Noctis und seinen Freunden entgegenzustellen. Nomura war mit dem Ausdruck der Charaktere zufrieden, bei den Monstern wollte er allerdings noch einige Verbesserungen vornehmen. Von nun an möchte er so viele Details wie möglich erstellen.
Wie seit der E3 bereits mehrfach berichtet, denkt Nomura über ein mögliches Zusammenwirken von mobilen Geräten mit dem PS4-Titel nach, da es seiner Meinung nach in der heutigen Zeit schwer sei, still vor dem Fernseher zu sitzen. Nomura möchte, dass die Spieler die Welt von Final Fantasy XV weiter erleben können, wenn sie unterwegs sind. Da bereits eine beachtliche Zeit seit der Ankündigung von Final Fantasy Versus XIII vergangen ist, ist sich Nomura bewusst, das jeder hohe Erwartungen an diesen Titel hat. Das Team wird weiterhin sein Bestes geben, um diesen Erwartungen gerecht zu werden.
[Via Nova Crystallis]