Used vs. Ripped: Was ist schädlicher für die Industrie?

[Redjac]

Hi.

Ich habe heute auf gamepro.de ein interessantes Statement des Lionhead-Designers Mike West gelesen. Er ist der Meinung, dass Gebrauchtkäufe der Videospielindustrie langfristig mehr Schaden zufügen als Raubkopien. Begründet wurde das Ganze nicht.

Ich finde es bloß logisch, dass, wenn

a) Die Konsolen und die Games von Generation zu Generation teurer werden und
b) das nötige Zubehör für maximal Spielspaß immer aufwändiger wird

es normal ist, dass man hinterher nicht mehr soviel Geld ausgeben möchte.

Früher brauchte man neben einer PS2 und nem Röhrenfernseher maximal noch ein RGB-Kabel, um vernünftig zu spielen. Heutzutage muss es ein LCD-Fernseher sein, am besten mit vernünftiger Anlage, und 3D setzt sich langsam, aber sicher auch zu Hause durch. Nun mag der eine oder andere sagen "Mir reicht ein Röhrenfernseher". Ich muss aber ehrlich zugeben, von dem Moment an, als ich das erste Mal bei Freunden auf HD gezockt habe, wollte ich auch unbedingt zu Hause HD, und würde heute auch nicht mehr drauf verzichten wollen. Ich muss das jetzt nicht extra vorrechnen, aber es ist ja wohl offensichtlich, dass selbst Konsolen-Gaming wesentlich teurer geworden ist.

Zudem kommt ja noch die sogenannte Style-over-Substance Debatte. Sind Spiele, die einen höchstens 8-9 Stunden unterhalten (aus gegebenem Anlass mal Gears of War als Beispiel), wirklich einen Neupreis von 70€ wert? Wie schon in einem anderen Thread geschrieben, ich hab es nur ausgeliehen, aber ich werde es mir selber gebraucht für 15 - 25€ kaufen. Und das, obwohl ich enorm begeistert bin. Gut, es gibt Spiele, die wesentlich länger unterhalten, aber der Großteil der Games pendelt sich bei dieser Zeitangabe ein.

Mich würde allgemein interessieren, wie die Cetras das Ganze sehen. Sind Spiele zu teuer geworden? Sollte ich (mal wieder GoW) für eine Stunde Spielspaß 7,77€ (70€ / 9h) hinlegen? Kauft Ihr gebraucht, oder muss es unbedingt neu sein? Kann Gebrauchtkauf wirklich schädlicher sein als Raubkopie?

Gebraucht. Neu nur, wenn mir wirklich etwas daran liegt, die Devs zu unterstützen.
THQ's Warhammer-Games kommen in der Regel bereits am Releasetag ins Haus, wenn's auf Steam dann nen halbes Jahr später nen Sale gibt, kann es auch passieren, dass ich die Games nocheinmal erwerbe, um sie an interessierte Freunde zu verschenken.

Einige Spiele sind so verdammt gut, dass mir ein digitaler Kauf, wie zB via Steam, nicht reicht, und ich trotzdem ich ein Spiel schon besitze, die Box auf dem Regal zu stehen haben möchte - in der Regel dann jedoch gebraucht.

Einige Spiele kaufe ich aus Prinzip mehrfach - gute Indie-games. Magicka? 10€? mittlerweile eine 5€-DLC-Erweiterung und zwei neue Challenges für 2€? 17€ die ich gern ausgegeben habe seit Februar. 66 Stunden Single- und Multiplayer-Spaß, kein Ende in Sicht.
DLCs günstig bekommen, verlost. Complete-Collection stark reduziert? Auf Vorrat gekauft.

Amnesia: The Dark Descent? Zu viel Schiss es selbst weiterzuspielen, dennoch sind 4 Verkäufe auf meinen Namen gelaufen.


Das war natürlich gerade die PC-Sparte, da ich schon seit Ewigkeiten keinen wirklichen Hype mehr zum Konsolenzocken habe.

Auf der PSP habe ich Trails in the Sky angezockt und mich direkt verliebt - kommt ins Haus sobald ich flüssig genug bin. 40€ die ich liebend gern ausgeben werde. Gleich noch schön die Werbetrommel rühren und Gameplay-videos auf youtube stellen, reviews tippen etc.

Dinge von Square Enix fasse ich allerdings nicht mehr ungebraucht an. Neuware kommt da nicht mehr rein; wenn ich den Drang verspüre, dieses und jenes Game doch selbst zu besitzen, dann kaufe ich es lieber einem ab und 'erlöse' ihn, statt es einer Firma in den Rachen zu schmeißen, die mein Geld nicht verdient. Die Zeiten sind vorbei.

Für ein Spiel, das mir über Tage hinweg Spielspaß für 25cent die Stunde verschafft, gebe ich lieber Geld aus, als für eines, das mit DRM-Gängeleien oder herausgerissenem Material zur weiterverwertung als DLC daher kommt.

Preis/Leistung ist ein wichtiger Faktor, und ich werde keine 60€ für ein Spiel zahlen, das lediglich auf einer jährlichen Produktmarke basiert, aber dennoch schon im ersten Quartal nach Release mit mehreren 15€-DLCs daherkommt.

Ich verurteile auch niemanden, der Spiele zieht, ganz im Gegenteil, solange sich der Markt nicht am Einkommen orientiert, und Unterhaltungsmedien nicht für jeden erschwinglich sind, ohne ein Loch in die Taschen zu reißen, ist es vertretbar.

Was ich jedoch verurteile sind Leute, die nichteinmal bereit sind, für ein Produkt, das ihnen wirklich gefällt, das sie schätzen und ihnen Freude bereitet, dennoch keinen müden Pfennig auszugeben, da sie es eh kostenfrei bekommen.

Man muss nicht sofort zuschlagen, kann warten, bis der Preis fällt, es gebraucht kaufen, auf Discounts warten, ganz egal, aber eine Sperrhaltung gegen Käufe an sich ist mir unbegreiflich.


tl;dr
Es kommt immer auf das Produkt an, und vor allem, als was es vermarktet wird, und halten kann, was es verspricht.

[Seraphblade]

Zum Thema Gebrauchtkäufe kann ich nicht viel sagen da ich die Neuware bevorzuge schon aus funktionstechnischen Gründen.

Aber zum Thema Preis / Leistungsverhältniss muss ich zb. Dark Chaplain völlig recht geben.

Wenn ein Spiel richtig gut ist bin ich auch gerne bereit etwas mehr Geld dafür auszugeben. Da ist mir dann auch die Konsole oder die technische Vorraussetzung Wurst.

Ich habe bei mir im schlafzimmer tatsächlich noch einen Röhrenfernseher zu stehen da dieser für einige meiner teuersten Anschaffungen volkommen ausreicht.

Als da wären :

Chrono Cross ( seinerzeit damals satte 140 DM = ca. 70 Euro )
Ein spiel was mich selbst heute noch bei jedem durchspielen begeistert und in dem man immer noch etwas neues entdecken kann.
Ich bin von diesem Spiel sogar so begeistert das mir sogar die jap. erstauflage verspätet ins Haus kam und auch den PSN Version wird sich zu mir gesellen sofern diese kommt.

Ähnlich verhält es sich mit der SNES Fassung von Chrono Trigger ( satte 89 EURO ) für ein SNES Spiel was ich bereits auf der WII , dem DS und der PSONE besitze aber dieses Spiel ist es einfach wert.

Dazu muss ich sagen aus meiner eignen Erfahrung sind es meist ältere Games die inzwischen teuer auf die Potte schlagen, die es aber immer noch wert sind gespielt zu werden und wo sich jeder investierte Euro auch lohnt.

Allerdings gibt es auch Spiele die einfach zu Raritäten geworden sind und die den Preis einfach dadurch rechtfertigen das man sie einfach mal gesehen haben MUSS.

Shadow of the Collossus ist so ein Beispiel. Selbst heute, in zeiten in denen PS2 spiele wie SH2 oder FFX für 12 euro in jedem saturn zu erstehen sind, hält dieses Spiel konstant seinen preis von 55 euro und ist selbst gebraucht selten für unter 40 zu bekommen, was einfach daran liegt das bei diesem Spiel einfach die nachfrage vorhanden ist.
Seid mal ehrlich: Entweder der X te Aufguss eines Shooters mit Kriegsszenario für 60-70 Euro oder ein wundervoll designtes , Soundtechnisch Bombastisch inszeniertes und Gefühlvolles SHADOW OF THE COLLOSUSS für 55 Euro .... Also mir würde die Wahl leicht fallen und ich denke das es vielen Spielern auf der Welt ähnlich gehen wird....

Auch viele "kleinere" Spiele von eher unbekannten entwicklern bieten weitaus mehr für ihr geld als die meisten Blockbustergames heutzutage.

Ich rede hier von Spielen wie MAGICKA ( welches ich nur vom hören sagen kenne ), Flower, Flow, oder zb. das vollkommen unterschätzte
3 DOT HEROES.


Es gibt in der jüngeren Zeit wirklich eine Menge Spiele die mich dermaßen enttäuscht haben das ich inzwischen eher kurzzeitig aus der Videothek borge da ich über diese Variante den gleichen Spielspass für weniger Geld habe als wenn ich es mit kaufe für 60 euro.

Das Ultimative Beispiel eines solchen Spieles ist STAR WARS THE FORCE UNLEASHED II... ich habe es mir für 65 euro gekauft und der SPielinhalt war nach 5 std bereits komplett abgegrast ... sicher die Präsentation war bombastisch aber grafik und sound sind nicht alles ... Bei diesem Spiel heisst die Devise wenig Inhalt für viel Geld und das ist etwas was mich sehr geärgert hat...

Denn aus meiner Sicht ist das bewusste Täuschung des Kunden.

Und ich muss wirklich sagen dass das einzige Spiel was seinen Preis wirklich wert war, aus meiner sicht BATMAN ARKHAM ASYLUM aus der PS3 Sparte ist... alles andere hat mich mehr oder minder herbe enttäuscht.

Für mich ist es mit den Spielekäufen wie das einkaufen von lebensmitteln: Die Qualität ist entscheidend.

Wenn es eine gute Qualität hat darf es auch gerne etwas teurer sein und wenn es dann aber auch noch billig ist dann wird nicht lange gefackelt.

Wenn es aber nur in der Lage ist mich langfristig zu unterhalten und dann aber noch 70 eruo aus meiner tasche zieht dann rühre ich es nicht an.

Ich vermisse die guten alten SNES zeiten denn da war jedes Spiel was etwas teurer war auch sein Geld wert.

Terranigma, Illusion of Gaia, Lufia II, Secret of Mana, Zelda, Super Metroid, Final Fantasy VI, Bahamut Lagoon... um nur ein paar zu nennen.

Wenn ich dagegen den Spielemarkt heutzutage sehe... lieber schaue ich bei den DLGames was es da vlt von mir übersehenes zum erschwinglich preis gibt ansonsten führt mein weg mich zu meinem Retrohändler meines Vertrauens um mir doch lieber das in der Sammlung fehlende SNES oder NES Game zu besorgen. Denn neuere Spiele müssen mich erst wieder überzeugen das sie ihr Geld auch wert sind...
Es gibt zwar jetz auch den Tick Games inklusive ihrer DLCS zu verkaufen allerdings ist es auch dort vom Spiel abhängig...

Bis zur PS3-Zeit hatte ich mir fast alle Spiele neu gekauft. Mit der 7. Konsolengeneration sind die Preise so heftig geworden, dass ich mir nur noch sehr wenige Spiele sofort kaufe und beim Rest auf den Gebrauchtmarkt ausweiche. Beim Neukauf handelt es sich meistens um CEs (60-100€). Für gebrauchte Titel gebe ich zwischen 10 bis 20 € aus. Ohne die Möglichkeit des Gebrauchtmarktes kann man sich heute das Hobby Videospiele nicht mehr leisten.
Die Aussage Gebrauchtkauf ist schädlicher als Raubkopie ist völliger Humbug ... Natürlich verdienen die Herausgeber nichts am Gebrauchtmarkt, aber sie haben die Spiele ja schon einmal verkauft. Durch den Gebrauchtmarkt werden die kleinen Läden erhalten und das ist gut so. Ich kaufe lieber bei denen als in den Ketten: Gamestop, MM &Co., die für 3 Jahre alte Spiele 50 Eus verlangen.
Zum Glück haben wir einen spitzen mäßigen Privathändler in der Stadt, da bekommt man fast alle Games für 15-20 Mäuse (neu und gebraucht). Neue Spiele kosten schon nach 2-3 Monaten die Hälfte. Mein Motto: Abwarten und zusehen wie die Preise runtergehen, für 70 Tacken kauf ich mir lieber 3 gebrauchte Top-Spiele!

Ich bin zwar kein Spieler der neuesten Konsolengeneration, weiche aber zumindest in Sachen PS2 immer mehr auf Gebrauchtspiele aus und würde das auch machen, wenn eine PS3 oder 360 in meinem Zimmer rumstehen würde.
Die Neuware ist meist einfach zu teuer. Außerdem bin ich zum Gelegenheitsspieler mutiert und sitze nicht stundenlang am brandheißesten Release, das eben auf dem Markt erschienen ist. Ich hab Zeit darauf zu warten, dass es "meine" Spiele zum Second Hand-Händler schaffen.

Allgemein sind mir die Preise für Games auch zu hoch. Ich kaufe immer nur dann Neuware, wenn...

1. ich weiß, dass sich das Geld auch lohnt und ich die Entwickler dadurch unterstützen kann. Z.B. wird ein Uncharted, Persona oder Tales of bei mir normalerweise blind gekauft.

2. es von Anfang an relativ billig ist (z.B. FFIV Complete Collection) oder der Preis bereits so weit runtergesetzt wurde, dass es nur noch einen kleinen Unterschied zur gebrauchten Ware gibt. Das könnte zwar etwas länger dauern, aber ich kann warten. ^^

Wenn man ältere, gute Games spielen möchte, hat man kaum eine andere Wahl als gebrauchte Ware zu kaufen. Diese Klassiker auf PSN/XBLA anzubieten, sehe ich daher als sinnvollen Schritt, auch für die Entwickler.

Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob das Kaufen von gebrauchten Spielen nun schädlicher ist als das Nutzen von Raubkopien. Ich denke aber, dass die Hemmschwelle bei Raubkopien bei dem ein oder anderen höher ist, als gebrauchte Spiele zu kaufen.

[undeadbliss]

Die Raubkopie birgt noch die Möglichkeit, dass das Produkt einem so gut gefällt, dass es dann anschließend original erstanden wird.
Der Gebrauchtkauf wohl eher nicht mehr - denn man hat ja schließlich ein Original.
Materialität des Mediums und so.

[Redjac]

Sicher. Aber wenn man ein Original ersteht, ob nun gebraucht oder nicht, weiss man, dass der Entwickler dafür Geld bekommen hat, was bei einer Raubkopie nicht der Fall ist. Wenn man das kopierte Produkt nämlich nicht mag, hat man trotzdem das Produkt in Anspruch genommen. Und allein dafür muss (sollte) man ja bezahlen.

Wer sich nicht sicher ist, soll beim Händler eines Vertrauens oder bei Freunden Probe spielen, oder es sich ausleihen (Videothek oder Freunde).

Die Leute, die sich Games und Musik aus dem Netz ziehen, sind, meiner Erfahrung nach, die ersten, die rumheulen, das die Quali der Produkte immer weiter sinkt.

Bsp.: Ich hatte ne zeitlang mit jemanden zu tun, der recht gut verdient hat. Also nen Rechner mit Monitor und Gamertastatur und -maus für insgesamt 3000€ zu Hause rumstehen, aber nur 2 Games original besitzen, und das nur, weil er diese online spielen wollte. Aber was er an Filmen und Games gezogen, hat, hat der Industrie wesentlich mehr Schaden zgefügt, als irgendein Gebrauchtkauf. Und sein absolutes Topargument war nämlich: "Wenn eh alles immer schlechter wird, seh ich es nicht ein, dafür Geld auszugeben!" Und das ist nur einer von Millionen.

Wenn man also (mal ganz utopisch gesagt) Raubkopien komplett und permanent unterbinden könnte, würde man über Gebrauchtkäufe nur müde lächeln. Gebraucht wurde schon immer gekauft, aber die Industrie ist erst den Bach runter gegangen, als es Raubkopien gab.

Ich kaufe meine Spiele fast immer neu, gebraucht kommt bei mir garnicht in Frage. Aber Low Budget Titel schon. Zudem borge ich mir auch genug Games von Freunden aus, weil ich kein Bock habe ständig den Bonzen zu spielen.

Und an die Leute die meinen die Games wären zu Teuer:
Tja wenn man bei Media Markt oder Gamstop seine Games kauft dann schon. Aber es gibt so viele Online Händler, wie zb Spielegrotte, Zockerrampe oder Amazon wo man gerade mal für ein neues Game 50€ bezahlt. Man muss keine 70€ für ein neues Game zahlen..........

Dieses Thema ist nicht erst seit Kurzem ein Gespräch in der Videospiele-Branche. Bereits seit vielen Jahren erkannten Entwickler das Problem des Second-Hand-Marktes und tatsächlich ist es ein mindestens genauso großes Problem für die Entwickler wie auch die illegale Kopiererei, wenn nicht sogar um einiges größer. Die Mehrheit der Raubkopierer (natürlich nicht alle) ist nicht bereit, wenigstens einen ansatzweise gerechtfertigten Preis zu zahlen - die Second-Hand-Käufer schon eher. Wenn jemand, der sich ein Spiel nicht holen würde, weil es Geld kostet, eine Raubkopie zieht, dann gibt es immerhin keinen direkten Einnahmenverlust. Wenn ein Spieler sich ein Second-Hand-Spiel holt, weil es die Möglichkeit gibt, daran 15 € zu sparen, dann entgeht dem Entwickler ein potenzieller Kunde, welcher ohne die Möglichkeit des Gebrauchtmarktes mit hoher Wahrscheinlichkeit auch 15 € mehr ausgegeben hätte. Zudem wird ein Spiel nicht nur einmal wiederverkauft - was viele auf anhieb denken -, sondern in aller Regel mehrere Male, was einen gewaltigen Streuungseffekt mit sich bringt. Wenn man dies nun hochrechnet, verlieren die Entwickler durch den Gebrauchtmarkt unglaublich viele potenzielle und an sich zahlungswillige Kunden, während die Großzahl an Raubkopierern (wie gesagt: nicht alle!) an sich keine potenziellen Kunden darstellen, da von vornherein der Zahlungswille nicht vorhanden ist.

Um sich dann ein wenig mehr dem betrieblichen Rechnungswesen zuzuwenden, noch ein kleines Beispiel kalkulatorischer Kosten durch den Gebrauchtwarenmarkt: Jedes vom Entwickler ausgelieferte Spiel musste gepresst werden. Dadurch entstehen Herstellungskosten durch Materialkosten und Kosten für den Pressvorgang selbst. Dann noch Kosten für die Spielehülle und die Gebrauchsanweisung und natürlich das Cover. Dann treten noch Verschiffungskosten und andere Speditionskosten auf. Diese Kosten sind höher als man denkt und machen auch einen Teil des Neukaufpreises aus. Wenn man nun bedenkt, dass die Kosten, die damals verwendet werden, den Gebrauchtwarenmarkt direkt fördern (da gerade erst die physische - und nicht lediglich digitale - Anwesenheit des Spiels samt Hülle etc. den Gebrauchtwarenmarkt ermöglicht) sind ein Großteil dieser Kosten ein Verlust - alleine verursacht durch den Gebrauchtwarenmarkt.

Dies ist nur ein kleines Beispiel von dem, was der Gebrauchtwarenmarkt mit sich bringt. Gerade aufgrund der Kompliziertheit der Kostenstrukturen und weiterführender Konsequenzen des Gebrauchtwahrenmarktes ist der verursachte Schaden in aller Regel auf anhieb nicht zu erkennen, aber um einiges größter als von den meisten vermutet. Insbesondere ohne betriebswirtschaftliche Kenntnisse bleibt diese Problematik den meisten eher verschleiert.

Trotzallem ist die Möglichkeit des Gebrauchthandels unser gutes Recht und ich persönlich möchte auch nicht darauf verzichten, obwohl ich die Misere für die Entwickler erkenne. Hier ist jedoch eine Interessenabwägung vorzunehmen, bei welcher meiner Ansicht nach der Verbraucher definitiv die Nase vorn zu haben hat.

[DevilGun]

Sehr gut erläutert und spiegelt auch genau meine Meinung wieder.
Leider sehen Anwälte und Richter dies meist anders, so dass Raubkopierer in immenser höhe verklagt werden, welche die Realität nicht wiederspiegelt sondern nur ein geschätzter Wert ist. Da kommt niemand auf die Idee, dass man sich das gammelige Spiel sowieso nicht gekauft hätte, was das nur einmalige anspielen der raubkopierten version auch bestätigt...

[Redjac]

Das mit der Schutzzeit ist ja wohl ne größenwahnsinnige Idee. Der Trottel sollte sich mal überlegen, ob Games heutzutage nicht einfach zu teuer sind.

bei Ubisoft ist "weiterverkauf" ja nur duch Mitverkauf des U-Play accounts möglich, was allerdings auch gegen die Lizenzabkommen verstößt und damit illegal ist. So haben die es geschafft das zu Regeln und ich finde dieses "registrieren" nervig, da man auch das Vertrauen in die Herstellerfirma verliert.

Mass Effect (2) macht es vor. Ein Spiel, mit einem hohen Wiederspielwert wird nicht so schnell weiterverkauft. Ausserdem ein großes Kompliment an BioWare, da diese die erste Firma ist, die Freiwillig den Kopierschutz von Mass Effect 1 (mit SecuRom, onlineregistrierung, nur 3 mal installierbar) auf Mass Effect 2 (nur Standart Kopierschutz) fast komplett entfernt hat. Was das vertrauen der Spieler deutlich erhöht hat und somit auch mehr ehrliche Spieler darauf zugegriffen haben.

Bei Ubisoft war die Minderung des Kopierschutzes eher aufgrund von zuviel Kritik über "24/7 online für singleplayer" ausgeübt worden.. aber naja ich schweife vom Thema ab.

[Redjac]

Ich bin einfach bloß der Meinung, dass wenn ich den vollen Preis für ein neues Spiel bezahlt habe, ist es mein Eigentum. Und mit meinem Eigentum kann ich ja wohl tun und lassen, was ich will. Ich kann es verschenken, kaputt machen, weiterverkaufen etc. Weil es meins ist. Der Hersteller hat vielleicht noch die Rechte an dem Inhalt, aber nicht an dem physischen Datenträger, den ich erstanden habe. Ich finde es einfach frech, was sich Michael Schmalz rausnimmt und den Spielern vorschreiben will, was sie mit ihrem Eigentum zu tun und zu lassen haben.

Die Industrie soll endlich mit aller ihr zur Verfügung stehenden Härte gegen Raubkopierer vorgehen, dann kommt auch wieder genug Geld in die Kassen. Es ist total dämlich sich gegen das schwächste Glied der Spielergemeinschaft (nämlich Menschen, die sich keine neuen Games leisten können) zu wenden, obwohl das Problem offensichtlich woanders liegt.

Edit, da ich nicht auf meine eigenen Posts antworten kann:

Here we go again...


Wenigstens gibt er zu, dass Games zu teuer sind.