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29.12.2012, 15:32
Die Famitsu veröffentlichte diese Woche das gesamte Interview mit dem Entwicklerteam von Lightning Returns: Final Fantasy XIII, von dem Informationen schon diese Woche im Internet auftauchten. Direktor Motomu Toriyama, Produzent Yoshinori Kitase und Game Design Direktor Yuji Abe haben sich zusammengesetzt, um die neuen und zukünftigen Entwicklungen des letzten Kapitels in Lightnings Geschichte zu besprechen. (Achtung, Spoiler!)
Die Entwicklung des Internet macht es möglich, die Reaktionen der Spieler besser denn je zu überblicken – das wird durch soziale Netzwerke wie Facebook sogar noch erweitert. Nach der offiziellen Ankündigung im September und der Eröffnung der Teaser-Seite bemerkte Kitase, dass die meisten Kommentare von Menschen aus Übersee stammen. Doch nach welchen Dingen haben die Fans gefragt?
„Ich möchte endlich einen Trailer sehen“ oder „Was ist mit den Charakteren aus den anderen Spielen passiert?“, nur um einige Beispiele zu nennen. Die erste Frage wurde bereits beantwortet, aber die Frage nach den anderen Charakteren bleibt. Trotz dass der Spieler dieses Mal nur Lightning kontrollieren wird, werden die Hauptcharaktere der anderen beiden Spiele ihre eigenen Episoden erhalten, welche in einer Art zum Schluss kommen, die die Spieler zufrieden stellen wird, so Kitase.
Die Famitsu bemerkte auf den bis jetzt veröffentlichten Screenshots zumindest einen wiederkehrenden Charakter – Chocolina. Sie wird den Spieler erneut unterstützen, doch anstelle einer Warenhändlerin wird sie eine komplett andere Rolle spielen.
Das Konzept zu Lightning Returns kam durch die Bemühungen zustande, die Final Fantasy XIII-Saga zu erweitern, welche aktuell aus FF XIII, FF XIII-2, herunterladbaren Inhalten und verschiedenen Novellen besteht. All das wurde konzipiert, als man die Entwicklung von FF XIII-2 begann. Lightning hatte bis jetzt in jedem Kapitel der Saga einen Auftritt, jedes Spiel war dabei etwas neues, frisches. Daher kommt diese „zwanghafte Fixierung auf Lightning“ mit dem Konzept von „Lightnings Wiedergeburt“, so Kitase. Deswegen wählte man den Namen Lightning Returns: Final Fantasy XIII anstatt Final Fantasy XIII-3.
Lightning ist in einem neuen Kostüm erwacht – das wurde nun endlich bekannt gegeben. Für FF XIII-2 entwarf Art Director Isamu Kamikokuryou Lightnings Rüstung, aber für ihre letzte Reise wurde Character Designer Tetsuya Nomura damit beauftragt, etwas anderes zu entwickeln. Toriyama wollte die roten und weißen Komponenten ihres Outfits aus FF XIII hervorheben, aus diesem Grundgedanken entstand ihr neues Kostüm. Die Farbe Rot für den Stoff zu verwenden, sollte einen gewissen Effekt auf den Spieler haben. Das Endergebnis besteht zur Hälfte aus rotem und weißem Stoff.
Das Outfit in den Kampfszenen ist sehr aufschlussreich. Toriyama sagt, dass ihr Kostüm verschiedene Eindrücke gibt, je nachdem ob es in Bewegung oder Ruhe ist. „Es sieht klasse aus, wenn ihr Umhang flattert!“
Das Outfit selbst hat eine bestimmte Geschichte. Dieses Mal wurde Lightning die Last auferlegt, eine „Befreierin“ sein zu müssen. Die Kleidung wurde ihr wie auch ihr Auftrag von einem Gott gegeben, doch welcher Gott gab ihr diese mysteriöse Aufgabe?
Toriyama erinnert daran, dass die Welt von Lightning Returns in 13 Tagen enden wird. An ihrer Stelle jedoch wird zur gleichen Zeit eine neue Welt geboren. Der Kristallgott Bhunivelze ist derjenige, welcher den Befreiern die Aufgabe gab, die Seelen der Menschen in diese neue Welt zu führen. In FF XIII-2 war Lightning die Kriegerin der Göttin Etro, nun verkörpert sie allerdings den Willen von Bhunivelze. Während die Kristallmythologie der Fabula Nova Crystallis viele Götter beinhaltet, wird er der letzte Gott sein, der an der „Lightning Saga“ beteiligt ist.
Die Welt wurde als Novus Partus bekannt – ein Ort, welcher nach der Entlassung des Chaos in die sichtbare Welt weiterlebt. Es gibt vier Kontinente, jeder mit eigenem Aussehen und eigener Atmosphäre. Auf einem der Kontinente liegt die Stadt des Lichtes, Luxerion – ein Ort, an dem die Menschen ruhig auf das Ende der Welt warten. Allerdings beginnt eine Mordserie in und um die Stadt, die von einer bestimmten Organisation begangen wird – eine, die der Überzeugung von Bhunivelze und des Befreiers entgegensteht.
Dieser Befreier ist natürlich Lightning und Toriyama sagt, dass sie die einzige ist, aber noch weiß das niemand. Sind diese Ereignisse vielleicht instrumentiert, um Lightning hervorzulocken? Ohne zu viel zu verraten, sagt Toriyama, dass jeder Kontinent sein eigenes Thema haben wird. Das Thema von Luxerion ist „Mord“, da das Team diesen Ort für ein reifes Publikum interessant machen wollte.
500 Jahre sind seit dem Ende von FF XIII-2 vergangen, aber die Menschen scheinen sich diesem Fakt nicht bewusst zu sein. Zusätzlich wurde der Kreis des Lebens in dieser Welt unterbrochen. Es werden weder Kinder geboren, noch können Menschen aufgrund ihres Alters sterben. Die Menschen in dieser Situation haben realisiert, dass die Welt enden wird, jedoch ohne sich der 13-tägigen Deadline bewusst zu sein.
Luxerion ist eine der Städte, die zu Beginn des Spiels vorhanden sind und ist der erste der vier Kontinente, den man erkunden kann, so Toriyama. Das Layout der Landkarte ist fast fertig, an einigen Stellen werden noch notwendige Korrekturen getätigt.
Als er nach den anderen Kontinenten gefragt wird, geht Toriyama auf Nummer sicher. Während er den Lesern rät, „sich darauf zu freuen“, weist er auf das Concept-Art von Novus Partus hin und sagt, dass jedes weitere in einer einzelnen Ankündigung veröffentlicht wird.
Die Erkundung scheint eine große Rolle in Lightning Returns zu spielen. Da jeder Kontinent mit einer Zugstrecke verbunden ist, kann Lightning die gesamte Welt bereisen. Man kann auch zu Fuß gehen, wenn man das möchte, selbst wenn man ein Gebiet noch nicht abgeschlossen hat. Wie in jedem Final Fantasy werden an der ein oder anderen Stelle auch Chocobos zu Verfügung stehen.
Yuji Abe erklärt die Spielmechaniken einschließlich Action- und Kampfelementen. Die Ergänzung von Action-Elementen erlauben es Lightning, die Gegenden frei zu erkunden. Nun muss sie zum Beispiel springen oder klettern, um an Schatzbehälter heranzukommen. Allerdings muss man sich dabei immer dem Zeitlimit des Spiels bewusst sein.
Da das Spiel in 13 Tagen endet, scheint die Zeit für freie Bewegung sehr begrenzt zu sein, gerade wenn man alles erkunden will. Ist so etwas also möglich? Abe sagt, dass sich alles um Versuch und Irrtum dreht.
„Zur ‚Final Fantasy 25th Anniversary’-Ausstellung zeigten wird die Alpha-Version des Spiels und da die Zeit schnell verstrich, konnte man die Irritation stark spüren.“, sagt Toriyama. „Seitdem haben wir eine Mechanik hinzugefügt, die es erlaubt, durch Aufträge und Kämpfe die verbleibende Zeit der Welt wieder zu verlängern. Durch die aktive Erledigung von Aufträgen und Kämpfen wird die Zeit, die zur Verfügung steht, wieder verlängert.“
Da gerade von Kämpfen gesprochen wird: den meisten wird aufgefallen sein, dass die Benutzeroberfläche des Kampfmenüs ganz anders als in den vorherigen Spielen aussieht. Es gibt Details, über die Abe noch nicht sprechen darf, er möchte zuerst noch einige Optimierungen vornehmen.
Was gesagt werden muss, ist, dass Lightning Returns kein Action-RPG ist, auch wenn die Action-Elemente im Spiel sehr hervorstechen. Kampffähigkeiten, gekoppelt mit Action-Elementen, können direkt eingegeben werden. Das ATB-System aus FF XIII und FF XIII-2 wurde noch weiter zum neuen System, welches international vorläufig als „erstaunliches ATB“ bezeichnet wird, entwickelt. Toriyama sagt, dass es noch mehr gibt, über das er momentan nicht sprechen darf, aber jede Aktion kann auf einen Knopf des Controllers gelegt werden und muss zur richtigen Zeit ausgeführt werden, um effektiv zu sein. Zum Beispiel kann man Verteidigerfähigkeiten wie Beschützen oder Ausweichen benutzen, um starke Gegner zu bekämpfen.
Das Schocksystem wird in Lightning Returns zurückkehren, aber anders als in FF XIII und FF XIII-2, wo man den Schockbalken durch kontinuierliche Angriffe in die Höhe treiben konnte, wird im neuen Spiel mehr als eine Bedingung nötig sein – ein Element, das den Spielern helfen wird, verschiedene Strategien zu entwickeln, so Toriyama.
Als er nach den in FF XIII-2 zu häufig verwendeten Quick Time Events (QTEs) gefragt wird, sagt Abe, dass Lightning Returns diese nicht nutzen wird. Es wird jedoch etwas Ähnliches geben.
In den vorherigen Spielen benutzte Lightning eine Gunblade im Kampf. Abe sagt, dass sie dieses Mal nur Zugriff auf Waffen mit kurzer Reichweite hat, für größere Distanzen werden Zauber benutzt.
Die Idee des „erstaunlichen ATB“ gibt dem Spieler das Gefühl von Realismus und Strategie, so Kitase. Die vorherigen zwei Titel hatten jeweils drei Kampfmitglieder, obwohl zwei der Kämpfer automatisch gesteuert wurden. Trotz der Abhängigkeit zu Lightning als einzige Kämpferin fühlt es sich so an, als ob man mit mehreren Charakteren kämpft. Das meiste des Kampfsystems wird noch gezeigt, als müssen wir geduldig auf weitere Informationen warten.
Gegner werden an unerwarteten Orten auftauchen, was nach Abe ein Gefühl von Spannung auslöst. Die Gegnerarten variieren ja nach Tageszeit, in der Nacht tauchen stärkere Monster auf. Außerdem werden spezielle Ereignisse, die als „Ausbruch des Chaos“ bezeichnet werden, das Erscheinen noch mächtigerer Monster signalisieren. Dies wird selbst in Regionen geschehen, die eigentlich als sicher gelten.
Eines dieser Nachtmonster wurde von Abe als „Fellknäuel Fledermaus“ bezeichnet und wird nun offiziell als Gappuru (im Englischen Niblet) bezeichnet. Ein weiteres neues Monster ist bekannt unter dem Namen Anubys, weiterhin wird es noch mehr neue Monster geben. Toriyama erklärt, dass dieses Mal ungefähr die Hälfte der Monster neu sind, geht dabei aber nicht auf eine exakte Zahl ein.
Abe sagt, dass die Entfernung keinen Einfluss auf den Ausgang eines Kampfes hat. Wenn man zum Beispiel „Angriff“ wählt, bewegt sich Lightning automatisch. Das Spiel verlangt die Anpassung der Kommandos je nach Situation und wenn man zum Beispiel die Distanz berücksichtigen muss, kann es etwas komplizierter werden. Anstelle der Reichweite ist es wichtig, den Gegner zu beobachten und eine geeignete Strategie zu finden, diesen zu besiegen. Man muss die Bewegungen besonders der großen Monster genau beobachten. Sobald man weiß, in welchem Zustand sich das Monster befindet, kann man sich um dieses kümmern.
Lightning wird viele verschiedene Kostüme, Waffen und andere Ausrüstungsgegenstände im Spiel erhalten können. Zu dessen Ende hin wird es viele verschiedene Läden in Novus Partus geben. Zu einem späteren Zeitpunkt wird man auch in der Lage sein, Rohstoffe zu sammeln. Man wird die Möglichkeit haben, jedes Teil der Ausrüstung umzufärben, es wird also vielerlei Möglichkeiten zur Charakteranpassung geben. Durch die Viehzahl an Möglichkeiten wird man vielleicht viel Zeit im Menü verbringen.
Trotz der Zeit, die im Spiel stetig weiterfließt und eine wichtige Rolle einnimmt, wird diese stoppen, wenn man das Menü öffnet. So hat man alle Zeit für Lightnings Anpassungen. Dekorationen wie Lightnings Sonnenbrille aus dem werden auch zur Verfügung stehen.
Lightnings Entwicklungssystem ist meistens an das Beenden von Aufträgen geknüpft, die man von verschiedenen Menschen im Spiel erhält. Anders als in den vorherigen Spielen wird das Aufleveln nicht an Kampfergebnisse gekoppelt sein. Kämpfe geben eigene Belohnungen wie Items, die man zur Verstärkung der Ausrüstung nutzen kann. Es werden auch Punkte vergeben, um das Ende der Welt hinauszuzögern, allerdings betont Abe, dass es noch vieles gibt, über das er momentan nicht sprechen darf.
Als er nach Minispielen gefragt wird, umgeht Abe dies ein wenig, während Toriyama sagt, dass sie sich derzeit auf das Hauptspiel konzentrieren. In Lightning Returns wird ein Spieldurchlauf stark variieren, je nach den Aktionen und Entscheidungen des Spielers. Die Herangehensweise ist dabei ganz dem Spieler überlassen. Derzeit ist es schwer, das Spiel zu beenden, da die Handlung jedes Kontinets die Testspieler circa drei bis vier Tage (in-game) kostet. Laut Abe sind zur Zeit 25 bis 30% des Spiels fertig, die zweiten Hälfte der Entwicklung wird schneller vorangehen.
Die Famitsu freut sich natürlich auf die nächsten Veröffentlichungen und bittet das Team, einige abschließende Gedanken zu formulieren. Abe sagt, dass das Entwickeln eines Spiels, welches halb Action- und halb Rollenspiel ist, etwas verwirrt, aber es führte zur Entwicklung des „erstaunlichen ATB”. Toriyama verspricht, dass Lightning Returns ein komplettes Packet ist, anders als FF XIII-2, welches zusätzlich herunterladbare Handlungsstränge besaß, um offene Enden abzuschließen. Er sagt, dass sie dieses Mal Lightnings neues Kostüm veröffentlichten und bald gerne mehr davon zeigen möchten. Kitase sagt, dass er mit dem neuesten Teil der Serie eine frische Erfahrung liefern möchte. Er verspricht, das Erlebnis einmal beiseite genommen, dass die Beendigung der Handlung der vorhergehenden Charaktere zufriedenstellend sein wird. Er hofft, dass man sich darauf freut.
