24.07.2013, 00:10
Wenn von Final Fantasy VII niemals ein sequel oder prequel rausgekommen wäre, hätte Cloud niemals das Emo-Image gehabt. Am Anfang von Final Fantasy VII war Cloud der coole Typ, dem alles egal war. Der einzige Grund, wieso das richtig große Abenteuer gestartet hat, war der, dass er unbedingt seine "Rechnung mit Sephiroth" begleichen wollte. Wie sich später herausstellt, waren das ja nicht nur seine persönlichen Motive, sondern auch der Drang der J-Zellen in ihm, sich zur Reunion zu versammeln. Seinen Tiefpunkt hat Cloud nicht einmal unmittelbar nach dem tod von Aerith, sondern erst da, wo ihm Hojo und Sephiroth durch ihre Täuschungen weißmachen, dass er nur eine künstlich konstruierte Laborratte ist. Hier an dieser Stelle bricht Cloud ja vollständig zusammen und schaltet seinen Willen vollkommen aus und übergibt Sephiroth schon fast euphorisch die schwarze Substanz, nachdem er sich vorher bei ALLEN entschuldigt. Jeder hätte nach diesen Erlebnissen und J-Zellen-Einfluss den Verstand verloren. Danach fällt Cloud ja in den Lebensstorm und ist ne zeitlang sogar geistig komplett woanders. Nachdem er mit Tifas Hilfe seinen Verstand wiedererlangt und seine wahre Identität erfährt, ist in Cloud nicht das kleinste Anzeichen eines Emos oder schwächlichen Typen. Er ist der souveräne Anführer der Truppe, auf den alle vertrauen können. Man erinnere sich an die Stelle am Ende der CD2, wo er bereit ist, sogar allein gegen Sephiroth zu kämpfen, wenn keiner zur Highwind zurückkommt. Cloud hatte eine gesunde Menge von Schuldgefühlen und keine übertrieben, so wie es in AC gezeigt wurde.
Ich glaube das Problem ist, dass heutzutage viele Leute vielleicht zuerst AC gesehen oder Crisis Core gespielt haben und DANN erst den Originaltitel gespielt haben. Es gab damals ja auch keine Sprachausgabe und man kann sich die Emotionen schwerer vorstellen. Dieses ganze Zeug, dass Cloud in Schuldgefühle und Selbstmitleid verfällt musste sein, damit man die Geschichte fortsetzen kann. Am Ende von FFVII war Cloud ja schon der Überheld. Zu Cloud seiner Verteidigung in AC muss man natürlich sagen, dass er dort auch todkrank war und die Stimmung der Leute im Allgemeinen sehr pessimistisch war aufgrund von Geostigma. Ist schon realistisch, dass das die Moral im Allgemeinen drückt.
Einen ganz anderen Eindruck von Cloud bekommt man in Dissidia. Ich muss zugeben, dass er in diesem Teil der größte Lappen überhaupt ist. Hab mich während den Cutscenes fast schon fremdgeschämt. "Why do i fight?" "For what?" blablabla.. im Vergleich zu Squall oder dem Warrior of Light ist Cloud da schon ne richtige Witzfigur. Immer nur am jammern und heulen und das Bild was vorher hier geposted wurde trifft da den Nagel voll auf den Kopf. Ich denke, dass leider viele jüngere Fans nur den EmoCloud kennen und den richtigen Cloud aus den Hauptspielen leider überhaupt nicht als den Helden wahrnehmen, der er eigentlich ist. Das alles nur, weil diese Emotypen irgendwann in Japan wohl in Mode gekommen sind :/. Wenn man Cloud aus dieser Sichtweise betrachtet, ist es klar, wieso die Leute ihn für nen Waschlappen halten.
In meinen Augen sollte man aber den Cloud aus dem Hauptspiel betrachten. So sollte er nämlich eigentlich sein. Das ganze andere Zeugs in Spinn-offs usw. ist nur da, weil man Cloud dem Trend anpassen wollte.
Außerdem hat ja Cloud am Ende von AC zu seinem richtigen ICH aus dem Hauptspiel in gewisser Weise zurückgefunden.
Sorry für den langen Post.