13.02.2017, 22:12
Hab' insgesamt 'ne Note 2 gegeben - wobei 's eher 'ne 2- ist.
Die Story war zwar nicht wirklich schlecht und hat zum Ende hin auch nochmal stark zugelegt - aber sie war bei Weitem nicht so komplex, wie es etwaige Ankündigungen ala "Final Fantasy Versus XIII", der computeranimierte Film "Kingsglaive: Final Fantasy XV" oder "Brotherhood: Final Fantasy XV" wohl andeuten wollten.
Zur Hintergrundstory des lucischen Königreichs und dem früheren Niflheim hat man gar nicht so sehr viel erfahren - hätte man wesentlich komplexer gestalten und viel mehr ausschmücken können.
Storytechnisch hatten Final Fantasy 6 und Final Fantasy 7 WESENTLICH mehr Tiefe, Komplexität und interessantere Wendungen - kam mir in Final Fantasy 15 etwas zu geradlinig und flach rüber.
Da fehlte ein bisschen die Dramatik und die überraschenden Handlungsverläufe.
Auch die Charaktere waren mir - bis auf Ardyn vielleicht - etwas zu farblos.
Da war fast durchweg dieselbe Grundstimmung bei den Charakteren - eine Entwicklung im Verlauf der Handlung fand so gut wie gar nicht statt.
Die deutschsprachigen Dialoge waren an vielen Stellen auch nicht so der Bringer - so'n bisschen wie "Lasst uns doch mal die Niflheim-Basis besuchen." - "Ja - hab' eh' gerade nix weiter vor." - "Klar - warum nicht, wollt' sowieso noch 'n paar Fotos vorm Abendessen schießen."
Ich glaube manchmal, dass das Team von Square Enix in den neueren Teilen vor allem neue Gameplay-Varianten ausloten sowie in der Atmosphäre und Grafik (aufgrund rasch fortschreitender Technologie) neue Akzente setzen wollte und da nicht ganz so den Fokus auf die Story gesetzt hat.
Mitunter verständlich - aber sollte nicht zum Standard für 'ne Spiele-Serie werden, bei der großartige, herausragende Stories stets das entscheidende Kernelement waren.
Das Echtzeit-Kampfsystem war dagegen gar nicht mal übel. Hat schon irgendwie Fun gemacht, die Gegner aufzumischen - ein kooperativer Mehrspielermodus hätte allerdings auch nicht geschadet.
Aber, was die Zauber und Items angeht, schien das Game noch etwas unausgereift - wie nicht ganz fertig geworden und fristgerecht abgehakt.
Das Zaubersystem war sehr simpel gehalten (viel zu wenig Zauber und Zauber-Grundtypen).
Unter den Items gab's auch nicht soviele herausragende Dinger, die 'n sonderlich großen Einfluss im Kampf gehabt hätten.
Unter den Waffen und Ausrüstungsgegenständen fehlten ebenso ein paar Besonderheiten und individuelle Eigenschaften - die Magitek-Waffen in Anlehung an die Spezial-Fähigkeiten von Edgar aus dem 6. Teil fand ich dagegen interessant.
Die wenigen Beschwörungsmonster sahen stark aus, waren aber viel zu einfach und lieblos ins Spielgeschehen integriert - von denen hätten die Charaktere ruhig mal neue Zauber, Skills etc. lernen können.
Aber wozu auch - es gab ja nicht mal Gegner, die schwer und stark genug gewesen wären, sowas zu lernen - killt natürlich etwas die spielerische Herausforderung und die Einzigartigkeit früherer Final-Fantasy-Teile.
Obwohl das detailreiche Gegner-Design und die Möglichkeit, Teile des Gegners zu zertrümmern, 'ne ziemlich gute Neuerung gewesen ist.
Interessant fand ich ebenso die Tag- und Nachtwechsel sowie die verschiedenen Wetterphänomene.
Generell hat die Spiel-Atmosphäre allein durch die sehr detailreiche, hochwertige und vielseitige Grafik eine gewaltige Steigerung erfahren.
Die Original-Soundtracks waren vielleicht nicht ganz so gefühlvoll und abwechslungsreich wie in den vorigen Teilen vom ersten Final Fantasy bis Final Fantasy 10 - aber definitiv hörenswert und teilweise episch orchestriert.
Ich fand zudem voll gut, dass man im Game selbst 'n paar Soundtracks von älteren Final-Fantasy-Teilen freischalten und im Spiel anhören konnte - gibt von mir 'n fetten Nostalgie-Bonus.
Die Minigames kamen mir etwas zu kurz.
Das Angeln war zwar ganz nett zur Abwechslung - aber gerade da hätte man mal so 'n kleinen Monster-Fishing-Mode wie beispielsweise in Fisherman's Bait 3 implementieren können.
Neben den 0815-Fischis mal so 'n paar richtige Legenden wie den Kraken, Bismarck, Loch Ness, Leviathan Senior, den Geisterkahn oder Smaragd-Weapon an geheimnisvollen Orten auf der Welt mit spezieller Angelsrüstung, geheimen Techniken und Nerven aus Stahlseilen bei Sturm, Sturmflut und Gewitter an Land ziehen, um besondere Gegenstände und Story-Neben-Parts freizuschalten - das hätte bestimmt richtig Bock gemacht.
Mein Fazit:
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Kurzweiliges Spiel mit zeitweise interessanter Handlung, toller Grafik und gutem Soundtrack, dem es vor allem an tiefgründigen, sich entwickelnden Charakteren, verborgenen Neben-Handlungen/Background-Stories, einem vielseitigeren Battle-System mit wesentlich mehr Möglichkeiten, den legendären, final-fantasy-typischen "Über-Gegnern" sowie vereinnahmenden Minigames als Abwechslung zum Hauptspiel mangelt.
Meine letzten beiden Chefs - kurz bevor ich den Drachen rief, um sie zu feuern...