Lange Zeit hat es im Regal gedümpelt, jetzt habe ich es in fünf Tagen durchgelesen -
The Green Mile von Stephen King.
Ein beklemmender Stoff mit wundersamen Aspekten, der sich gut weglesen ließ. Prinzipiell spielt die Geschichte nur an zwei Orten, dem Todesblock E im Gefängnis von Cold Mountain und dem Altenheim Georgia Pines, aber die unterschiedlichen Situationen und die Gedanken des Protagonisten Paul Edgecomb lassen nie Langeweile aufkommen. Als ich das Buch in der Nacht durchgelesen hatte, kam mir die fürchterliche Einsicht, dass es unzählbar viele Percy Wetmores auf der Welt gab und gibt, aber niemanden wie John Coffey - wie das Getränk, nur anders geschrieben.
Wer den Spielfilm mit Tom Hanks gesehen hat, wird keine großen Überraschungen im Buch finden. Dementsprechend hatte ich auch die Schauspieler für die Personen im Kopf, was den Lesespaß nicht gemindert, aber ein unvoreingenommenes Herangehen an das Buch unmöglich gemacht hat, weil man einfach schon weiß, wer ein gemeines Miststück ist und wie die Geschichte verläuft.
Wie King darauf gekommen ist, einer kleinen Maus einen bedeutenden Part in der Story zukommen zu lassen, kann ich nicht sagen, aber ich empfand es grandios. Mir haben die Abschnitte mit Mr. Jingles gut gefallen, weil sie etwas Alltägliches und doch Wundersames, Einzigartiges an sich hatten. Kann ich schlecht beschreiben, aber diejenigen, die das Buch kennen, wissen vielleicht, was ich meine.
Ich kann das Buch denen empfehlen, die sich mit den Themen Hinrichtung und ein bisschen Mysterie anfreunden können und sich nicht davon abschrecken lassen, über etwas Auswegloses zu lesen.