23.02.2011, 11:09
Death Proof – Todsicher
Ich mag vor allem die frühen Tarantino-Filme. Er versteht - oder verstand - es, mit seinem beinahe unvergleichbaren Talent, verschiedene (Film-) Stile Genre übergreifend mit einer unglaublich guten Story und einzigartiger Musik zu verknüpfen:
Reservoir Dogs - unerreicht
Pulp Fiction - grandios
Jackie Brown - hervorragend
Aber, alles was danach kam war nur noch schnöder Durchschnitt und Death Proof gehört definitiv auch dazu. Death Proof versucht eine Hommage an den Exploitationfilm der 1960er bis 1970er Jahre zu sein. Dennoch wirkt die Story unter diesem Gesichtspunkt teilweise uninspiriert und lässt - genretypisch - eben eine Frage offen: Was ist Stuntman Mikes Motivation? Nun, dem Text auf der Rückseite der DVD-Hülle entnahm ich, dass Stuntman Mike ein Serienkiller ist. Soweit so gut, aber warum 'jagd' er in seinem Auto jungen Mädchen - allein oder in Gruppen - nach und setzt beim 'Mord' sein eigenes Leben aufs Spiel? Man kann nur erfolglos spekulieren.
Weiterhin sind die Dialoge - wie sonst auch bei ihm - erwartungsgemäß bunt in alle Richtungen gewürfelt, jedoch hier zeitweise so sprunghaft, dass sie keine Atmosphäre aufkommen wollen lassen, die der Film so dringend benötigt hätte. Vielmehr scheint Tarantino zu versuchen, einen Einblick in die Welt von Mädchen-Cliquen zu bekommen, wobei er in meinen Augen kläglich scheitert. Seine Hommage verkommt zur Farce und man hofft irgendwie auf ein schnelles und turbulentes Ende, das sehr lange auf sich warten lässt.
2,5/5 Punkten
Zuletzt geändert von
Taake am 01.01.1970, 01:00, insgesamt 1-mal geändert.
When the time comes ... I'll pull the trigger.