11.03.2012, 15:25
Heute auf den Tag genau ist es schon wieder ein Jahr her, dass die wohl schlimmste Katastrophe in der Geschichte Japans dieses wunderschöne Land heimgesucht hat. Ein Erdbeben der Stärke 8,9 erschütterte die Ostküste Japnas, die darauffolgende Flutwelle nahm zehntausenden von Menschen das Leben. Die schlimmste Katastrophe aber war der GAU, der mehrere Blöcke des Atomkraftwerks in Fukushima zerstörte. Wie in den letzten Tagen bekannt wurde, setzte dieser sogar schon am Tag des Erdbebens ein, und nicht erst Wochen später, so wie es von Tepco und der Regierung behauptet wurde.
Es wurde zwar eine Sperrzone um das AKW errichtet und nahezu alle Menschen innerhalb dieser Zone wurden evakuiert und in Notunterkünften untergebracht (in denen auch heute noch Menschen leben müssen). Einige Bewohner aber sind in ihre Häuser zurückgekehrt und leben nun in direkter Reichweite der tödlichen radioaktiven Strahlung. Die meisten der hochqualifizierten Arbeiter, die jeden Tag darum kämpfen, nicht ganz die Kontrollle über die Blöcke 2,3 und 4 zu verlieren, erreichen in der nächsten Zeit ihre Strahlenhöchstdosis. Es gibt nur wenige ausreichend qualifizierte Arbeiter, welche die Plätze wieder besetzen können, die in naher Zukunft frei werden.
Und das ist noch nicht das schlimmste. Wissenschaftler wollen ermittelt haben, dass Japan in den nächsten Jahren mit einer Wahrscheinlichkeit von 75% wieder von einem solchen (oder gar noch stärkeren) Erdbeben erschüttert werden wird. Was das für das AKW von Fukushima bedeutet, mag man sich gar nicht vorstellen. Wenn ein (angeblich) intaktes Kraftwerk den Tsunami von 2011 nicht überstehen konnte, wie sollen dann die fast komplett zerstörten Blöcke ein weiteres, womöglich noch stärkeres Erdbeben und eine möglicherweise folgende Flutwelle abfangen können?
Wir hoffen natürlich alle, dass so ein Ereignis ausbleiben wird, aber sollte dieser Fall eintreten, ist Japan den Meinungen der Experten nach verloren.
Japan ist zwar von der Einstellung her auf dem richtigen Weg, aber die Abschaltung fast aller AKWs kommt leider 20 Jahre zu spät. Denn obwohl sich die Meiler jetzt im "Stand By-Modus" befinden, heißt das noch lange nicht, dass sie keine Gefahr mehr darstellen. Die Reaktionen im Kern der Brennstäbe gehen unaufhaltsam weiter, und wenn wieder so ein schlimmes Ereignis passiert, sind auch diese mehr oder weniger betroffen.
Ein Untersuchungsausschuss hat festgestellt, dass nahezu alle AKWs nicht im geringsten für die Stärke der letzten Erdbeben und Zunamis ausgebaut sind. Wenn also wirklich wieder etwas passieren sollte, sind die AKWs dem Willen der Natur schutzlos ausgeliefert.
Hoffen wir, dass es niemals dazu kommen wird >.<