Final Fantasy XIV – Erfahrungsbremse?! [UPDATE]

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Vielleicht mögen einige von Euch folgender Problematik schon bei World of Warcraft oder ähnlichen MMORPGs begegnet sein: Die Freunde haben wesentlich mehr Zeit als man selbst und leveln bis ins Unendliche, während man selbst auf der Arbeit hocken bzw. die Schulbank drücken darf. Square Enix hat sich etwas „Tolles“ ausgedacht, was diesem unfairen Umstand entgegenwirken soll. Wahrscheinlich erahnt Ihr es schon, insbesondere weil die Überschrift es bereits verrät: Wie Director Nobuaki Komoto ankündigte, soll es eine Art Ermüdungssystem geben, welches die Erfahrungs- und Skillpunkte proportional zur Spielzeit innerhalb einer Woche stetig langsamer steigen lässt. So sollen bereits nach 8 Stunden spielen die erhaltenen Erfahrungspunkte spürbar sinken und nach 15 Stunden ist dann Schicht im Schacht – Leveln bleibt dann völlig aus. Danach sind Pausen fällig um schließlich wieder Erfahrungspunkte sammeln zu können. Spätestens nach einer Woche hat sich Euer Erfahrungsbalken jedoch völlig „ausgeschlafen“ und Ihr könnt wieder im vollen Umfang leveln gehen – zumindest für die nächsten 8 Stunden.

Komoto äußerte sich zu dieser Idee wie folgt:

„Zunächst mal ist es das Hauptkonzept von Final Fantasy XIV Online Leuten mit wenig Zeit effektives Spielen zu ermöglichen. Darauf basiert die gesamte Balance des Spiels. Zudem soll das System verhindern, dass Leute mit viel Zeit keinen unfairen Vorteil gegenüber den anderen erhalten. Allerdings wollen wir das System in der Zukunft noch etwas angenehmer gestalten – in Anlehnung an das Feedback der Tester.“

Möglicherweise werden viele hartarbeitende Spieler diese Idee begrüßen und vielleicht mag es nach einiger Eingewöhnngszeit auch ganz gut klappen, vorerst werden jedoch sicherlich viele Spieler gegen dieses System protestieren. Fraglich ist auch, inwiefern sich diese „Einschränkung“ auf die Verkaufszahlen von Final Fantasy XIV auwirken wird.

[Via GamePro.de]

[UPDATE]

Die Erfahrungsbremse scheint tatsächlich nicht so schlimm, wie der Klang es vorerst vermuten ließ. Nach genauerer Auseinandersetzung mit dem Thema hat ein Schreiber-Kollege von thisismyjoystick.com etwas mehr Licht ins Dunkel gebracht. So hängt das Ermüdungssystem nicht direkt mit dem Faktor Zeit zusammen, sondern mit der Menge der zuvor erhaltenen Erfahrungpunkte. Zudem beziehen sich die Ermüdungsperioden auf jeweilige Klassen, d.h. wenn eine Klasse der Erfahrungsermüdung zum Opfer gefallen ist, kann man zur nächsten Klasse wechseln und mit dieser mit 100 % Erfahrungsanstieg leveln. Währenddessen ruht sich die zuvorige Klasse langsam aus und ist allerspätestens nach einer Woche wieder vollständig genesen. Theoretisch regeneriert sich die Ermüdung also von ganz allein nach nicht allzu langer Zeit, jedoch setzt nach einer Woche definitv ein Reset ein, damit vollwertiges Weiterspielen garantiert ist.

Die Option des Klassenwechsels klingt so ja schon ganz schön, jedoch hat das auch einen anderen positiven Effekt: Bei Final Fantasy XIV kann man nämlich nicht nur die Fähigkeiten von jeweils einer Klasse anwenden, man kann Fähigkeiten verschiedener Klassen kombinieren, sofern man die jeweiligen Klassen trainiert. Soll heißen: Es ist zwar nicht so einfach, nur eine Klasse schnell aufzuleveln – was zwar fair gegenüber Spielern ist, die nicht so viel Zeit haben, jedoch eine Einschränkung für alle anderen darstellt -, auf der anderen Seite können allerdings die Fähigkeiten anderer Klassen währenddessen gestärkt werden, um somit einen individuelleren Charakter zu erstellen, dessen Fähigkeiten weit gefächert sind.

So beschreibt thisismyjoystick.com, dass es möglich sei, dem Ermüdungssystem garnicht erst zu begegnen, wenn man zwischendurch die Klassen wechselt, selbst wenn man viele Stunden am Tag spielt. Außerdem weisen die Kollegen darauf hin, dass das System erst in der dritten Phase des Beta-Tests eingeführt wurde und zu dem Zeitpunkt noch recht unbalanciert war. Hier wird noch viel Feinschliff betrieben und schließlich sei noch nichts endgültig in Stein gehauen.

Fazit: Für Allrounder ein Segen, für Fachidioten ein Fluch.

Vielen Dank an Sabine für den Hinweis in den Kommentaren!

[Via thisismyjoystick.com]

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